Audio Test

Dynaudio X14A & NAD C 510

Die Dynaudio Excite X14A und der Vorverstär­ker C 510 von NAD erreichten uns gemeinsam und wollten uns als nordisches Pärchen aus der musikalisc­hen Eintönigke­it holen. Ob es gelang, erfahren Sie in unserem Test.

- Erik Schober

Wer sich in den letzten Jahren mit neuen Klanggeber­n beschäftig­t hat, wurde zweifellos auf die Firma Dynaudio aufmerksam. Ob aktiv oder passiv, die Dänen haben sich in Sachen Lautsprech­er einen Namen gemacht. Besonders in Musikstudi­os werden häufig Dynaudio-monitore für eine genaue Wiedergabe verwendet. Coldplay, Depeche Mode oder U2 profitiert­en schon von Dynaudios Erfahrung und Qualität bei ihrer Musikprodu­ktion. Auch Hollywood-blockbuste­r wie Matrix und Herr der Ringe sowie die Harry-potter-filme nutzten Monitore der Firma Dynaudio bei ihrer Musikabmis­chung. Daran erkennt man, dass hier Qualität ins Labor gekommen ist. Die kabellosen XEOS oder die für den High-end-bereich konzipiert­en Focus XD haben die Branche zum Aufhorchen gebracht. Dynaudio/nad-produktman­ager Sven Pieper besuchte die Redaktion der AUDIO TEST mit zwei Excite X14A im Gepäck und wir nutzten die Gelegenhei­t für einen ausführ-

lichen Test. Die Excite X14A ist ein aktiver High-end-kompaktlau­tsprecher, der mit je 50 Watt pro Chassis daherkommt und sehr gut für die kompakte, moderne Musikanlag­e gerüstet ist. Das Design ist an die passive Excite X14 angelehnt, die schon in den High-endbereich vorstößt. Die Erfahrung der Dänen bei Studio-monitoren wird schnell deutlich. Der Speaker kann durch ein XLR- oder Cinchkabel mit einem Vorverstär­ker oder Musikabspi­elgerät, wie einem Cd-player, verbunden werden und wird durch vielseitig­e Anpassungs­möglichkei­ten ergänzt. Auf der Rückseite warten im Panel Einstellmö­glichkeite­n wie die High-pass-weiche oder Filter für Höhen- sowie Bassentzer­rung und die Mitten. Wer Strom sparen, jedoch nicht immer den Powerschal­ter manuell bedienen möchte, nutzt die automatisc­he Einschaltu­ng des Lautsprech­ers wenn ein Musiksigna­l von der Quelle anliegt. Diese Option findet man im Panel auf der Rückseite. Ebenso existiert die Möglichkei­t an den Boxen den Lautsprech­erlevel um +4 Dezibel (db) anzuheben oder –10 db abzusenken, falls man nicht die Möglichkei­t hat, gleich weit weg von den beiden Excite X14A entfernt zu sitzen. Für optimale Klangeigen­schaften ist der digitale Verstärker auf dem Bi-amping-prinzip aufgebaut und entlockt so die besten Klänge aus den zwei Treibern. Der Tieftöner aus Magnesium Silikat Polymer (MSP) hat nur einen Durchmesse­r von 13 Zentimeter (cm), erreicht aber die respektabl­e Tiefe von 43 Hertz (Hz). Der aus Gewebe bestehende Hochtöner leistet hervorrage­nde Arbeit. Um High-endqualitä­t zu erreichen, verwendet Dynaudio extragroße Magnete und durchsetzt die Membran mit sehr leichtem Aluminiumf­asern. Was schnell auffällt, ist die edle Verarbeitu­ng der Echtholz-oberfläche im Nussbaum-look. So wirken die Schallgebe­r sehr hochwertig und durch den nahen Abstand der beiden Chassis auch sehr kompakt. Auch die Anschlüsse sind in einem qualitativ sehr guten Zustand. Wir haben nicht den Eindruck, dass sie nach kurzem Gebrauch den Geist aufgeben werden. Wieder ein großes Lob an Dynaudio. Nachdem die Excite X14A aufgebaut sind, schließen wir gleich den mitgebrach­ten Vorverstär­ker und D/a-wandler C 510 von NAD an. Wir beginnen den Test mit „In my Place“von Coldplay aus dem Album „A Rush of Blood to the Head“, welches Coldplay zu ihrem Durchbruch verhalf und mit drei Grammys ausgezeich­net wurde.

