Audiophile Smartbar
Mit der Sirium 3800 haben wir das kleinere Modell der smarten Soundbar-serie von Hama bei uns im Test. Die größere Variante mit der Bezeichnung 4000 bietet vor allem eins: mehr Breite. Aber kann der kleine Bruder trotzdem klanglich mithalten?
Aufgrund der Größe der Soundbar, die in etwa der eines mobilen Bluetooth-lautsprechers entspricht, sind wir zunächst skeptisch, ob man wirklich Kinofeeling und audiophile Qualität erwarten kann. Aber wir sollen eines besseren belehrt werden. Denn zur Sirium 3800 gehört ein potenter Spielpartner in Form eines separaten Subwoofers, welcher dem Klang des Duetts einen erheblichen Mehrwert und Körper verleiht. Der 6,5 Zoll-subwoofer ist mit einem internen Netzteil und beachtlichen 45 Watt Maximalleistung ausgestattet. Die Kommunikation zwischen den beiden erfolgt über Funk. Das Setup gestaltete sich erfreulich einfach. Plug and Play in seiner schönsten Form: Einstecken & loslegen. Dabei ist die blaue Beleuchtung des Subwooferrands ein zusätzliches, optisches Schmankerl, welches das hervorragende Design des Produkts gekonnt untermalt. Es besteht also keine Notwendigkeit den Basslautsprecher zu verstecken, im Gegenteil. Auf der Oberseite der Soundbar sind gut zu erreichende Tasten, mit denen sich unter anderem die Eingänge, aber auch die Lautstärke regulieren lassen. Hinzu gesellt sich ein Mikrofonknopf, der das Mithören der Soundbar deaktiviert. Denn bei der Sirium-serie handelt es sich nicht einfach um einen quer gelegten Lautsprecher, Amazon Alexa wertet den Kinoplayer zum intelligenten Lautsprecher auf. Daraus ergibt sich natürlich auch die Notwendigkeit das System ins heimische WLAN einzubinden, was aber auch weitere Vorteile bringt. Zur Konfiguration der Soundbar lädt man sich an dieser Stelle die kostenlose Hama Smart Audio App herunter und hat somit nicht nur prompten Zugriff auf den Lautsprecher, sondern auch auf alle Dlna-fähigen Netzwerkplayer, Upnp-netz-
werkinhalte und Usb-anschlüsse. Ganz bequem per Telefon lässt sich nun also streamen, schalten und walten. Und das in bis zu 192 Kilohertz bei 24 Bit. Eine echte Hires-bar also, was uns sehr erfreut. Die Gestaltung der App ist optisch sehr reduziert, aber erfüllt ihren Zweck hervorragend. Einzig die Möglichkeit SSIDS auch manuell eingeben zu können und nicht darauf angewiesen zu sein, dass das heimische Netzwerk offenkundig ist, hätten wir uns gewünscht. Wer auf die Bedienung per App verzichten möchte, kann das nach abgeschlossener Einrichtung dann auch, denn der Soundbar liegt eine vollwertige Fernbedienung bei, die sowohl die Eingänge, als auch Lautstärke und Bassverhältnis regeln lässt. Zusätzlich stehen verschiedene Soundmodi wie Cinema, Music und Voice zur Verfügung. Die Aktivierung und respektive Deaktivierung der Alexa-steuerung per Fernbedienung ist selbstredend. Ein Hdmi-eingang für Arc-lösungen an der Soundbar hätte das Paket anschlussseitig perfekt abgerundet, aber auch so macht das Duett großen Spaß.
Klang
Neben den üblichen Test-playlisten zum Einschätzen von Dynamik, Frequenzgang und Verzerrungsverhalten, haben wir natürlich – soundbargemäß – eine Reihe Filmmaterial als Probanden eingeladen. Erwähnenswert ist an dieser Stelle der hervorragend gelöste Voice- und Cinema-modus, wobei bei letzterem in puncto Sprachverständlichkeit keinerlei Abstriche gemacht werden müssen. Die Dialoge kommen transparent und sonor, aber die Kombi weiß dann doch einfach noch mehr durch Effektanteil und Bass zu überzeugen. Den Music-modus sollte man dann aber doch lieber nur zum Musik hören verwenden. Die Sirium-serie verhält sich dann nämlich erwartungsgemäß neutral und mischt alle Eingänge, unabhängig ob Dolby, Dialog oder Effekt, in ein Stereosignal zusammen. Ganz so, wie wir das zum Musikhören bevorzugen. Das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen. Dank der hohen digitalen, Hires-tauglichen Auflösung erklingen auch komplexe Werke erhaben, integer und als ganzes Kunstwerk. Frequenziell ist die Sirium 3800 ausgezeichnet abgestimmt. Die Übergangsfrequenz zum Subwoofer hält sich geschickt und unmerkbar im Hintergrund. Von einer beeindruckenden Stereobreite kann man bei einer Länge von etwas mehr als 40 Zentimetern zwar nicht sprechen, aber für wenig Platz, kommt dafür ganz schön viel Druck und auch brillierende Luft aus den Lautsprechern. Wer Freude an smarten Technolo-
FAZIT
Die Hama Sirium 3800 Soundbar ist ein klangstarkes Platzwunder, welches, ausgestattet mit modernster Streaming- und Spracherkennungstechnologie, eigentlich in eine eigene Kategorie gehört. Eine reine Soundbar ist es bei weitem nicht mehr. Wohl eher eine Smartbar mit audiophiler Attitüde.
BESONDERHEITEN
• Amazon Alexa integriert • Hires-streaming möglich Vorteile +frequenziell hervorragend abgestimmt +kraftvoller Subwoofer +edles Design Nachteile – eher geringe Stereobreite – kein HDMI gien hat, gerne Filme schaut, aber auf Hires und Streaming nicht verzichten möchte, für den hat Hama das richtige Produkt.