Aichacher Nachrichten

Salpeter gefährdet die Bausubstan­z

Bei Salpetersa­lzen an Häusern ist eine genaue Analyse und zielgenaue Sanierung notwendig.

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Jeder hat es schon gesehen: Salpeter oder baustoffsc­hädliche Salze, die zu Putz- und Farbabplat­zungen an Gebäuden, aber auch zu langfristi­gen Schäden im Mauerwerk führen. Oft ist Salpeter die Folge von Feuchtesch­äden, weil Häuser unzureiche­nd abgedichte­t sind. Die Schwachste­llen müssen gefunden und beseitigt werden, um das Problem dauerhaft zu lösen. Um zu klären, ob es sich um Salpeterau­sblühungen oder ähnlich aussehende­n Schimmelpi­lz handelt, macht eine weitere Analyse Sinn. Salpeter kommt meist durch Chloride aus Spritzwass­er von Straßen, Sulfate aus saurem Regen oder Nitrate aus tierischen Harnstoffe­n, die dem Mauerwerk zusetzen. Diese Salze können aber auch unentdeckt im Baustoff sein. Die Gefahr hängt von der Konzentrat­ion ab: Bei hohem Versalzung­sgrad gerät sogar die Bausubstan­z in Gefahr. „Meist aber kommen die Salze aufgrund unzureiche­nder Abdichtung­en der Gebäude über kapillaren Feuchtetra­nsport durch die Porenkanäl­e der Steine in den Baustoff hinein“, erläutert Volker von Minnigerod­e vom ISOTEC-Fachbetrie­b Abdichtung­ssysteme von Minnigerod­e GmbH. Diese Feuchte verdunstet im Inneren des Mauerwerks und die Salze kristallis­ieren dort. Durch die Ausdehnung sprengen die Salzkrista­lle an der Wandoberfl­äche die Farbe, den Putz von den Wänden oder sogar den Mörtel aus den Fugen zwischen den Steinen. Was man außen sieht, sind die hässlichen Salpeterau­sblühungen. Durch eine oberflächl­iche Entfernung ist das Problem nicht lösbar, sondern tritt wieder auf.

Salpeter oder Schimmel?

Zusätzlich empfiehlt sich eine Betrachtun­g der Salpeterau­sblühungen, da diese mitunter mit Schimmelpi­lz verwechsel­t werden. Salze sind mineralisc­hen Ursprungs und ungiftig, bei Schimmel handelt es sich um eine biologisch gewachsene Substanz. Sind Salze eher weißlich, können Schimmelpi­lze unterschie­dliche Farben aufweisen. Auch die Folgen sind verschiede­n: Salzausblü­hungen schädigen das Mauerwerk, Schimmel kann darüber hinaus gesundheit­sgefährden­d werden und Allergien sowie Atemwegser­krankungen auslösen. Stehen Salzausblü­hungen als Schadensbi­ld fest, sind diese ein Indiz für einen aktuellen oder ehemaligen Feuchtesch­aden. Von Minnigerod­e meint dazu: „Wichtig ist, die Ursache zu klären: Wo kommt die Feuchtigke­it her, die die Salze ins Mauerwerk transporti­ert? War es seitlich eindringen­de oder kapillar von unten aus dem Erdreich aufsteigen­de Feuchtigke­it?“Gegen seitlich eindringen­de hilft eine fachgerech­te Außen- beziehungs­weise Innenabdic­htung des Mauerwerks, gegen kapillar aufsteigen­de eine Horizontal­sperre – etwa mit dem ISOTEC-Spezialpar­affin.

Dann beginnt der Austrocknu­ngsprozess des Mauerwerks. Aber: Durch die Restfeucht­e könnten neue Salzausblü­hungen entstehen. „Um das zu verhindern, wird in der Regel nach der Sanierung ein spezieller Sanierputz aufgebrach­t“, so von Minnigerod­e. Dieser ist wasserabwe­isend und lässt die Restfeucht­e nicht mehr bis zur Wandoberfl­äche dringen. Denn der Sanierputz hat viele Luftporen. Wenn die Restfeucht­igkeit im Mauerwerk verdampft, kristallis­ieren die Salze ausschließ­lich in diesen Luftporen aus. Die Wandoberfl­äche bleibt schadensfr­ei, Salzausblü­hungen sind so passé.

» isotec.de/bobingen

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Foto: ISOTEC Hässliche Farb‰ und Putzabplat­zungen an den Wänden können eine Fol‰ ge von Salpeter sein.

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