Heinrich Hutzler feiert 85. Geburtstag
Von 1990 bis 1996 führte er als Rathauschef die Geschicke der Stadt Aichach. Am Faschingssonntag wird der Altbürgermeister und „Ehrenelfer“der Paartalia 85 Jahre alt.
Er ist Gründungsmitglied und „Ehrenelfer“der Aichacher Faschingsgesellschaft Paartalia. Trotzdem lässt es Aichachs Altbürgermeister Heinrich Hutzler an seinem 85. Geburtstag, der heuer genau auf den Faschingssonntag fällt, ruhig angehen. Er werde mit seiner Familie im kleinen Kreis feiern, kündigte er im Gespräch mit unserer Redaktion am Freitag an. „Aber wer kommen möchte, um zu gratulieren, ist am Sonntag gerne willkommen“, sagt er.
Es dürfte eine beachtliche Zahl an Glückwünschen geben. Hutzler war und ist seit Jahrzehnten in der Stadtgesellschaft aktiv. Da ist unter anderem sein kommunalpolitisches Engagement. 1990 trat Hutzler (CSU) als Bürgermeister die Nachfolge von Alfred Riepl (CSU) an. Bis 1996, als der nach wie vor amtierende Klaus Habermann (SPD) ihn nach einem hart geführten Wahlkampf ablöste, leitete Hutzler die Geschicke der Stadt. In seine Amtszeit als Rathauschef fielen zahlreiche Großprojekte: darunter der Bau der Grundschule Aichach-Nord, der Kauf des Neusa-Geländes oder die Fertigstellung des Heilig-Geist-Spitals. Dem Spital blieb er auch nach seiner Zeit als Bürgermeister viele Jahre eng verbunden – zunächst als Heimfürsprecher und bis zum Frühjahr 2022 als Vorsitzender des Heimbeirats.
Hutzler fädelte nicht nur die Städtepartnerschaft mit Schifferstadt ein. Auch die Besiegelung der Städtefreundschaft mit Brixlegg fand in seiner Amtszeit statt. Er initiierte außerdem den Bau des heutigen Hackschnitzelheizkraftwerks in Aichach-Nord mit dem Landkreis und den Waldbauern sowie einen neuen Flächennutzungsplan. Die Fusion der Aichacher Sparkasse mit der Sparkasse Pöttmes fiel ebenfalls in seine Amtsperiode.
1972 hatte Hutzler neben Dieter Heilgemeir, Karl Moser und Horst Thoma als einer von vier „jungen Wilden“auf der CSU-Liste für den Stadtrat kandidiert und wurde prompt gewählt. Es war der Beginn einer langen kommunalpolitischen Laufbahn. Von 1972 bis 2002 gehörte der Aichacher dem Kreistag an. Viele Jahre führte er außerdem den Ortsverband der Christsozialen. Nach wie vor trifft er sich regelmäßig mit früheren politischen Weggefährten. Zum einen mit den früheren Mitgliedern der CSUKreistagsfraktion, die sich nach der Abschaffung des Bayerischen Senats zur Jahrtausendwende augenzwinkernd den quasi frei gewordenen Titel „Senatoren“gaben. Zum anderen mit den früheren Bürgermeister-Kollegen: Einmal im Monat kommt eine größere Runde von ihnen im Gasthof Specht in Aichach zusammen.
2015 verlieh der Aichacher Stadtrat Hutzler einstimmig den Ehrentitel des Altbürgermeisters. 2017 wurde er für seine vielfältigen Verdienste um seine Heimatstadt und den Landkreis mit der Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Hutzler engagierte sich neben der Kommunalpolitik auch in vielen Vereinen. Seit 1972 – und damit seit über 50 Jahren – gehört er dem Turnrat des TSV Aichach an. 14 Jahre lang war er Mitglied des Anstaltsbeirats der Justizvollzugsanstalt (JVA) Aichach: Er brachte sich mit Verbesserungsvorschlägen ein und unterstützte Gefangene nach ihrer Entlassung bei der Wiedereingliederung in ein Leben nach der Haft. Zwölf Jahre war er außerdem Vorsitzender der Aichacher Ruheständler.
Ein Hobby, das Hutzler noch immer viel Freude bereitet, ist – so weit es die Gesundheit zulässt – das Garteln. „Im letzten Jahr habe ich reichlich Gemüse angebaut“, erzählt er freudig. So kamen gelbe Rüben, Salat, Spinat und vieles mehr aus dem eigenen Garten auf den Teller. Es reichte nicht nur für ihn, sondern auch für weitere Familienmitglieder. Zur Familie zählen ein Sohn und eine Tochter sowie sechs Enkel. Schmerzlich in der Runde vermisst wird Hutzlers Frau Marianne. Sie starb im November 2020.