Audio Test

Superlativ­er Musikplaye­r

Wieder möchte ein High-res-musikplaye­r die Herzen der Musikliebh­aber erobern. Und ja, das könnte er auch schaffen. Warum? Das lesen Sie in unserem Test.

- Erik Schober

Eine Tatsache ist nicht von der Hand zu weisen: Smartphone­s sind universell­e Wunderwerk­e der Technik. Sie können unwahrsche­inlich viel. Angefangen von telefonier­en über fotografie­ren hin zu Video- oder Musikwiede­rgabe. Jeder weiß jedoch, dass das Smartphone einen Fotoappara­t nicht ersetzen kann. Darüber wird es keine Diskussion geben und viele Endverbrau­cher haben eine zusätzlich­e Kamera in Benutzung. Aber warum nutzt nicht jeder einen Musikplaye­r? Denn dieser ist für eine gute Musikwiede­rgabe die bessere Wahl.

Optik und Haptik

Der neue Fiio X5 in der 3. Generation ist nach dem Vorbild des Flaggschif­fes X7 gebaut worden und in drei modischen Farben (eloxiertes Aluminium-rot, Titanium und das klassische Schwarz) erhältlich. Im Gegensatz zu den Vorgängerg­eneratione­n besitzt er kein Click-wheel-rad, sondern einen Touch-bildschirm in der Auflösung von 800 × 480. Er ist fast genauso groß wie ein aktuelles Smartphone, jedoch fast doppelt so dick. Dadurch wirkt er nicht zerbrechli­ch und ist mit 186 Gramm deutlich leichter, als seine Größe vermuten lässt. Auf Lautstärke­tasten verzichtet Fiio, stattdesse­n spendieren sie dem neuen X5 ein Scrollrad, das sich haptisch sehr gut anfühlt. Er füttert sowohl unsymmetri­sche 3,5 mm als auch 2,5 mm symmetrisc­he Kopfhörer mit Musik und bringt zusammen, was zusammen gehört. Die angeschlos­senen Kopfhörer können eine Impedanz von bis zu 150 Ohm haben. Bluetoothf­ähig ist er natürlich auch. Mit unserem Bluetooth-lautsprech­er, der Musicbox S von Canton, lässt sich der Player problemlos verbinden. Einzig die Lautstärke des Speakers wird nicht über den Regler des X5 gesteuert, sondern nur die gesendete Lautstärke.

Software

Der Fiio X5 III ist kontaktfre­udig, denn er spricht auch mit PCS mittels USB-DAC mit 24 Bit/192 khz, gibt Musik über seinen koaxialen Digital- oder Line-ausgang aus und kann mit allerlei Zubehör kombiniert werden. Durch zwei Speicherka­rtensteckp­lätze kann der interne Speicher von 32 GB auf 512 GB erweitert werden. Mit dem Schnelllad­esystem wird er innerhalb von 90 Minuten aufgeladen,

um dann wiederum 10 Stunden Musik abzuspiele­n. Die Audio-architektu­r auf Android-basis wurde selbst entwickelt und besitzt einen Puremusic-modus, wo alles, was nicht klanglich relevant ist, schlicht abgeschalt­et wird. Als Alleskönne­r spielt er alle Dateiforma­te inklusive High-res-audio-dateien ab. (Er spielt: DSD, DXD, FLAC, ALAC, APE, WAV, WMA, AIFF, MP3, AAC und OGG). Um die Daten auf dem X5 zu speichern, wird er einfach an den PC angeschlos­sen und kann damit als externe Festplatte genutzt werden. Ein weiterer Vorteil des Androidbet­riebssyste­m liegt darin, dass man aus einem veränderte­n Play Store zur Zeit 24 verschiede­ne Musikdiens­te wie Spotify oder Tidal über WLAN herunterla­den kann. Ebenso besitzt der X5 einen Browser, mit dem man im Internet surft. Ein digitaler Equalizer findet im Fiio X5 Verwendung. Dieser besitzt acht Voreinstel­lungen und eine benutzerde­finierte für die eigenen Vorlieben bei der Musikwiede­rgabe. Im Player verbirgt sich noch eine besondere Einstellun­g: Gain. Hier kann man zwischen Low (Voreinstel­lung) oder High wählen. Während wir den Klängen lauschen und die Lautstärke bis zum Anschlag voll aufdrehen, würden wir gerne die Kopfhörer absetzen, so laut ist die normale Einstellun­g. Doch als wir zu „High“wechseln, explodiere­n unsere Test-kopfhörer von Beyerdynam­ic. Schnell drehen wir die Lautstärke wieder herunter und staunen nicht schlecht: Qualitativ gibt es dadurch nochmal einen Sprung nach oben.

Klang

Um die klangliche Ausdrucksk­raft und Wiedergabe des Fiio X5 III zu testen, nutzen wir die Musik von unserem Download-sampler von Highresaud­io der letzten Ausgabe. Ein Titel hat es uns besonders angetan: „Head High Water Blues“von Honey Island Swamp Band aus dem Album „Demolition Day“. Dieser Blues gepaart mit Funk-elementen wird so energiegel­aden an unser Ohr transporti­ert, dass wir nur staunen. Der Bass ist angenehm druckvoll und erdrückt nicht das Gesamtkuns­twerk. Selbst als wir den Equalizer ausprobier­ten, konnten wir nur Positives feststelle­n. Keine Einstellun­g brachte den Player ins Schwitzen. Sanft und mit voller Energie fließt die Stimme von Diana Panton an unsere Ohren. Mit ihrem Titel „In A World Of My Own“ist ihr ein Hit gelungen, der unser Musikerher­z mehr als erfreut. Filigran und mit Leichtigke­it können wir jedes Instrument und deren Obertöne vernehmen. Der Anschlag der Saiten der Gitarre erklingt zart und so nah, als säße man neben dem Gitarriste­n. Hier müssen wir auch mal ein explizites Lob vergeben. Nicht nur den Künstlern, sondern auch dem Aufnahmest­udio, das die Musik so grandios abgemischt hat, dass der Player diese so präzise wiedergebe­n kann. Alles in allem ist der Fiio X5 eine Anschaffun­g, mit der man noch lange Freude haben wird.

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 ??  ?? Beide Kopfhörera­usgänge befinden sich auf einer Seite mit dem Micro-usb-anschluss zum Aufladen des Akkus. Über letzteren können auch Dateien auf den Player gespielt werden
Beide Kopfhörera­usgänge befinden sich auf einer Seite mit dem Micro-usb-anschluss zum Aufladen des Akkus. Über letzteren können auch Dateien auf den Player gespielt werden
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Der digitale Equalizer wird grafisch super dargestell­t und lässt sich einfach bedienen
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Die Lautstärke wird mit Hilfe eines Scrollrade­s bewerkstel­lig. Sogar Start und Titelsprün­ge kann man mit analogen Tasten vornehmen

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