Pralinen zur Fastenzeit
Der Valentinstag trifft auf den Aschermittwoch: Eine eher seltene Kombination.
Den vielen schlechten Nachrichten etwas entgegensetzen, ein paar Tage ausgelassen feiern: Viele nahmen dieses Angebot dankbar an und ließen die fünfte Jahreszeit hochleben. Selbst da gab es eine Kröte zu schlucken, denn diese Session war eher kurz und endet schon Mitte Februar – dafür allerdings kurios. Der Aschermittwoch fällt auf den 14. Februar, den Valentinstag – dramatischer ausgedrückt: Kater trifft auf Romantik, Fastenzeit auf Pralinen, Tod auf Liebe. An diesem Mittwoch treffen zwei christliche Traditionen aufeinander, die sich auf den ersten Blick widersprechen.
Die evangelische Kirche St. Lamberti in Oldenburg hat reagiert, in dem sie den Valentinstag kurzerhand auf den 13. Februar vorverlegt hat, als einen „Abend der Liebe“mit Segen und abschließendem Rumba-Tanz inklusive. Das Bistum Essen fährt zweigleisig und hält Gottesdienste, in denen mit dem Aschenkreuz die Fastenzeit eingeläutet wird, und veranstaltet dazu Feiern, bei denen Paaren ein besonderer Segen gespendet wird. Für diejenigen, die es nicht in den Gottesdienst schaffen, gibt es nachmittags auf der Straße „Aschenkreuze to go“.
Und in den Restaurants? Verbindet man einfach das eine mit dem anderen unter dem Motto „F(r)isch verliebt“. Wobei das VierGänge-Valentinstag-Menü im Atlantik in München sich mit Lachs, Jakobsmuschel und Hummer eher nach Schlemmerei als nach Fastenzeit anhört. Bleibt noch festzuhalten, dass wir gerade eine außerordentliche Häufung von Todund-Liebe-Konjunktionen erleben: zuletzt 2018, das nächste Mal schon wieder 2029. Dann allerdings lange nicht, erst wieder 2170.