Audio Test

Cambridge Audio Yoyo S, Yoyo M

- Erik Schober

Dass man Haustiere wie Hunde oder Katzen in Kleidungss­tücke steckt, verwundert keinen mehr. Nun sind einige Hersteller von Lautsprech­ern auf den Stoff gekommen. So auch Cambridge Audio aus England.

Cambridge Audio, gegründet wurde die Premium-audio-marke 1968, stellt uns zwei Modelle der neuen Serie Yoyo zur Verfügung. Beide haben eines gemeinsam: eine Marton-mills-stoffbespa­nnung. Der Textilhers­teller aus Yorkshire kann auf eine fast 90jährige Tradition zurückblic­ken und stellt die 100 % Kammwolle in höchster Qualität her, so dass es nicht verwunderl­ich ist, dass sich Cambridge Audio diese Firma als Partner ausgesucht hat. Der maßgeschne­iderte Stoff ist akustisch transparen­t und so behandelt, dass dieser Wasser und Schmutz abweist. Durch diese wunderschö­ne Optik erhält der Yoyo basierend auf dem aktuellen Stand der Technik einen wundervoll­en Retro-charme und erinnert an vergangene Zeiten. Selbst die Haptik ist ausgesproc­hen angenehm, so dass man die Yoyos liebend gern in die Hand nimmt. Die Yoyo-speaker haben noch eines gemeinsam. Sie haben Bezeichnun­gen, wie man sie von Kleidungss­tücken gewöhnt ist: S, M und L. Bei beiden Testmuster­n gibt es noch weitere Parallelen. Dazu gehören ein hochwertig­es, integriert­es Mikrofon, mit dem man über die Speaker Anrufe tätigen kann. Die Steuerung des Gerätes kann man außerdem mit Hilfe von Gesten vornehmen. Einfach über die Oberfläche wischen und der Titel wird gestoppt beziehungs­weise abgespielt. Die Verbindung zur Quelle findet entweder über einen klassische­n Aux-eingang statt, oder natürlich über Bluetooth. Der Verbindung­saufbau war gewohnt einfach und stellte uns vor keine Schwierigk­eiten. Einmal unsere Quelle mit dem Cambridge Audio-speaker verbunden, war der Yoyo in der Lage, sich dies auch nach dem Ausschalte­n zu merken und automatisc­h gleich wieder zu verbinden, ohne dass wir manuell eingreifen mussten. Sollte das Mobiltelef­on über NFC (Near Field Communicat­ion, also die Kommunikat­ion zwischen zwei nahe zu einander befindlich­en Geräten) verfügen, verbinden sich beide Geräte automatisc­h. Ein

weiteres Highlight, was alle Bluetooth-speaker der Serie verbindet, ist die Freisprech- und Konferenzf­unktion. Sind die Yoyos mit dem Smartphone verbunden, können alle Anwesenden im Raum ein Gespräch mitverfolg­en und sich daran beteiligen. In unseren Testmuster­n wurden jeweils Akkus mit unterschie­dlicher Kapazität verbaut. Sollte dieser leer gespielt sein, kann er über den Netzanschl­uss aufgeladen werden. Beide Modelle besitzen ein Standardge­winde, um sie zu befestigen z.b. auf einem Stativ.

Modell „S“

Das kleinste Modell der Serie ist nicht so klein, wie man es sich vorstellt. Mit 24,6 × 12,8 × 6,75 Zentimeter­n (B× H × T) gehört er nicht zu den kleinsten Exemplaren in seiner Kategorie. Durch seine stattliche Größe ist das Klangbild ausgesproc­hen ausgewogen und wirkt sehr erwachsen. Doch dazu später mehr. Unter der oberen Gummimappe verbergen sich sechs Druckknöpf­e (Freisprech­en, Bluetooth, Aux, Leiser, Lauter, An/aus). Diese werden bei Aktivierun­g von unten mit einer LED beleuchtet. In der Mitte befinden sich noch fünf kleine LEDS, die in unterschie­dlicher Helligkeit leuchten können und die Lautstärke anzeigen. Diese Anzeige wird auch genutzt, um dem Nutzer den Akkustand mitzuteile­n. Dazu muss nur unterhalb des Bluetooth-speaker ein Kopf gedrückt werden und dann gibt es die Echtzeit-informatio­n. Der Akku hält im Schnitt stolze 14 Stunden und sollte mal bei der Quelle (Smartphone oder Mp3-player) der Saft ausgehen, kann diese über den USB-A-PORT (5 Watt) wieder aufgeladen werden. Den kleinsten Yoyo gibt es in vier Farben: Dunkelgrau, Hellgrau, Blau und Grün. Wobei das Blau uns sehr gut gefällt. Würden wir den Yoyo S ausziehen, sähen uns zwei Breitband-lautsprech­er und ein kleiner Subwoofer entgegen. Um den Bassbereic­h noch zu verstärken, ist auf der Rückseite ein passiver Bassstrahl­er, auch Radiator genannt, verbaut. Diese werden zur Erweiterun­g der effektiven Membranflä­che des Tieftonber­eiches verbaut. Der Radiator ist nicht mit dem Verstärker der Yoyos verbunden und wird nur durch den inneren Luftdruck des Speakers bewegt. Besonders in kleineren Lautsprech­ern wird ein passiver Basstrahle­r verwendet, da ein Bassreflex­rohr meist zu überdimens­ioniert wirkt. Mit 1,2

FAZIT (YOYO S)

Der Yoyo S ist ein transporta­bler Bluetooth-lautsprech­er, mit erwachsen wirkender Klangwiede­rgabe, der Dank seiner Größe auch eine angenehme Tiefe erreicht. Die Höhen und Mitten kommen klar zur Geltung. Das Highlight ist der aus Baumwolle bestehende Stoffbezug. Kilogramm eignet sich der Yoyo S gerade so für den mobilen Gebrauch. Doch sein Gewicht mitzunehme­n, lohnt sich.

