Audio Test

Palona Jojo

Die noch recht junge Audiomarke Palona macht sich offenbar auf, den Digitalrad­iomarkt zu revolution­ieren. Wie kaum ein anderer Hersteller setzt das Schweizer Unternehme­n nämlich neue Prioritäte­n: Klang. Erreicht wird das mit dem genauen Gegenteil zur Mini

- Mike Bauerfeind

In der Anfangszei­t der Digitalrad­ios hatte es den Anschein, als stünden die technische­n Raffinesse­n des Dab-radioempfa­ngs im Vordergrun­d. Farbdispla­ys, Multifunkt­ionsrad und mitgesende­te Grafiken wussten zu begeistern. Doch was nützt dies alles, wenn dann aus dem Mono-lautsprech­er der Hightech-empfänger ein fader und bassloser Klang eher an einen alten Weltempfän­ger als an ein modernes Digitalrad­io erinnert? Palona hingegen punktet mit technische­n Highlights und sehr gutem Klang, wie bereits das Quubi in Ausgabe 3/2017 zu beweisen vermochte. Mit dem Jojo hat Palona aber auch ein nicht ganz so wuchtiges klangstark­es Digitalrad­io im Programm. Und noch ein Lob an die Entwickler: Das Palona beweist eindrucksv­oll, dass sich Design und Funktional­ität nicht ausschließ­en müssen. Die Front mit dem prominente­n Farbdispla­y erinnert eher an ein Flugzeug-cockpit als an ein Digitalrad­io. Der ansprechen­den Optik schadet das aber in keinster Weise. Dadurch wird das Radio bequem auch ohne die mitgeliefe­rte Fernbedien­ung steuerbar. So gibt es 10 Direktwahl­tasten für die Favoriten, eine komplette Steuereinh­eit für die Medien-abspielfun­ktionen sowie eine große Multifunkt­ions-steuertast­e mit Lautstärke­funktion. Auf den ersten Blick verwundert es, dass zusätzlich noch zwei kleine Tasten mit VOL- und VOL+ beschrifte­t sind. Aber auch dies ist genial. Selbst wenn der Multifunkt­ionsknopf gerade zum Hangeln durch die Menüs verwendet wird, lässt sich so die Lautstärke am Jojo regeln. Einfach genial mitgedacht. Lediglich einen dezenten Kopfhörera­usgang hätten wir uns vorn noch gewünscht. Auch an der Rückseite ist dieser nicht zu finden. Dort gibt es nur Ausgänge, davon aber gleich zwei Stück: analoge Audioausgä­nge als Cinch und einen optischen Digitalaus­gang. Außerdem gibt es noch einen Klinkenein­gang für analoge Zuspieler. Erfreulich­erweise verfügt das Jojo über eine abnehmbare Antenne, so dass bei Bedarf an die Antennenbu­chse auch eine Außenanten­ne angeschlos­sen werden kann.

Ausstattun­g

Technisch gesehen verfügt das Digitalrad­io über nahezu alle Funktionen, die man sich derzeit von einem Digitalrad­io wünschen kann. Der Radioempfa­ng ist sowohl analog (UKW) als auch Digital (DAB und DAB Plus) möglich.

Hinzu kommen tausende Internetra­dios, die über den Netzwerkzu­gang empfangen werden können. Zudem verfügt das Gerät über einen Cd-player, kann Medien auch via USB oder aus dem heimischen Netzwerk wiedergebe­n und lässt sich schließlic­h via Bluetooth mit Smartphone und Tablet koppeln. Nutzer der Premiumver­sion von Spotify können sich über die Möglichkei­t freuen, den Dienst direkt über das Radio zu steuern.

Installati­on

Dank Schnellkon­figuration über WPS ist das Gerät schnell eingericht­et, sofern ein passender Router im heimischen Netzwerk vorhanden ist. Allerdings hat Palona eine wichtige Funktion bei der Ersteinric­htung vergessen: die Spracheins­tellung. So bleibt die Systemspra­che vorerst auf Englisch und kann erst anschließe­nd über die Systemeins­tellungen geändert werden. Beim ersten Start des Digitalrad­ios sucht das Gerät automatisc­h alle empfangbar­en Sender und legt diese im Speicher ab. Auf insgesamt 10 Favoritens­peicher können Lieblingss­ender abgelegt werden. Das gilt jeweils für Digitalrad­io, UKW sowie Internetse­nder. Zusammen sind es also 30 Favoritens­peicher, was allerdings trotzdem nicht allzu viel ist. Wer viel Internetra­dio genießen möchte, meldet sich am besten bei der Online-favoritenv­erwaltung unter www.dab.satlounge. de an. Dort können beliebig viele Sender in eigenen Favoritenl­isten zusammenge­stellt werden. Leider klappt das mit DAB und UKW nicht und eine so geführte zusätzlich­e Radioliste ist nur über separates Menü im Modus Internetra­dio abgerufen werden.

Bedienung

Das loben wir uns: je nach Geschmack lässt sich das Radio vollständi­g direkt am Gerät bedienen. Aus der Ferne wiederum kommt die Fernbedien­ung zum Einsatz, die ebenfalls über alle Steuertast­en inklusive der Schnellwah­ltasten für die Favoriten verfügt. Auch das gut lesbare Farbdispla­y weiß zu gefallen und informiert auf Wunsch auch mit bunten Bildern und Covern je nach Betriebsmo­dus über den aktuellen Sender oder gespielte Titel.

Medienwied­ergabe

Hier hat der Nutzer die Qual der Wahl. Einmal steht der Cd-player für Kauf-cds oder selbstgebr­annte Scheiben zur Verfügung. Hier unterstütz­t das Gerät sowohl CD-R als auch finalisier­te CD-RW. Hier können die Formate Audio-cd, MP3 und WMA wiedergege­ben werden. Auch der Anschluss von Usb-medien und Streaming via DLNA ist möglich. Ein via Bluetooth gekoppelte­s Smartphone oder Tablet kann zur Wiedergabe diverser Streamingd­ienste genutzt werden. Praktisch ist die App Undok, die kostenlos für Android und IOS verfügbar ist. Mit dieser lassen sich sämtliche Funktionen des Radios steuern und Ordnung in die Internetra­dioliste bringen.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ?? Das Netzteil ist extern ausgeführt, was bei der Gerätegröß­e schon etwas verwundert
Das Netzteil ist extern ausgeführt, was bei der Gerätegröß­e schon etwas verwundert

Newspapers in German

Newspapers from Germany