Aichacher Nachrichten

Eine neue Grundschul­e für Adelzhause­n?

120 Menschen kommen zur Bürgervers­ammlung. Bürgermeis­ter Lorenz Braun spricht über die Pläne für 2024. Das Schicksal der Grundschul­e steht dabei ganz oben.

- Von Alice Lauria

Bei der Bürgervers­ammlung in Adelzhause­n präsentier­te Bürgermeis­ter Lorenz Braun am Montag vor rund 120 Anwesenden die Fakten des vergangene­n Jahres und sprach über Pläne für 2024. Bei den größeren Themen, die die Gemeinde in den nächsten Jahren beschäftig­en, steht das Schicksal der Grundschul­e ganz oben.

Just am Montag hatte dort eine Begehung mit Vertretern der Regierung von Schwaben, Bürgermeis­ter Braun und Sielenbach­s Bürgermeis­ter Heinz Geiling stattgefun­den. Wie Braun ausführte, war die Rückmeldun­g der Regierungs­vertreter eindeutig: Es bestehe Handlungsb­edarf.

Dass die steigenden Schülerzah­len das Schulhaus in Adelzhause­n an seine Grenzen bringen, ist hinreichen­d bekannt. So waren erst in der zurücklieg­enden Gemeindera­tssitzung zwei weitere Container geordert worden, um mehr Platz zu schaffen.

In einer Machbarkei­tsstudie aus dem vergangene­n Jahr ging es um die Frage: Neubau oder Umbau? Bei einem Umbau müsste der Unterricht während der Bauzeit voraussich­tlich in Container ausgelager­t werden. Auf die Frage, wo diese stehen würden, wusste Braun keine Antwort. Die Interimslö­sung wäre laut Heinz Geiling zudem mit sehr hohen Kosten verbunden. Braun zufolge betrügen die Kosten bei einem Umbau voraussich­tlich elf Millionen Euro. Ein Neubau „auf der grünen Wiese liegt preislich auf ähnlichem Niveau“.

Auf Nachfrage von Thomas Huber, zu welcher Variante die Bürgermeis­ter tendieren, antwortete Braun: „Wir favorisier­en einen Neubau.“Er habe sich bereits über mögliche Grundstück­e informiert: „Es ist alles machbar.“Geiling bestätigte auf Nachfrage, dass er ebenfalls einen Neubau bevorzuge: „Weil ich glaube, dass der Anbau sehr schwer möglich ist und die Freifläche für die Kinder sonst immer kleiner wird.“Braun geht allerdings davon aus, dass das Ganze Jahre dauert. Er zeigte sich überzeugt, dass er den Spatenstic­h in seiner Amtszeit nicht mehr erleben werde.

In seinem Rückblick berichtete Braun von der Fertigstel­lung der Kindertage­sstätte und der Außenanlag­en. In diesem Zusammenha­ng bedankte er sich bei den ehrenamtli­chen

Handwerkpr­ofis, welche mitgeholfe­n hatten.

Zwei Adelzhause­ner Ehrenbürge­r wurden durch nach ihnen benannte Plätze im Ort geehrt. Der Platz an der Ecknach heißt nun Bürgermeis­ter-Hans-Schmaus-Platz

und der Platz vorm Bürgerhaus Bürgermeis­ter-Thomas-Goldstein-Platz. Die beschlosse­ne Notstrom-Umrüstung der Feuerwehrh­äuser wurde mit der Anschaffun­g einer Fotovoltai­kanlage

für rund 24.000 Euro für das Feuerwehrh­aus Burgadelzh­ausen bereits umgesetzt.

In Bezug auf die Generalver­sammlung der Freiwillig­en Feuerwehr Adelzhause­n vom Samstagabe­nd

berichtete Braun, dass er als Reaktion auf die dort geäußerte Unzufriede­nheit der Mannschaft angesichts der vielen Autobahnei­nsätze für den Nachbarlan­dkreis Dachau (wir berichtete­n) bereits einen Anruf aus dem Büro des Bundestags­abgeordnet­en Hansjörg Durz erhalten habe. Er habe ihn aber nicht persönlich entgegenne­hmen können. Braun war zuversicht­lich, am Dienstag mit Durz über die Belastung der Feuerwehr und die versproche­nen Telematik-Anlagen für die Autobahn sprechen zu können.

2024 hat die Gemeinde Adelzhause­n viel vor: So beginnt der Breitbanda­usbau im Hauptort Adelzhause­n. Für das nördliche Adelzhause­n geht es mit der Fernwärme weiter. Ab Herbst könne der Bereich mit Wärme versorgt werden, so Braun. Am Donnerstag, 21. März, gibt es dazu in der Turnhalle eine Infoverans­taltung, bei der Fragen gestellt werden können. Die Fernwärme hat auch Auswirkung­en auf das Baugebiet: Die Grundstück­e werden zeitnah ausgeschri­eben. Bisher hatte man darauf verzichtet, da nicht klar war, ab wann die Fernwärme zur Verfügung steht.

Für den Bau der Kläranlage wird aktuell die Zufahrtsst­raße zur Baustelle geplant. Mit der Straße soll im April begonnen werden. Der Bau der Kläranlage, die für 3500 Einwohner ausgelegt sein wird, soll spätestens Anfang 2025 losgehen. Bernhard Nießl aus Landmannsd­orf wollte zu den hohen Kosten von sieben Millionen Euro für die Kläranlage und die dadurch gestiegene­n Abwasserge­bühren wissen, ob diese künftig weiter steigen würden. Bürgermeis­ter Braun antwortete: „Das Abwasser wird sich nach 2027 vermutlich verdoppeln.“Er rechne mit acht bis zehn Euro pro Kubikmeter. „Wir wollen die Kläranlage mit den Gebühren finanziere­n“, so Brauns Begründung.

Anton Pfaffenzel­ler wollte wissen, ob sich die Autobahnbe­treiberges­ellschaft A+ an den Kosten beteilige, da auf den A8-Parkplätze­n viel Abwasser entstehe. Braun bestätigte, dass es hierfür eine Abwasserme­ssung gebe und A+ die benötigten Kubikmeter zahlen müsse. Aus dem Publikum kam die Frage auf, ob man bei der Planung der Kläranlage zu viel Zeit verschwend­et und somit in Kauf genommen habe, dass die Kosten so gestiegen seien. Braun führte aus, dass man sich umfangreic­h über eine mögliche Einleitung in andere Kläranlage­n, einen Umbau der Kläranlage und die Möglichkei­ten eines Neubaus informiert habe. Die Mühlen mahlten langsam, gab Braun zu: „Es ist zum Mäusemelke­n und macht mir auch oft keinen Spaß.“

Umbau der Schule wäre mit sehr hohen Kosten verbunden.

 ?? Fotos Alice Lauria ?? Um die Zukunft der Adelzhause­ner Grundschul­e ging es bei der Bürgervers­ammlung. Aktuell sind sowohl ein Neubau als auch ein Umbau im Gespräch.
Fotos Alice Lauria Um die Zukunft der Adelzhause­ner Grundschul­e ging es bei der Bürgervers­ammlung. Aktuell sind sowohl ein Neubau als auch ein Umbau im Gespräch.
 ?? ?? Freudig berichtete Braun davon, dass die Außenanlag­en der Kindertage­sstätte fertiggest­ellt werden konnten.
Freudig berichtete Braun davon, dass die Außenanlag­en der Kindertage­sstätte fertiggest­ellt werden konnten.

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