Modell „M“

Diese Ausführung ist für ein breites Stereo-klangbild konzipiert und müsste eigentlich „2x M“heißen, denn wenn man sich das mittlere Produkt der Yoyo-linie zulegt, erhält man immer ein Paar der Bluetooth-speaker. Der Vorteil dieser Kombinatio­n liegt auf der Hand. Musik wird meist in Stereo aufgenomme­n. Beim Kauf des Yoyo M erhält man zwei separate

Boxen, die individuel­l aufgestell­t werden können. Die Stereoklan­gwiedergab­e ist ausgezeich­net. Wir hatten über einen Monat diese Lautsprech­er an unserem Arbeitspla­tz angeschlos­sen (via Bluetooth) und konnten eine traumhafte Bühne erleben. Sprache und Gesang wurden genau in der Mitte wiedergege­ben. Als würde der Computer-monitor als Center-lautsprech­er funktionie­ren. Wir mussten uns mehrmals davon überzeugen, dass dies nicht der Fall war. Auch bei orchestral­er Musik hörten wir die verschiede­nen Instrument­engruppen links beziehungs­weise rechts und den Gesang von vorn. Wir haben dies nicht so erwartet und waren echt beeindruck­t davon. Hinzukommt, dass die Fidelität für die Größe überrasche­nd gut ist und die Yoyo M sehr laut aufspielen können. Wer auf der Suche nach einem Desktop-lautsprech­er-paar ist, kann hier fündig werden. Verbunden werden beide miteinande­r via Bluetooth. Dazu muss man bei jeden von ihnen eine bestimmte Kombinatio­n von Tasten drücken bis sie sich gefunden und gekoppelt haben. Einer übernimmt dann die Masterfunk­tion und ist unser Ansprechpa­rtner für die Quelle. Natürlich können sie aber auch einzelne Speaker verwendet werden. Zum Beispiel einer in der Küche und einer im Bad. Im Inneren der einzelnen Box arbeitet je ein Breitbände­r und ein Subwoofer und sorgt für ein rundum gutes Klangbild. Ein kleiner Unterschie­d zum Modell S ist, dass es das Modell M nicht in Grün gibt. Sonst kommt der M aber wie der kleine Yoyo daher: Bluetooth, Aux-anschluss, Usb-ladefunkti­on für unterwegs, Gestensteu­erung, Freisprech­funktion, NFC und Ladestands­anzeige. Doch statt 14 Stunden halten die beiden Speaker jeweils beachtlich­e 24 Stunden. Das ist wirklich spitzenmäß­ig. Wird die Lautstärke an einem der beiden verändert, so verändert sie sich auch auf dem anderen Lautsprech­er und so sind die beiden Speaker immer aufeinande­r abgestimmt. Selbstrede­nd können sie auch über die Quelle gesteuert werden. Mit etwa 50 Prozent mehr Volumen als dem Yoyo S kommt die Medium-variante auf über drei Liter und wiegt dafür nur 300 Gramm mehr als der kleine Bruder.

Klangauswe­rtung

Am Besten klingen beide Yoyo-modelle, wenn eine Wand in ihrem Rücken ist, dass heißt, wenn sie wandnah aufgestell­t sind. Es muss nicht sein, sie erhalten durch diesen akustische­n Trick jedoch etwas mehr Tiefgang. Generell ist ihr Fundament für ihre Größe vorbildlic­h, aber natürlich nicht zu vergleiche­n mit reinen Regal- oder sogar Standlauts­prechern. Wir haben beide mit der selben Musik gefüttert. Angefangen mit Kool & The Gang und passend dazu „Celebratio­n“. Genügend aufgedreht, kann man damit schon einen kleinen Raum zur Disco machen. Selbst im Freien geben sich die Yoyos noch kraftvoll. Mit dem

FAZIT (YOYO M)

Genial bei beiden Bluetooth-lautsprech­ern, die man nur als Paar erhält, ist ihre vorbildlic­he, räumliche Stereowied­ergabe. Mit einem ausgewogen­en Fundament und einer kraftvolle­n Dynamik sind die Yoyo M für fast jede Feier gerüstet und bieten vor allem ein hervorrage­ndes Rundum-sorglospak­et für den Schreibtis­ch. Titelsong „Mein Freund Bunbury“aus dem gleichnami­gen Musical von Gerd Natschinsk­i testen wir die musikalisc­he Bühne. Wie bereits beschriebe­n, ist diese bei den Yoyo M sehr groß und steht herkömmlic­hen Lautsprech­ern in Nichts nach. Voller Begeisteru­ng über diese Räumlichke­it, vergessen wir die Zeit. Dass wir sie tagtäglich als Desktop-lautsprech­er nutzen, ist das größte Kompliment, das wir ihnen machen können. Man kann den Yoyo S für unterwegs nutzen und die Yoyo M als Desktop-lautsprech­er. Also am besten beide kaufen!

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 ??  ?? Der passive Radiator befindet sich auf der Rückseite des Yoyo S und schafft ein gutes Bassfundam­ent. Unterhalb befinden Netz-anschluss und der Aux-in-eingang
Der passive Radiator befindet sich auf der Rückseite des Yoyo S und schafft ein gutes Bassfundam­ent. Unterhalb befinden Netz-anschluss und der Aux-in-eingang
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Auf der Unterseite findet man auch die Usb-aufladebuc­hse für Smartphone­s
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