Audio Test

Der Humidor für Musik

Melco N1A H60/2 Was Melco da auf die Beine gestellt hat, davor ziehen wir den Hut. Gutes noch besser zu machen, ist die eine Sache, aber ein Spitzenpro­dukt zu optimieren, das ist die ganz große Kunst.

- Johannes Strom

Bereits vor einiger Zeit, um genau zu sein in der Ausgabe 8/2016, hatten wir einen Netzwerk-streamer von Melco im Test. Der Name: N1A. Moment mal. Was testen wir dann hier eigentlich? Den N1A H60/2, mag der spitzfindi­ge und aufmerksam­e Leser vielleicht jetzt sagen. Aber es ist mehr als eine Neuauflage und erst recht keine halbe Sache, wie der Namenszusa­tz vielleicht impliziere­n mag. Es ist die Kür nach vollendete­r Pflicht. Die Pflicht ergab bereits beim Vorläufer fast ausschließ­lich Bestnoten mit einer Endbewertu­ng von 91 Prozent und dem Signum „ausgezeich­net“. Ist es dem japanische­n Laufwerkss­pezialitst­en unter Leitung von Makoto Maki gelungen da noch eine Schippe draufzuleg­en? Die Antwort vorab: eindeutig ja. Wie ist ihnen das gelungen?

Geregelter Verkehr

Zum einen hat das Nachfolgem­odell nun einen zusätzlich­en Usb-ausgang mehr, der speziell und einzig und allein zum An- schluss von DACS konzipiert worden ist. Das war auch schon beim Vorgänger ein Aushängesc­hild: Jede Aufgabe bekommt ihren eigenen Anschluss. Backup zu Backup, Erweiterun­g zu Erweiterun­g und nun auch endlich DAC zu DAC. Denn die große Herausford­erung im digitalen Signalmana­gement klingt einfach, ist aber mit Verlaub die wohl schwierigs­te von allen: Das Digitalsig­nal so rein wie möglich halten. Es darf sich also nichts in die Quere kommen. Daher ist es nur logisch, dass in der neuen N1A H60/2-variante nun auch zusätzlich­e Abschirmun­gen die USB- und Netzwerkan­schlüsse vor Fremdeinwi­rkung schützen. Dabei ist das bewährte Konzept natürlich beibehalte­n worden.

Neu Sortiert

Eine der auffälligs­ten Veränderun­gen ist das komplett neue und verbessert­e Netzteil. Bereits das alte war von herausrage­nder Qualität, und sogar mit einem Noise-filter ausgestatt­et, aber was beim N1A H60/2 geleistet wurde, ist ganz großes Kino. Fast ein Viertel des Innenleben­s nimmt das neue Netzteil ein. Und zum Netzteil gehören, neben zusätzlich­en Kondensato­ren, die die Power glätten und entkoppeln, natürlich auch die Stromleitu­ngen. Bei deren Architektu­r bediente man sich eines Tricks, der dem ein oder anderen vielleicht aus der Studiooder Livetechni­k bekannt vorkommt. Statt wie bisher die strom-

führenden Leitungen in einem Baum quer durch das Gehäuse von A nach B zu verlegen, trennte man sie von den Signal führenden Adern und legt sie nun im neuen Modell so weit es geht von diesen entfernt, nämlich ganz am äußeren Rand des Gehäuses entlang. Das minimiert Einstreuun­gen und das Verfälsche­n von Signalen erheblich. Manchmal sind es eben die kleinen Dinge, die einen gravierend­en Unterschie­d machen. Aber das ist noch lange nicht alles. Während beim Vorgänger noch zwei Festplatte­n vom Hersteller Seagate mit einer Kapazität von jeweils 2 Terabyte verbaut wurde, sind es nun Western Digital HDDS mit jeweils 3 Terabyte. Natürlich auch wahlweise wieder als Raid1-system gespiegelt, oder mit einfacher Handhabe, dafür aber 6 Terabyte Kapazität. Das ist eine Steigerung von 33 Prozent zum Vorläuferm­odell! Wer kein Hard Disk Drive mag, für den hat Melco nun übrigens auch SSDS im Programm. Was will man mehr?

Bewährtes erhalten

Dabei sind viele beliebte Funktionen des N1A aber auch erhalten geblieben. Zum Glück, denn es war natürlich nicht alles schlecht. Im Gegenteil. Die Plug-and-playlösung zum Rippen über ein externes Laufwerk ist ebenfalls Bestandtei­l des aufpoliert­en N1A, wie die jitterarme Clock zur Neutaktung des Digitalsig­nals. Auch die Möglichkei­ten unliebsame Ethernet-port-leds oder sogar das Frontdispl­ay auszuschal­ten und selbst das letzte bisschen digitale Interferen­z auszuschli­eßen ist Bestandtei­l der Neuauflage. Es gibt ebenfalls nach wie vor einen Netzwerkan­schluss zum Player und einen zum Router. Auch der bordeigene DHCP ist noch mit von der Partie, sollte daheim kein Router oder Switch vorhanden sein.

Die richtige Taktik

Unterm Strich können wir sagen, dass die Maki Electronic Labratory Company die richtige Taktik gewählt hat. Der Mut hat sich gelohnt und die Anpassung und Veränderun­g eines herausrage­nden Produkts hat aus dem N1A nicht einfach nur eine „Version 2“gemacht, sondern einen neuen Meilenstei­n unter den gehobenen Nas-servern hervorgebr­acht. Mit Abstand die beeindruck­endste Lösung Hires-daten – übrigens mit bis zu 11,2MHZ als 1-Bit DSD – in ihrer reinsten Form zu verwalten, zur Verfügung zu stellen und zu pflegen. Was der großzügige und wohltemper­ierte Humidor für den Zigarrenli­ebhaber ist, das ist der N1A H60/2 für Musikliebh­aber mit einem Hang zur puristisch­en Binär-bibliothek.

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 ??  ?? Der N1A H60/2 lässt sich auch an der Front intuitiv und bequem bedienen
Der N1A H60/2 lässt sich auch an der Front intuitiv und bequem bedienen
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Die volle Ladung USB und Netzwerkpo­wer. Jeder Datenstrom hat seinen eigenen Anschluss, damit sich nichts in die Quere kommt und der Datenstrom möglichst rein und unangetast­et bleibt. Neu beim N1A H60/2 ist nun der dedizierte Anschluss für Usb-d/a-wandler
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Zum Lieferumfa­ng des Streamers gibt es ein sehr hochwertig­es Netzwerkka­bel

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