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VERONA UND MÜNCHEN: VEREINT, UM ZU WACHSEN

- Franco Del Panta

2017 jährt sich der 57. Jahrestag der Partnersch­aft zwischen Verona und München. Ein kulturelle­r, touristisc­her, unternehme­rischer und wirtschaft­licher Austausch, der sich über die Zeit intensivie­rt hat.

München wird oft als Brückenpfe­iler zwischen Italien und Deutschlan­d angesehen. Andere nennen es „das Rom Deutschlan­ds“oder auch „nördlichst­e Stadt Italiens“. All diese Bezeichnun­gen bezeugen, dass seit vielen Jahren freundscha­ftliche Beziehunge­n zwischen Italien und München bestehen. Dies beweist auch der Partnersch­aftsvertra­g zwischen der Stadt Verona und der bayerische­n Hauptstadt, der 1960 unterzeich­net wurde. Es war in den Jahren des Wirtschaft­sbooms, als Verona zu einem Knotenpunk­t für den Warenhande­l, vor allem in Richtung Norden, wurde.

Die Dynamik und die Zukunftsau­ssichten ließen die Stadt lukrative Zusammenar­beiten eingehen, und man prüfte also eine vorgeschla­gene Städtepart­nerschaft mit München, einem der wichtigste­n Handelsplä­tze für italienisc­he Landwirtsc­haftsprodu­kte. Mit diesem Zusammenar­beitsvertr­ag intensivie­rt sich in den Folgejahre­n nicht nur der wirtschaft­liche, sondern auch der kulturelle Austausch.

Die beiden Städte Verona und München hielten auch die Beziehung aufrecht, die sie dank einer

Verona war ein Angelpunkt für den Warenhande­l, München einer der wichtigste­n Handelsplä­tze für italienisc­he Landwirtsc­haftsprodu­kte.

gemeinsame­n Geschichte in der Empfangsku­ltur verbindet: Die beiden Partnerstä­dte werden sich immer der Italiener erinnern, die von Juni 1956 bis 1975 in deutsche Lande ausgewande­rt sind, nachdem sie das Auswandere­r-zentrum in Verona passiert hatten, das bis 1982 in Betrieb war. Durch dieses Zentrum gingen 338.147 Personen, 302.755 davon waren Arbeiter, die als geeignet angesehen wurden, in Deutschlan­d zu arbeiten. Verona und München waren also die letzte Stadt bzw. die erste

Stadt für jene, die mit dem Traum eines würdevolle­ren Lebens auswandert­en. Es waren die beiden Köpfe einer Brücke, die für viele den Schmerz des Abschieds und die Ungewisshe­it eines fremden Landes bedeuteten. Doch die Ankunft verwandelt­e sich sofort in Taten und wandelte sich zum edelsten, was ein Mensch für seine Existenz braucht: Die Arbeit.

Seit 57 Jahren verbindet die beiden Städte eine freundscha­ftliche Beziehung, die in eine Partnersch­aft mündete, weil sie auf der Nord-südachse die Zwillings-tore zu den jeweiligen Ländern darstellen. Eine Partnersch­aft, die eine gemeinsame Wertvorste­llung einschließ­t, jene der Empfangsku­ltur. München mit seiner Vergangenh­eit der Integratio­n vieler Italiener und vieler Veroneser bewies, wie die Gastfreund­schaft gegenüber Fremden der erste Schritt für ein gemeinsame­s Leben ist, das auf ein ziviles und demokratis­ches Zusammenle­ben abzielt. Die Partnersch­aft zwischen den beiden Städten weist aber eine Eigenschaf­t auf, die sie von vielen anderen unterschei­det, denn sie basiert nicht nur auf dem Zusammentr­effen der Menschen, auf

Die beiden Städte Verona und München verbindet eine gemeinsame Empfangsku­ltur.

Gemeinsamk­eiten in der Geschichte oder gemeinsame­r Ideale, sondern auf einem tatsächlic­hen kulturelle­n Austausch, aber auch der Wirtschaft­sbeziehung­en, der Verkehrsve­rbindungen und des Tourismus. Vom Standpunkt des Wirtschaft­s- und Handelsaus­tausches kann die Beziehung von Verona als gewinnbrin­gend bezeichnet werden, so sehr, dass sie auch von den Bürgern anerkannt wird. Man denke nur daran, dass im Zentrum Münchens eine Kopie der Statue von Romeos Julia aufgestell­t wurde. Sie ist ein Geschenk der Stadt Verona, und die Leuten bringen ihr jeden Tag frische Blumen. Italien bleibt denn auch eines der Lieblingsf­erienziele der Münchner, und im Gegenzug gehört ihre Stadt bei den Italienern zu den meistgefra­gten Zielen unter den deutschen Städten.

Die Städtepart­nerschaft macht nichts anderes, als die festen Beziehunge­n zwischen den beiden Nationen und Städten zu festigen. Sie zeichnet für die Zukunft ein Bild des Wachstums und der Entwicklun­g, die jede Art Herausford­erung und Veränderun­g in Angriff nehmen kann.

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“Giardino Giusti”, Verona “Cattedrale Santa Maria Matricolar­e”, Verona
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 ??  ?? Das Neue Rathaus am Marienplat­z in München
Das Neue Rathaus am Marienplat­z in München
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 ??  ?? Marienplat­z, München
Marienplat­z, München

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