Creek Evolution 100P & 100CD
Endstufen in ihrer technischen Ausstattung durchaus etwas gravierender voneinander unterscheiden, während der 50CD und der 100CD doch im Wesentlichen einander deckungsgleich sind. Wohl deutlichstes Unterscheidungsmerkmal der beiden Cd-spieler ist der am Frontpanel des Hunderters verbaute Drehwahlschalter. Hiermit lässt sich sowohl durchs Menü navigieren und Konfigurationen vornehmen, als auch die Lautstärke regeln. Die Lautstärke wird am Zuspieler geregelt? Ganz genau. Denn wie auch der 50CD verfügt der 100CD über eine eigene Vorverstärkereinheit. Aber dazu später mehr. Der Evolution 100 CD unterscheidet sich in einem weiteren Detail vom Evolution 50CD. Ist der Fünfziger bei Bedarf durch den Nutzer durch ein Bluetooth-modul aufrüstbar, so kommt der „große Bruder“standardmäßig mit einem Bluetooth-empfänger daher. Somit dürften die knapp 500 Euro Differenz zwischen 100CD und 50CD zu erklären sein. Auch ein Blick in die Endstufe Evolution 100P gibt uns Aufschlüsse darüber, weshalb dieser für einen Marktwert gehandelt wird, welcher den des Fünfzigers um knapp zweihundert Prozent übertrifft. Als erstes sticht uns der wuchtige 350 Watt (W) Ringkerntransformator ins Auge. Dieser übertrifft den des Evolution 50P zum einen im Umfang, als natürlich auch in seiner Leistung. Ganze 150 W mehr Power weiß der Trafo des Hunderters bereitzustellen. Und wir erinnern uns, dass der Fünfziger bereits alles andere als schwach um die Brust daherkam. Mit fünf anstatt drei Ladenkondensatoren arbeitet das Netzteil des Evo 100P, sodass die Endstufe impulsgetreu und dynamisch aufspielen kann. In der Endstufenschaltung finden wir beim Hunderter ganze sechzehn Siebkondensatoren, welche pro Kanal vier Transistoren mit Energie versorgen. Das ist mal eine Ansage! Wie bereits erwähnt: Der Evolution 50P hatte bereits ordentlich Druck unter der Haube und arbeitete mit sechs Kondensatoren zu je zwei Kondensatoren. Dabei muss natürlich angemerkt werden, dass der Evolution 100P im Gegensatz zum Fünfziger Bi-wiring-, beziehungsweise Bi-amping-fähig ist, was wir sehr begrüßen. Genau wie sein kleiner Bruder aus der 50er-reihe arbeitet die Endstufe 100P mit einem festen Verstärkungsfaktor von 33,3 Dezibel (db) und lässt sich lediglich über einen symmetrischen Xlr-input, sowie einen unsymmetrischen Cinch-eingang ansteuern. Für eine Endstufeneinheit ist dies absolut ausreichend, wie wir finden. Das Vorverstärkermodul mit den darauf angebrachten Eingangsbuchsen ist das gleiche wie beim Evolution 50P und erhielt schon bei dessen Test ein großes Lob. Sehr robust sind die zum Teil vergoldeten Anschlüsse mit der Platine verlötet.
Weniger ist mehr
Nicht nur die technische Ausstattung der beiden Komponenten
Creek Evolution 100CD und Evolution 100P zeugen von Micheal Creeks löblichen Hang zur Reduktion. Auch die Formsprache der Geräte ist aufs Wesentliche herunter gekocht und demzufolge zurückhaltend und gleichermaßen elegant. Und verstehen Sie da bitte nichts falsch. Mit Reduktion meinen wir hier, wie auch in den meisten anderen Fällen im Bezug auf Elektroakustik eine Konzentration auf die essentiellen Bestandteile, welche das Gerät für seine Funktionalität benötigt. Der Verzicht auf unnötige Schnörkel und Spielereien spricht im Umkehrschluss immer für ein klareres, unverfälschtes Klangerlebnis, welches nicht Gefahr läuft, unerwünschte Verunreinigungen zu transportieren. Nicht zuletzt aufgrund dieses Minimalismus ließ sich bereits beim Test der beiden Evolution 50er eine vortreffliche, klare Wiedergabe verzeichnen.
