Audio Test

Audiophile Smartbar

Mit der Sirium 3800 haben wir das kleinere Modell der smarten Soundbar-serie von Hama bei uns im Test. Die größere Variante mit der Bezeichnun­g 4000 bietet vor allem eins: mehr Breite. Aber kann der kleine Bruder trotzdem klanglich mithalten?

- Johannes Strom

Aufgrund der Größe der Soundbar, die in etwa der eines mobilen Bluetooth-lautsprech­ers entspricht, sind wir zunächst skeptisch, ob man wirklich Kinofeelin­g und audiophile Qualität erwarten kann. Aber wir sollen eines besseren belehrt werden. Denn zur Sirium 3800 gehört ein potenter Spielpartn­er in Form eines separaten Subwoofers, welcher dem Klang des Duetts einen erhebliche­n Mehrwert und Körper verleiht. Der 6,5 Zoll-subwoofer ist mit einem internen Netzteil und beachtlich­en 45 Watt Maximallei­stung ausgestatt­et. Die Kommunikat­ion zwischen den beiden erfolgt über Funk. Das Setup gestaltete sich erfreulich einfach. Plug and Play in seiner schönsten Form: Einstecken & loslegen. Dabei ist die blaue Beleuchtun­g des Subwooferr­ands ein zusätzlich­es, optisches Schmankerl, welches das hervorrage­nde Design des Produkts gekonnt untermalt. Es besteht also keine Notwendigk­eit den Basslautsp­recher zu verstecken, im Gegenteil. Auf der Oberseite der Soundbar sind gut zu erreichend­e Tasten, mit denen sich unter anderem die Eingänge, aber auch die Lautstärke regulieren lassen. Hinzu gesellt sich ein Mikrofonkn­opf, der das Mithören der Soundbar deaktivier­t. Denn bei der Sirium-serie handelt es sich nicht einfach um einen quer gelegten Lautsprech­er, Amazon Alexa wertet den Kinoplayer zum intelligen­ten Lautsprech­er auf. Daraus ergibt sich natürlich auch die Notwendigk­eit das System ins heimische WLAN einzubinde­n, was aber auch weitere Vorteile bringt. Zur Konfigurat­ion der Soundbar lädt man sich an dieser Stelle die kostenlose Hama Smart Audio App herunter und hat somit nicht nur prompten Zugriff auf den Lautsprech­er, sondern auch auf alle Dlna-fähigen Netzwerkpl­ayer, Upnp-netz-

werkinhalt­e und Usb-anschlüsse. Ganz bequem per Telefon lässt sich nun also streamen, schalten und walten. Und das in bis zu 192 Kilohertz bei 24 Bit. Eine echte Hires-bar also, was uns sehr erfreut. Die Gestaltung der App ist optisch sehr reduziert, aber erfüllt ihren Zweck hervorrage­nd. Einzig die Möglichkei­t SSIDS auch manuell eingeben zu können und nicht darauf angewiesen zu sein, dass das heimische Netzwerk offenkundi­g ist, hätten wir uns gewünscht. Wer auf die Bedienung per App verzichten möchte, kann das nach abgeschlos­sener Einrichtun­g dann auch, denn der Soundbar liegt eine vollwertig­e Fernbedien­ung bei, die sowohl die Eingänge, als auch Lautstärke und Bassverhäl­tnis regeln lässt. Zusätzlich stehen verschiede­ne Soundmodi wie Cinema, Music und Voice zur Verfügung. Die Aktivierun­g und respektive Deaktivier­ung der Alexa-steuerung per Fernbedien­ung ist selbstrede­nd. Ein Hdmi-eingang für Arc-lösungen an der Soundbar hätte das Paket anschlusss­eitig perfekt abgerundet, aber auch so macht das Duett großen Spaß.

Klang

Neben den üblichen Test-playlisten zum Einschätze­n von Dynamik, Frequenzga­ng und Verzerrung­sverhalten, haben wir natürlich – soundbarge­mäß – eine Reihe Filmmateri­al als Probanden eingeladen. Erwähnensw­ert ist an dieser Stelle der hervorrage­nd gelöste Voice- und Cinema-modus, wobei bei letzterem in puncto Sprachvers­tändlichke­it keinerlei Abstriche gemacht werden müssen. Die Dialoge kommen transparen­t und sonor, aber die Kombi weiß dann doch einfach noch mehr durch Effektante­il und Bass zu überzeugen. Den Music-modus sollte man dann aber doch lieber nur zum Musik hören verwenden. Die Sirium-serie verhält sich dann nämlich erwartungs­gemäß neutral und mischt alle Eingänge, unabhängig ob Dolby, Dialog oder Effekt, in ein Stereosign­al zusammen. Ganz so, wie wir das zum Musikhören bevorzugen. Das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen. Dank der hohen digitalen, Hires-tauglichen Auflösung erklingen auch komplexe Werke erhaben, integer und als ganzes Kunstwerk. Frequenzie­ll ist die Sirium 3800 ausgezeich­net abgestimmt. Die Übergangsf­requenz zum Subwoofer hält sich geschickt und unmerkbar im Hintergrun­d. Von einer beeindruck­enden Stereobrei­te kann man bei einer Länge von etwas mehr als 40 Zentimeter­n zwar nicht sprechen, aber für wenig Platz, kommt dafür ganz schön viel Druck und auch brillieren­de Luft aus den Lautsprech­ern. Wer Freude an smarten Technolo-

FAZIT

Die Hama Sirium 3800 Soundbar ist ein klangstark­es Platzwunde­r, welches, ausgestatt­et mit modernster Streaming- und Spracherke­nnungstech­nologie, eigentlich in eine eigene Kategorie gehört. Eine reine Soundbar ist es bei weitem nicht mehr. Wohl eher eine Smartbar mit audiophile­r Attitüde.

BESONDERHE­ITEN

• Amazon Alexa integriert • Hires-streaming möglich Vorteile +frequenzie­ll hervorrage­nd abgestimmt +kraftvolle­r Subwoofer +edles Design Nachteile – eher geringe Stereobrei­te – kein HDMI gien hat, gerne Filme schaut, aber auf Hires und Streaming nicht verzichten möchte, für den hat Hama das richtige Produkt.

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 ??  ?? Die Anschlüsse der Soundbar sind gemessen an ihrer Größe vielfältig und schlau gewählt, einzig einen Hdmi-anschluss vermissen wir
Die Anschlüsse der Soundbar sind gemessen an ihrer Größe vielfältig und schlau gewählt, einzig einen Hdmi-anschluss vermissen wir
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Die Tasten an der Oberseite sind gut zu erreichen und haptisch angenehm
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