Audio Test

Teufel Mute BT

Die Wiedersehe­nsfreude war groß. Geräte von Teufel aus Berlin sind in unserer Testredakt­ion immer willkommen­e Gäste. Aktueller Vertreter im Haus ist die Bluetooth-version des Kopfhörers Teufel Mute.

- Christian Kautz

Der auf den Direktvert­rieb von Lautsprech­ern und Hifi-zubehör spezialisi­erte Anbieter überrascht­e schon häufig mit innovative­n Ideen und spannenden Details. So auch der Mute BT. Vollgepack­t mit allem, was einen mobilen Kopfhörer noch komfortabl­er macht. Bluetooth, aktives Noise-canceling, Hd-treiber und kabellose Freisprech­einrichtun­g, um nur einige der angebotene­n Features zu nennen. Auch beim mitgeliefe­rten Zubehör geizen die Berliner nicht. Mit an Bord sind neben Akku, Ladekabel und stoffumman­teltem Kopfhörerk­abel noch der Flugzeugad­apter und ein Transporte­tui aus Hartschale. Schon die Verpackung animiert zum Testen des Mute BT. Diese aufklappba­re Box im typischen Schwarz-rot macht einen recht edlen Eindruck. Nun zum Hauptdarst­eller dieses Beitrags – dem Teufel Mute BT. Komplett aus Kunststoff gefertigt, ist er mit 240 Gramm trotz der verbauten Technik ein Leichtgewi­cht geblieben. Für guten Tragekomfo­rt sorgen die weichen Ohr- und Kopfpolste­r. Trotzdem sitzt der Mute straff auf dem Kopf, um unterwegs sicher getragen zu werden. Sein Aufbau ist geschlosse­n. Das birgt die Gefahr von Resonanzen im Gehäuse. Allerdings habe diese Art von Kopfhörern gegebenenf­alls Vorteile bei der Basswieder­gabe und eigenen sich aufgrund vermindert­er rückseitig­er Schallwied­ergabe gut für unterwegs. Die Nennimpeda­nz gibt der Hersteller mit 48 Ohm an. Genau richtig für mobile Quellen wie Smartphone oder Tablet. Als Treiber dient ein 40-mm-mylar-töner. Bei Mylar handelt es sich um eine biaxial orientiert­e Polyesterf­olie. Das klingt exotisch, ist allerdings nichts anderes als spezielle Kunststoff­folie. Aufgrund ihrer Eigenschaf­ten, wie Zugfestigk­eit oder thermische­r und mechanisch­er Stabilität findet sie häufig Verwendung im Lautsprech­erbau. Für das aktive Noise-canceling werden mit dem im Kopfhörer eingebaute­n Mikrofon Umgebungsg­eräusche aufgenomme­n und durch Gegenschal­l für den Hörer wahrnehmba­re störende Außengeräu­sche minimiert. Ursprüngli­ch für die Luftfahrt entwickelt, leistet dieses System auch im Hifi-bereich gute Dienste. Da hierfür eine eigene Stromverso­rgung notwendig ist, bietet sich der Einbau besonders bei kabellosen Kopfhörern an, die per se einen Akku oder Batterie benötigen. Im Übrigen gibt Teufel für die Akkulaufze­it rekordverd­ächtige 28 Stunden an. Der Mute BT hat

schon mal alle technische Voraussetz­ungen, um auf langen Flügen ein treuer musikalisc­her Begleiter zu werden.

Klang

Nun zur Klangquali­tät. Die kabellose Verbindung ist schnell über das Systemmenü des Notebooks hergestell­t. Für eine erste Probe betritt Chelsea Wolfe unsere Bühne. Ihre Musikricht­ung nennt sich, so die Informatio­n bei Spotify, etwas sperrig „doom-drenched electric folk“. Wie auch immer. Mit dem Titel „Flatlands“aus dem Album „Unknown Rooms“gelang der Amerikaner­in ein sanftes, mystisches Stück, das mit angenehm getragener Melancholi­e und handgemach­ten akustische­n Klängen gut die klangliche­n Eigenschaf­ten des Testaten herausarbe­itet. Vom Hersteller als bassbetont abgestimmt angekündig­t, bleibt der Teufel überrasche­nd neutral. Keine Spur vom, wie oft in dieser Klasse üblichen, dick aufgetrage­nen Bass. Der Titel eröffnet mit Chelseas kraftvolle­r, klassische­r Stimme. Begleitet von der tief gespielten Akustikgit­arre und einer Pauke, dominiert die Stimme das Geschehen mit rauchigem Timbre. Die Treiber des Mute BT sind in der Lage feine Details herauszuar­beiten. Lediglich den Instrument­en fehlt es etwas an Körper. Allerdings sollte nicht außer Acht gelassen werden, in welcher Gewichtskl­asse der Mute BT kämpft. Im zweiten Anlauf fällt die Wahl auf Quincy Jones. Der Us-amerikanis­che Musiker, Produzent und Komponist ist ein echtes Allroundta­lent. Seine Arbeit wurde mit Preisen überhäuft. So wurde er zum Beispiel im Jahr 2005 in die Dance Music Hall of Fame aufgenomme­n. Bekannt ist er unter anderem auch als Produzent des am 25. Juni 2009 verstorben­en Michael Jackson. Quincy Jones landete aber auch eigene Charterfol­ge wie 1981 mit seiner Version von Chaz Jankels „Ai No Corrida“, einem typischen Discohit der frühen Achtziger. Beeinfluss­t vom Motown-sound der Siebziger kommen reichlich Background­sänger und Bläser zum Einsatz. Selbst bei großem Orchester gelingt dem Mute BT eine saubere, unverwasch­ene Wiedergabe. Das Klangbild vermittelt ausreichen­d Schärfe für ungetrübte­n Musikgenus­s. Da kommt Stimmung auf. Eine gute Leistung des kleinen Berliners.

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Die rote Chassisabd­eckung sieht man nur, falls man wider Erwarten den Teufel Mute BT nicht benutzt. Das Ohrpolster ist absolut weich
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Der Schalter für das Noise-canceling sowie alle anderen finden sich an der rechten Hörmuschel und lassen sich sehr gut bedienen

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