140 000 E uro...
Audiokomponenten können ganz schön teuer sein. Was sich da so in unseren Test- und Hörräumen für eine Ausgabe üblicherweise versammelt, ist nicht durch das beste Audioequipment, das man gerade neu erwerben kann, es sind natürlich auch echte Werte oder besser gesagt, eine Geldanlage. Denn gutes Hifi reift mit der Zeit wie guter Wein und echte Klassiker verlieren nicht an Wert, emotional schon mal gar nicht, aber erfreulicherweise auch nicht pekuniär. So erzielen 1200er Vinyldreher von Technics auf Gebrauchtwarenbörsen noch heute ordentliche Preise. Das garantiert natürlich kein Hersteller, doch eins ist bei gutem Hifi klar: Wir bekommen etwas für unser Geld. Emotionen, Musik, wie wir sie lieben und nebenbei noch Glanzstücke der Technik, die unser Wohnzimmer zum Klangtempel aufwerten. Anders kann man wohl die Berlina RC8 aus Roland Gauders gleichnamiger Klangschmiede auch nicht bezeichnen. Gauders Meisterstücke sind dieser High-end-ausgabe wahrlich würdig: Massig, voluminös und in echter Handarbeit gebaut, markieren sie wie kaum eine zweite Lautsprechermarke die Spitze des Lautsprecherbaus und die Grenzen des physikalisch Möglichen. Es sind Manufakturen wie diese, die für die Faszination Hifi stehen, sie sind Vorbilder und Ikonen zugleich. Für die meisten von uns unerreicht und doch verehrt. Wie auch von uns in unserem Test, den zu lesen wir Sie herzlich einladen. Es fällt mir schwer, hier noch das ein oder andere Produkt herauszuheben, doch drei persönliche Empfehlungen möchte ich Ihnen dennoch ans Herz legen. Allen voran gerne die Testpremiere der Dynaudio Focus 30 XD, der dänische Klangdiamant mit einer tonalen Brillianz und Staffelung einer Maria Callas und dem Gen, Musik und deren Reproduktion auf einer neue Ebene zu heben. Es ist, wie unser Autor Johannes Strom schreibt, der klangliche Sprung von der Polaroid- zur digitalen Spiegelreflex-kamera. Ein neues, frisches und klares Klangbild, vereint mit integrierter Verstärkung und kabelloser Klangübertragung. Für uns die Zukunft des Hörens, wobei Dynaudio mit der Focus eine noch differenziertere Abstimmung, insbesondere in den Höhen als bei der von mir so gerne gehörten neuen Contour-serie abliefert und zeigt, wie variabel und frisch eine Marke klingen kann. Apropos Marke: Auch hier bin ich nicht unbelastet in diesem Heft: Technics, mein Begleiter in der Kindheit, hat es schon wieder getan: Eine Kette für knapp 10000 Euro, stereophil und vor allem brandneu und exklusiv direkt aus Japan auf den klanglichen Seziertisch der AUDIO TEST. Es war wie ein Stück neu interpretierter Lebenstraum, den Technics in unserem großen Hörraum gezaubert hat, die Prise Retrocharme gepaart mit nüchternen Fakten der Neuzeit, liebevoll und schnörkellos verpackt in das warme Herz eines audiophilen Lieblingsstückes. Herrlich! Wer es noch ein Stück präziser, leistungsstärker und voluminöser mag, dem empfehle ich die High-end-kette von Jürgen Reichmann, die klanglich noch einmal in einer anderen Liga zu spielen vermag. Kraftvolle Bässe, eine ausgezeichnete Mittenpräsenz und differenzierter Höhen, gepaart mit einer akustischen Bühnenzeichnung, die jedem Instrument genau so gut steht, wie dem Musiker, der es spielt und vor allem ein echter Charakter, das zeichnet die perfekt aufeinander abgestimmten Komponenten aus. Die enormen Leistungsreserven von Musical Fidelity verhelfen der Kette dabei zu einer Genrefestigkeit, die wir vielen anderen „Spezialisten“nicht attestieren können. Besonders gefällt uns dabei die Anspruchslosigkeit der Anlage in der räumlichen Aufstellung. Auspacken, anschließen, genießen. Perfekt! Nun wünsche ich Ihnen eine großartige Lektüre. Wenn Sie mögen, laden Sie sich doch einige der Klangperlen herunter, die wir mit Highresaudio für Sie zusammengestellt haben und lassen Sie ihre Anlage einmal hochaufgelöste Musik ausprobieren. Ich wünsche Ihnen viel Spaß und Freude daran. Bis zur nächsten Ausgabe.