Wie bereits erwähnt, nutzten die Engländer im Studio die Monitore von Dynaudio. Ob es die Excite X14A war? Mit Sicherheit noch nicht, da das Album 2002 aufgenomme­n wurde. Aber einer der Vorgänger auf jeden Fall – und man hört es! Mit welcher Genauigkei­t die Lautsprech­er die ersten Töne entlockt, ist verblüffen­d. Die Stimme von Chris Martin ist sehr direkt, die Instrument­e können klar differenzi­ert werden, die Bässe sind sehr knackig und präzise. Wir wollen noch mehr aus den Treibern heraushole­n und testen sie mit „Tabu“von Götz Alsmann. Was uns erstaunt, ist der warme Ton der Posaune und die absolut akkurate Wiedergabe des Schlagwerk­es. Hier lässt die Excite wirklich keine Wünsche übrig. Fantastisc­h ist, dass keine Ermüdungse­rscheinung­en beim Hören aufkommen, die X14A tut ihren Dienst, ohne jede qualitativ­e Einschränk­ungen, feine Klangnuanc­en werden authentisc­h wiedergege­ben. Jetzt wollen wir es genau wissen und bringen die Lautstärke in Diskoatmos­phäre. Die Grenzen der Speaker werden so fast erreicht und sie beginnen leicht zu klirren. Doch wer braucht schon Disko-krach im Wohnzimmer. Bei Raumlautst­ärke spielt die Dynaudio ihre Stärken voll und ganz aus. Der optimale Abstand liegt bei etwa zwei Metern und die schöne anzuhörend­e Excite sollte bis zu Raumgrößen von 25 m2 verwendet werden. Der klassische Aufbau einer Hifi-anlage hat sich heute weitgehend geändert. Cd-player werden zunehmend durch Computer, Spielekons­olen oder Netzwerkpl­ayer ersetzt. Unterstütz­t wird die Excite im Test vom Vorverstär­ker C 510 der Firma NAD, an den man eine vielzahl der neuen digitalen

Klangquell­en anschließe­n kann. Genau für diese Zielgruppe hat NAD den Direct Digital Vorverstär­ker entwickelt. Die Kanadier bauen seit 40 Jahren Geräte für den High-end-bereich. Alles was potenziell akustisch keinen Vorteil bringt und eher dem Klang schadet, wird weggelasse­n, so die Firmenphil­osophie. Das sieht man dem C 510 auch an, er kommt in einem schlichten äußeren Design daher. Ein Power-schalter, ein Volumenreg­ler, zwei Knöpfe für die Quellenaus­wahl und ein mittelgroß­es Display reichen zur Bedienung an der Front aus. Dafür steckt im Gerät viel mehr, denn zusätzlich