Ein formidables Duett
Wir positionieren unsere beiden Testmuster auf dem Sideboard und koppeln den Evolution 100CD via Xlr-kabel mit der Endstufeneinheit Evolution 100P. Diese wird wiederum per Lautsprecherkabel mit unseren beiden Referenzlautsprechern Contour 30 von Dynaudio gekoppelt. Bevor es losgeht, muss mit einem kleinen Kniff der Vorverstärkermodus des Cd-spielers eingeschaltet werden, um die Lautstärkeregelung des 100CD zu aktivieren. Dafür halten wir die Menü-taste auf Creeks beigelegter Fernbedienung gedrückt und gelangen so in ein „verstecktes“Menü, in welchem wir den „Amplifier Mode“auswählen können. Achtung! Wird dies nicht getan, schleift der Evolution 100 CD das Signal an der digitalen Lautstärkeregelung vorbei, sodass die geräteinterne Vorverstärkung in der Endstufe Evo 100P komplett um 33,3 db verstärkt wird – das kann in die Hose gehen und sogar Lautsprecher oder Gehör beschädigen. Es ist bei Creeks Hundertern also unbedingt (!) notwendig, vorm Einschalten in die Bedienungsanleitung zu schauen – oft wird das ja vernachlässigt. Wir haben unsere AUDIO TEST Test-cd eingeworfen
FAZIT
Der Endverstärker 100P ist ein Paradebeispiel für Michael Creeks sorgfältig präzise, elektroakustische Handschrift. Die Endstufe bringt so allerhand Bums in den Hörraum und bleibt dabei stets sauber und aufgeräumt. Der 100P weiß eindeutig weit über die Belastbarkeit der meisten Lautsprecher und Menschenohren hinaus aufzuspielen und das für einen absolut gerechtfertigten Preis. Mehr als empfehlenswert.
BESONDERHEITEN
und sind erst einmal wenig überrascht von der grundsoliden Darstellung der beiden Geräte. Jedoch fällt uns beim Verstellen der Lautstärke per Fernbedienung etwas auf: Bei einem relativ obertonarmen Klang knackt die digitale
Lautstärkeregelung des Evolution 100CD deutlich vernehmbar. Dies wird leider als unschöner Nebeneffekt der digitalen Pegelstellung vermerkt werden müssen. Allerdings hört man keine unerwünschten Nebengeräusche, pegelt man komplexere Signale – das hätte wohl oder übel einen dicken Minuspunkt beschert. So können wir nochmal ein Auge zudrücken, denn selten wird man solch sinuiden Klängen wie etwa einem Oboen-solo begegnen. Davon einmal abgesehen, formieren die beiden Testgeräte ein klangstarkes Duett. Das Cd-laufwerk arbeitet überaus schnell und leise und reagiert auch auf jedweden Befehl vorbildlich flink. Der Endverstärker Evolution 100P gibt sich dabei sowohl feinfühlig, als auch muskulös, wenn es darauf ankommt. „Xerrox Sora 1“von Alva Notos alias Carsten Nikolais Scheibe „Xerrox Vol. 2“ist eine überaus detailreiche Ambient-komposition, in der es akustisch viel zu entdecken gibt. Die Suche nach den kleinsten klanglichen Nuancen wird von den beiden Creeks aktiv unterstützt – Eine sehr stabile Stereo-bühne bleibt trotz der großen Menge spektraler Informationen weit offen und gibt auch bei räumlichen Überschneidungen einzelner Frequenzbänder nicht klein bei. Jeder noch so feine Klang bekommt seine Position klar zugewiesen. Wie auch der Evolution 50CD gibt sich der Cd-spieler aus Creeks Hunderter Serie als echter Allrounder. So lässt er sich mit diversen externen Zuspielern verbinden oder über Bluetooth anspielen. Es macht Freude diesem sehr dynamischen Spiel der beiden Testmuster zu lauschen. Auch orchestrale Werke, bei welchen sich bekanntlich die Spreu vom Weizen trennt, meistern die beiden Geräte überaus bravourös und stehen somit in Sachen Klangqualität Mitbewerbern ihrer Preisklasse in nichts nach. Neben der sehr präzisen, fast schon analytischen Darbietung behalten die beiden stets
FAZIT
Der wesentliche Unterschied des Evolution 100CD zum Evolution 50CD liegt wohl in der serienmäßigen Ausstattung mit einem Bluetooth-empfänger und dem frontseitig verbauten Drehwahlschalter. Dieser navigiert durch das Menü und regelt die Vorverstärkerleistung des Cd-spielers, welche allerdings vorher aktiviert werden muss. Klanglich lassen sich wohl nur ab und zu hörbare Knackgeräusche beanstanden, abgesehen davon arbeitet der 100CD sehr geräuscharm und dafür klanglich mehr als zufriedenstellend.
BESONDERHEITEN
einen Hauch analoger Wärme und erweisen sich dadurch als zwei überaus starke Charaktere.