Lautsprechereinbau vom Fachbetrieb
Unsichtbar und dennoch kraftvoll hörbar
Besonders der unsichtbare Einbau von Lautsprechern kann sich zu einer Herausforderung entwickeln. Wir schauen deshalb den Jungs von Uni-hifi Leipzig über die Schulter. Dabei erfahren wir, wie sie beim professionellen Verbau von Lautsprechern vorgehen und was während der Einrichtung zu beachten ist.
Noch bevor es mit den Baumaßnahmen losgeht, steht erstmal die Planung an. Beim Blick in den Zuschauerraum ist gut zu erkennen, wo die Lautsprecher (hellgrau) in den Wänden integriert werden sollen.
Die Ansicht der Leinwand zeigt darunter einen Freiraum (rot). Dort kann die gesamte Av-technik untergebracht werden. Links und rechts daneben deuten die schwarzen Kästen an, dass hier die zwei Subwoofer verschwinden werden. Die Trockenbauarbeiten sind hier bereits erledigt. Im unteren Bereich fällt sofort das kleine Podest auf. Darauf soll die zweite Reihe Kinosessel kommen, denn insgesamt sieben Leute sollen später bequem im Home Cinema Platz finden. Das Podest wurde übrigens von einem Tischler gebaut und ist das Einzige, was Uni-hifi nicht selbst realisiert. Die Trockenbauwände links und rechts und auch im hinteren Bereich sowie die Akustikdecke stammen alle von den Leipzigern. Das Trockenbau und technische Einrichtung aus einer Hand kommt, hat natürlich den Vorteil, dass genau klar ist, worauf es ankommt. Auf der Nahaufnahme ist einer der vier Bowers & Wilkins CWM 7.5 zu sehen. Sie sind als Surround-lautsprecher in die Trockenbauwände eingelassen. Damit Ein genauerer Blick in den hinteren Bereich zeigt die vielen Details, welche zu diesem Zeitpunkt schon vorhanden sind. An der hinteren Wand oben in der Mitte ist der Anschlussplatz für den JVC DLA X 5500 Beamer angebracht. Auf Kundewunsch wird eine Deckenmontage vorgenommen. Über dem Fenster ist sehr schön die Tunnelführung für den Vorhang zu sehen. So kann kein Tageslicht über die Vorhangschiene ins Zimmer gelangen. Links und rechts in der hinteren Wand befinden sich die Rear-lautsprecher. sie zum Gesamtbild passen und nicht unnötig Licht reflektieren, lackiert Uni-hifi die Schutzgitter in der Wandfarbe. Dadurch verschwinden sie fast optisch. Die in der Decke eingebauten Lautsprecher für das eingebaute Dolby Atmos-system sind in diesem Bild gut zu sehen. Es handelt sich dabei um insgesamt vier Bowers & Wilkins CCM 683. Einer der seitlichen Lautsprecher befindet gleich neben der Tür. Die ist natürlich auch dunkel gehalten, um kein Licht zu reflektieren, genau wie die Lichtschalter und Steckdosen. Beim perfekten Heimkino kommt es eben auf jedes Detail an.
Extrem wichtig fürs Heimkino ist eine Akustikdecke, da nur sie unangenehme Deckenreflexionen verhindern kann. Hinter der „löchrigen“Decke befindet sich ein Vlies auf dem Mineralwolle liegt. Die sorgt für eine Absorption der darauf treffenden Schallwellen. Das Vlies ist notwendig, um ein eventuelles Hinabrieseln der Wolle zu verhindern.
In der abgehangenen Decke sind zudem noch RGB-LED-STRIPES untergebracht, die für typische Kinoatmosphäre sorgen. Auch hierbei muss extrem sorgfältig gearbeitet werden, denn wenn die Stripes nicht exakt anliegen, kommt es zu unschönen Wellenmustern im Licht. Hier aber sehen wir eine absolut gleichmäßige Ausleuchtung. Nun setzt Uni-hifi die Lautsprecher ein. Wie auf dem Bild gut zu erkennen, handelt es sich um die Bowers & Wilkins CM 9 S2. Die werden einzeln verkauft, was ideal ist, wenn ein Trio zusammengestellt werden muss. Da der Centerspeaker aufrecht steht, bleibt der Klang auch bei einem Sounddurchlauf von links nach rechts akustisch immer auf gleicher Höhe. Um die gesamte Zimmerbreite für die Leinwand nutzen zu können, zieht Uni-hifi eine zweite Wand ein. In deren Aussparungen werden der linke, der rechte und der Center-speaker hineingestellt. Außerdem ist im Raum hinter der Leinwand genug Platz für die Technik und Anschlusskabel. Die gesamten Audio-video-geräte mit Blu ray-player Oppo UDP 205 und dem Technisat Digit ISIO STC+ plus dem 11.2-Kanal Av-vorverstärker (CX-A5100) von Yamaha und der Endstufe X-A5000 ebenfalls von Yamaha werden unter der Leinwand hinter einer Klappe verborgen. Links und rechts daneben sind die zwei Sunfire-subwoofer eingelassen. Ein Blick in den Raum hinter der Leinwand zeigt, dass doch einiges an Verkabelung im Heimkino anfällt. Wer jetzt glaubt mittels WLAN würde das anders aussehen, der irrt. Zum einen brauchen auch Wlan-lautsprecher eine Stromzufuhr, also ein Kabel und zum anderen bringt dann die teuer gekaufte Endstufe mit ihren elf Verstärkern überhaupt nichts. Wifi-speaker haben nämlich ihren eigenen Amp. Fürs gut ausgebaute Heimkino sind deshalb immer noch kabelgebundene Systeme die erste Wahl. Vom allgemeinen Dunkelgebot sind übrigens auch nicht die Heizkörper ausgeschlossen. Sie sind mit Schwarz verkleidet. Nachdem die Beleuchtung montiert ist, kommt der Beamer an seinen Platz und die Moovia Venice Kinolederstühle werden ins Kino montiert. Ein 3-Sitzer mit elektrischer Kopf- und Fußverstellung für die vordere sowie ein 4-Sitzer mit Love Seat für die hintere Reihe. Damit die erste Reihe elektrisch betrieben werden kann, wurde ein Kabel unter dem Podest verlegt.
FAZIT
Das Begleiten dieses Heimkinobaus hat uns nochmal das gezeigt, was wir bereits vermuteten: Ein Profi ist hier wirklich Gold wert. Besonders wenn Trockenbaumaßnahmen, Planung und Einrichtung der Technik alles aus einer Hand kommt. Gerade bei der Av-technik nehmen die Leipziger auch gerne Geräte aus dem Bestand des Auftraggebers mit ins Heimtheater auf. Es muss nämlich nicht alles neu sein. Beim Ausbau setzen sie auch auf zukünftige Erweiterbarkeit. Warum nicht schon Anschlüsse für Deckenlautsprecher integrieren, auch wenn Dolby Atmos erst in ein paar Jahren angeschafft werden soll? Im Endeffekt ist echtes Heimkino so etwas wie eine Modell-eisenbahn: Man kann immer daran weiter basteln.