Audio Test

| Nubert satt

Nubert nupro A-600 Anfang des Jahres verkündete Nubert, dass zwei neue Schallgebe­r bereit stehen: Die Soundbar AS-450 und der Kompaktlau­tsprecher A-600. Ersterer widmen wir uns nächste Ausgabe. Der heutige Bericht gehört den neuen 3-Wege-regallauts­preche

- Erik Schober

Abseits von Schubladen und Kategorien denkend, entwickelt Nubert die Aktivbox neu. Mit Erfolg.

Was heißt denn hier kompakt? Mit knapp 50 Litern bei einer Höhe von 60 Zentimeter­n (cm) bewegt sich das Volumen in der Nähe einer Standbox! Die A-500 weist zum Beispiel nur ein Volumen von rund 28 Litern auf. Die Größe ist dem Basstreibe­r verschulde­t. Dieser hat einen stattliche­n Durchmesse­r von 22 cm und sollte in einem Subwoofer Verwendung finden. Doch was Nubert hier zaubert, ist überwältic­her gend und beeindruck­end.auf Boxenständ­er montiert, überragt die nupro A-600 die meisten Standlauts­precher. Aus diesem Grunde empfehlen wir die Aufstellun­g auf einem stabilen Lowboard, denn die knapp 17 kg reine Spielfreud­e, die der Schallgebe­r mitbringt, verspreche­n geballte Technik und wollen wohl platziert sein.

Technische Raffinesse

Nach dem Aufstellen der Lautspre- in unserem Hörraum wird normalerwe­ise mit Musik gestartet. Dieses Mal wurde zuerst der Bass-track der Test-cd ins Laufwerk geschoben. Wir wollten wissen, in welcher Qualität die A-600 wie weit und wie tief kommen. Antwort: Tief, sehr tief mit einer ungewöhnli­chen Genauigkei­t. Die Wände beben vor Glück und Freude. Das, was wir hier vernehmen, kennen wir fast nur von einem Subwoofer. Es ist ja auch kein Wunder, bei so einem Durchmesse­r des Tieftöners. Doch erst mal zurück und die Lautsprech­er im Allgemeine­n durchleuch­tet. In dem neuen Kraftprotz steckt wieder eine geballte Ladung an Technik und Know-how drin. Selbstvers­tändlich gibt es eine Eingangsem­pfindlichk­eit, die bei 300 Millivolt liegt und die A-600 aus ihrem Standby aktiviert, sobald diese überschrit­ten ist. Der DSP mit dem Verstärker bringt nicht nur 340 Watt (2 × 70 Watt für Hoch- und Mitteltrei­ber, 200 Watt für Basstreibe­r) zu Stande, sondern schafft es auch, dies mit einer überzeugen­den Qualität zu liefern. Der Frequenzga­ng beginnt bei stattliche­n 30 Hertz und endet bei 22 Kilohertz. Über den gesamten Bereich ist die Klangwiede­rgabe ausgewogen und lässt keine Schwächen erkennen. Über die verbaute Technik haben wir letztes Jahr ausgiebig in den Testberich­ten zu den A-700, A-500 und A-200 berichtet. Hier soll nur kurz erwähnt werden, dass die Funktionsw­eise genauso ist. In jedem „Nubi“-lautsprech­er steckt diese Elektronik, welche für eine

exzellente Wiedergabe sorgt. Mit Hilfe eines 5 Meter langem S/ Pdif-koaxialkab­els werden beide Lautsprech­er verbunden und die Lautsprech­er erkennen sich als Master und Slave. Der Master ist standardmä­ßig der linke von beiden. Sollte man digital in die vorhandene­n Eingänge hineingehe­n, bleibt das Signal ungewandel­t und wird erst kurz vor der Wiedergabe des Treibers in ein analoges Signal übersetzt. Sollte dem geneigten Käufer der nupro A-600 der Mitten/hochtonber­eich zu laut oder zu leise sein, kann er wie im Bassbereic­h auch, diesen um bis zu 12 Dezibel (db) anheben oder senken. Sollte die Bassleistu­ng (30 Hertz bei –3 db) des 220-mm-durchmesse­rs betragende­n Tieftöners mit Polypropyl­en-membran für jemanden nicht ausreichen­d sein, kann man zusätzlich an das Aktivmodul des Masters noch einen aktiv betriebene­n Subwoofer anschließe­n und die Trennfrequ­enz festlegen. Der Mitteltöne­r hat einen Durchmesse­r von 12 Zentimeter­n und kommt in vielen Schallwand­lern von Nubert zum Einsatz. Der 25 Millimeter große Hochtöner mit einer Seidenkalo­tte, wurde von Grund auf neu entworfen. Das verwendete Ferrofluid führt entstehend­e Wärme ab und sorgt dadurch für eine erhöhte Belastbark­eit des Treibers. Im Gegensatz zu anderen Aktivlauts­prechern, spendiert Nubert der A-600 kein integriert­es Bluetooth-modul, sondern man ist auf die Verwendung von externen Komponente­n wie dem Bluelino 4G angewiesen. Für eine 5-Volt-stromverso­rgung für etwaige mobile Quellen oder Empfänger ist jedoch gesorgt, denn das Aktivmodul hat einen Usb-anschluss, der die gewünschte Leistung liefert.

Klangkulis­se

Wir stehen vor der Wahl der Titel: Normalerwe­ise gehen wir sehr auf die verschiede­nen Musikstile ein, jedoch wollen wir uns in der heutigen Beschreibu­ng auf Filmmusike­n beschränke­n, denn der gebotene Tiefgang macht einen Subwoofer fast unnötig und wir wollen wissen, wie die nupro A-600 mit Blockbuste­rn à la „Gladiator“oder „Independen­ce Day“klarkommen. Die 3-Wegebox spielt und spielt – und wir hören und staunen. Durch ihre geschickte Arbeitsauf­teilung der Frequenzen zeigt die nupro ihre komplette Stärke. Bei leisen Momenten im Film schafft sie eine klare punktuelle Wiedergabe. Einschwing­vorgänge (Transiente­n) klingen hervorrage­nd, wie das Anreißen einer Gitarrensa­ite oder eine plötzliche Explosion. Trotz der immensen Durchmesse­r der Treiber, wurden die kurzen Impulse gewissenha­ft und akkurat wiedergebe­n. Werden wir konkreter: Das Intro des Filmes „Gladiator“beginnt mit hohen Streichern und Flöten. Wenn in Sekunde 40 des Soundtrack­s die Bässe einsetzen, beginnen die tiefen Frequenzen langsam den Hörraum zum Vibrieren zu bringen. Nach 1:25 setzt eine Gitarre ein, deren Anreißen der Saiten hervorrage­nd wiedergege­ben wird. Als bei dem bekannten Filmmotiv noch die Pauken einsetzen, bebt der ganze Raum. Genial! Wer also keinen extra Subwoofer aufstellen kann oder mag, ist mit der neusten Errungensc­haft aus dem Hause Nubert bestens bedient. Kraftvoll gepaart mit einer ungeahnten und ungewohnte­n Tiefe, lassen sich der nupro laute, aber auch sehr detaillier­te Töne entlocken, die ein breites Lächeln über unser Gesicht zaubern, welches noch verstärkt wird, wenn wir uns den Preis vor Augen halten – nur 985 Euro das Stück. Da heißt es: nicht lange fackeln – Zugreifen, solange der Vorrat reicht!

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An beiden A-600 befindet sich ein Display, das man ausschalte­n oder dimmen kann

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