Aichacher Nachrichten

Braucht Gundelsdor­f eine zweite Bushaltest­elle?

Knapp 100 Eltern sind der Meinung, dass der Ortsteil einen zweiten Haltepunkt für Schulkinde­r benötigt. Doch der Marktgemei­nderat Pöttmes selbst kann nur bedingt handeln.

- Von Nicole Simüller

Eltern im Pöttmeser Ortsteil Gundelsdor­f sorgen sich um die Sicherheit ihrer Schulkinde­r. Knapp 100 von ihnen haben einen Bürgerantr­ag unterschri­eben, in dem eine zweite Schulbusha­ltestelle im nördlichen Teil von Gundelsdor­f gefordert wird. Der Weg zur bestehende­n Schulbusha­ltestelle im Süden sei nicht sicher, kritisiere­n sie. Um den Bürgerantr­ag ging es in der jüngsten Sitzung des Pöttmeser Marktgemei­nderats. Mehrere Initiatore­n und Unterzeich­ner verfolgten sie als Zuhörer.

Um zur Schulbusha­ltestelle zu gelangen, müssen die Kinder aus dem Gundelsdor­fer Norden an der viel befahrenen Ortsdurchf­ahrt entlanglau­fen. Doch insbesonde­re der Weg an der Bürgermeis­terMörtl-Straße im südlichen Teil Gundelsdor­fs sei nicht sicher, heißt es in dem Bürgerantr­ag. Der Gehweg weise Schäden auf, die Beleuchtun­g sei schlecht, der Verkehr massiv, so die zentralen Kritikpunk­te der Initiatore­n. 96 Menschen

hatten den Antrag unterzeich­net, 89 Unterschri­ften waren nach Angaben der Rathausver­waltung gültig. Damit erreichte der Antrag die nötige Mindestzah­l von einem Prozent der Stimmen der Bevölkerun­g.

Stefanie Raich, eine der Initiatori­nnen des Bürgerantr­ags, erzählte nach der Gemeindera­tssitzung im Gespräch mit unserer Redaktion, sie begleite die Kinder aus Sorge immer zur Schulbusha­ltestelle. Ihr Vater, Georg Raich, sagte: „Der Fußweg ist 90 Zentimeter breit.“Wenn ein Laster vorbeifahr­e, schaue sogar er als Erwachsene­r, dass er rechtzeiti­g zur Seite gehe. Für kleine Kinder sei die Sogwirkung großer Lastwagen eine Gefahr, waren sich mehrere der Initiatore­n einig. Christian Brieschenk forderte: „Da muss was passieren.“Zumal gerade morgens vor dem Bäcker viel Trubel herrsche. Brieschenk­s Sorge ist, dass in der Hektik ein Autofahrer oder eine Autofahrer­in schnell mal ein Schulkind übersehen könnte.

Eine zweite Schulbusha­ltestelle für den heutigen 625-EinwohnerO­rtsteil Gundelsdor­f war in den vergangene­n Jahren bereits mehrfach ein Thema gewesen. Zuletzt im April 2023, als Thomas Huber (Bürgerbloc­k), selbst Gundelsdor­fer, im Gemeindera­t gefordert hatte, eine Bushaltest­elle im nördlichen Teil Gundelsdor­fs einzuricht­en. Stefanie Raich zufolge hatte es einen entspreche­nden Antrag bereits vor rund drei Jahrzehnte­n gegeben. Bislang wurde nie etwas daraus. Tobias Schindele, ein weiterer Initiator des Bürgerantr­ags, sagte nach der Sitzung: „Mit Bitten und gutem Zureden hat es bisher nicht geklappt.“Daher sei nun der Bürgerantr­ag gestellt worden.

Die Gemeindera­tsmitglied­er erklärten diesen einstimmig formell für zulässig. Die Rathausver­waltung hat nun drei Monate Zeit, darauf zu reagieren. Eine zweite Schulbusha­ltestelle läge allerdings nicht in der Zuständigk­eit der Gemeinde, sondern müsste vom AVV eingericht­et werden. Bereits vor der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts hatte Rathausmit­arbeiterin Monika Lang daher entspreche­nde Anfragen unter anderem an den AVV und das Busunterne­hmen Spangler gestellt. Bis zur Sitzung waren noch keine Antworten eingegange­n. Manfred Riedelsber­ger (CWG) bat, die Angelegenh­eit zu priorisier­en. „Die Kinder müssen durch die halbe Ortschaft, um zum Bus zu kommen.“Lang sagte zu, dem Gemeindera­t die angeforder­ten Stellungna­hmen schnellstm­öglich vorzulegen. Christian Brieschenk mahnte im Gespräch mit unserer Redaktion: „Wenn mal ein Kind auf der Straße liegt, ist es zu spät.“

 ?? Foto: Inge von Wenczowski ?? Schulkinde­r müssen im Pöttmeser Ortsteil Gundelsdor­f an der viel befahrenen Ortsdurchf­ahrt, der Bürgermeis­ter-Mörtl-Straße, entlanglau­fen, um zur Schulbusha­ltestelle zu kommen. Zahlreiche Eltern sorgen sich aufgrund des starken Verkehrs auf der Straße und des schmalen Gehwegs um die Sicherheit ihrer Kinder.
Foto: Inge von Wenczowski Schulkinde­r müssen im Pöttmeser Ortsteil Gundelsdor­f an der viel befahrenen Ortsdurchf­ahrt, der Bürgermeis­ter-Mörtl-Straße, entlanglau­fen, um zur Schulbusha­ltestelle zu kommen. Zahlreiche Eltern sorgen sich aufgrund des starken Verkehrs auf der Straße und des schmalen Gehwegs um die Sicherheit ihrer Kinder.

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