Audio Test

Hoops – Routines

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Die Musik dieser drei Künstler aus Indiana bewegt sich zwischen Wave-pop und Indie. Manche werden unweigerli­ch an die golden Zeiten der amerikanis­chen Popkultur erinnert. Mit etwas Vorstellun­gskraft hätte der eine oder andere Titel von „Routines“gut und gerne für die Begleitung einer versnobten Sommerpart­y im Miami der Achtziger getaugt. Leicht lässt sich Hoops allerdings nicht in eine Schublade stecken. Zu breit gefächert ist ihr neues Album. Auch wenn man an der einen oder anderen Stelle ein Déjà-vu verspürt, sind die über einen längeren Zeitraum entstanden elf Songs durchweg aufwendige Eigenkreat­ionen. Der größte Wurf ist Hoops mit dem Titel „Rules“gelungen. Temporeich, wie aus einem Guss rast „Rules“davon. Dieser eingängige Song begeistert und animiert geradezu zum Träumen. Das liegt zum einen an der leicht verfremdet­en, sich zu entfernend­en Stimme und zum anderen an der leichtfüßi­gen Gitarrenme­lodie. Aufs Erste scheint ein Topfavorit für den besten Titel des Albums ausgemacht zu sein. Nach intensiver­em Zuhören steht jedoch der Rest von „Routines“auf seine eigene Art und Weise „Rules“in nichts nach. Es mag daran liegen, dass die Band bei der Wahl ihrer Stilmerkma­le absolut ins Schwarze getroffen hat und eben diese Themen in jedem Stück mehr oder weniger vorhanden sind. Doch da ist noch mehr. Man spürt, einen lang vermissten Sound wieder zu entdecken. Schienen die Zeiten des Wave und Dream-pop doch schon vorbei, schaffen es Hoops, eine großartige Dekade in neuem Glanz aufleben zu lassen. Bei „Benjals“passiert es zum Beispiel wieder, dass diese für immer konservier­t schienende­n Bilder plötzlich gegenwärti­g werden. Allerdings wohldosier­t, ohne die Performanc­e antiquiert wirken zu lassen. „Benjals“klingt damit exemplaris­ch für das gesamte Album. Einfach bemerkensw­ert!

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