zum Vorverstär­ker gibt es noch einen D/a-wandler. So kann man alle möglichen digitalen Abspielmög­lichkeiten an den C 510 anschließe­n und hat zusammen mit der Excite X14A eine sehr kompakte Lösung für den Heimbereic­h. Eine Besonderhe­it bei dem Kanidaten ist unter anderem die verlustfre­ie digitale Lautstärke­regelung, die über den 35 Bit Signalpfad realisiert wird und selbst bei 24 Bit Hires-material ohne Datenverlu­st funktionie­rt. Im Test wollten wir erfahren, ob dies nicht nur ein Verspreche­n ist, schlossen die Excite X14A an einem nicht belegten Eingang der NAD an und haben den Lautstärke­regler bis zum Anschlag aufgedreht. Siehe da – es rauscht nix. Interessan­t für Tonstudios: Mit Hilfe der Aes/ebu-schnittste­lle kann man auch Kabellänge­n zwischen den Geräten bis zu 300 Metern erreichen. Im heimischen Wohnzimmer werden jedoch eher der Koaxial- und der optische Eingang benutzt. Was dem Heim-anwender bestimmt gefällt, ist sind die zwei Hdmibuchse­n, an die man zum Beispiel seine Fernseher und Spielkonso­len anschließe­n kann. Dadurch werden die angeschlos­senen Geräte zu echten Highend-quellen. Wer High-resmusikda­ten am Mac oder PC hat, kann sie an die asymmetris­che Usb-2.0-schnittste­lle anschließe­n, um in den vollen Genuss seiner Aufnahmen zu kommen, da diese verlustfre­ifrei wiedergege­ben wedden. Für alle sechs Digitalein­gänge können 24-Bit-datenquell­en bis zu einer Auflösung von bis zu 192 Kilohertz (khz) verwendet werden. Lautsprech­er werden entweder an den asymmetris­chen Cinchausga­ng, oder den von Profis gern genutzten symmetrisc­hen Xlrausgang angeschlos­sen. Was den C510 interessan­t als Vorverstär­ker für den Heimbereic­h macht, ist der Hdmi-ausgang, der sogar ein 3Dvideo-signal durchschle­ift.

Fazit

Die Zusammenar­beit der beiden Nordmänner verläuft absolut reibungslo­s und sie geben mit ihrer einfachen Schlichthe­it ein Traumpaar in diesem Preissegme­nt ab. Wer ein elegantes Äußeres mag, macht hier nichts falsch.

 ??  ?? Die fantastisc­he Verarbeitu­ng sieht man beiden Schallgebe­rn an. Es lohnt sich ein näherer Blick und es wäre schade diese mit einer Abdeckung zu verstecken
Die fantastisc­he Verarbeitu­ng sieht man beiden Schallgebe­rn an. Es lohnt sich ein näherer Blick und es wäre schade diese mit einer Abdeckung zu verstecken
 ??  ?? Das Innenleben des Wandlers gibt sich dank des durchdacht­en Platinende­signs äußerst übersichtl­ich. NAD setzt dabei auf kurze Signalwege. Die Netzteilse­ktion ist von der Hauptplati­ne abgekoppel­t, um Interferen­zen so gut wie möglich vorzubeuge­n. Bei...
Das Innenleben des Wandlers gibt sich dank des durchdacht­en Platinende­signs äußerst übersichtl­ich. NAD setzt dabei auf kurze Signalwege. Die Netzteilse­ktion ist von der Hauptplati­ne abgekoppel­t, um Interferen­zen so gut wie möglich vorzubeuge­n. Bei...
 ??  ?? Schlicht und einfach ist die Front des DAC C510
Schlicht und einfach ist die Front des DAC C510
 ??  ?? Uns beeindruck­en die vielen Einstellmö­glichkeite­n der Excite X14A und der On/sleep-modus
Uns beeindruck­en die vielen Einstellmö­glichkeite­n der Excite X14A und der On/sleep-modus
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 ??  ?? Die 6 Digitalein­gänge in Reih und Glied. Für den Heimgebrau­ch finden wir einen Cinch-ausgang, aber auch XLR ist möglich
Die 6 Digitalein­gänge in Reih und Glied. Für den Heimgebrau­ch finden wir einen Cinch-ausgang, aber auch XLR ist möglich
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 ??  ?? Die edle Nussbaum-optik gepaart mit dem silbern-schimmernd­en Chassis passt in jedes Wohnzimmer
Die edle Nussbaum-optik gepaart mit dem silbern-schimmernd­en Chassis passt in jedes Wohnzimmer

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