KUNST UND LEGO
Ausgehend von den populären Spielzeug-klötzchen aus Kunststoff, liebt es der Römer Künstler Stefano Bolcato, Rollen zu tauschen und berühmte Meisterwerke der Kunstgeschichte neu zu interpretieren. Mit der altehrwürdigen Technik der Ölmalerei präsentiert er Figuren der Lego-welt als Darsteller klassischer Werke wie dem „Porträt einer Dame“von Leonardo da Vinci, dem Selbstporträt von Frida Kahlo, „Marilyn“von Andy Warhol, den „Porträts der Herzöge von Urbino“von Piero della Francesca, „Dante Alighieri“von Sandro Botticelli, oder dem „Porträt einer jungen Dame“von Piero del Pollaiolo.
Die Wahl Bolcatos, mit Ölgemälden zu arbeiten und in einer spielerischen Art den packenden Effekt hellgefärbten Plastiks zu zeigen, zusammen mit der Kombination einer alten traditionellen Technik mit zeitgenössischen Gegenständen des Industriedesigns, entstaubt die Kunstgeschichte und einige ihrer berühmtesten Vertreter. Die Farben und die Ironie der auf der Leinwand dargestellten Subjekte schaffen im Anschauenden einen emotionalen Überraschungseffekt und ermöglichen eine Auseinandersetzung zwischen Betrachter und Kunstgeschichte, während die Aufmerksamkeit auf das Spiel und die Rolle der Kunst gelenkt wird. „Was Stefano Bolcato kreiert, ist ein sehr seriöses Spiel.“Dies meint Claudia Ferrini, künstlerische Leiterin und Mitbegründerin von Zoe: „Über die Sprache des Pop hält der Künstler die Aufmerksamkeit für das [künstlerische] Erbe aufrecht und schafft im Kopf der Betrachters ein imaginäres Universum, wo Verspieltheit und Lehrauftrag in Harmonie zusammenleben. Bolcato veranschaulicht die Definition des Museums der Zukunft, wo Künstler eine Sammlung neu interpretieren und neue Ideen für deren Interpretation liefern.“