Oh là là!
Advance Paris Smartline UX1, PX1 und BX1 Die Deutsch-französische-freundschaft feiert einen neuen Meilenstein. Denn unser westlicher Nachbar beschert uns feinste Hifi-kost auf kleinstem Raum zu einem attraktiven Preis.
Das französische Unternehmen Advance Acoustic brachte in den letzten Monaten unter dem Markennamen Advance Paris eine urbane Form französischer Lebenskultur auf den Markt. Und wer die französiche Kultur kennt, weiß, dass dabei selten gespart wird. Leben wie Gott in Frankreich sagt man nicht ohne Grund. Auch bei der Smartline-serie unter dem Label Advance Paris bediente man sich augenscheinlich dieses Credos, denn Reichhaltigkeit ist, was sie auszeichnet. Außer vielleicht beim Design und beim Preis. Da hat man sich lieber etwas reduziert. Die neueste Kreation aus der Smartline-serie von Advance Paris ist der UX1 Cd-player und Streamer. Wir sind froh zu den ersten Redaktionen Deutschlands zu gehören, die den UX1 testen durften, denn die schicken Boliden haben einiges unter der Haube. Die Hannoveraner von Quadral
haben das Potential der kleinen Blöcke ebenfalls sofort erkannt und pflegen den Alleinvertrieb für Deutschland. Die Smartline-serie besticht vor allem durch hochwertiges Design, wahlweise in Schwarz oder Weiß, eine schier unendliche Möglichkeit an Konnektivität, die kompakte Bauform und einen durchaus günstigen Preis. Dass man trotz dieser Kriterien aber keine Abstriche bei der Klangqualität machen muss, war Zielvorgabe der französischen Produktdesigner.
UX1 Streamer
Der UX1 ist definitiv ein Highlight der uns vorliegenden Kette aus Player, Vorstufe und Endstufe. Dabei handelt es sich um ein Hybridmodell, dem nicht einfach nur ein Laufwerk innewohnt, sondern darüber hinaus volle Streaming-kapazität via Fernbedienung oder Advance Playstream App. WLAN und Ethernet sind genauso an Bord, wie asynchrone USB-, optische und koaxiale Digitalschnittstellen. Obendrein gibt es an Bord noch klassisches Fm-radio und DAB+. Einzig Bluetooth ist optional per Dongle erhältlich, was aber angesichts dieses Funktionsumfangs kaum störend wirkt. Ausgangsseitig wird der Cd-streaming-player durch symmetrische XLRS und unsymmetrische Cinch-ausgänge abgerundet. Ein echtes Power-paket mit dem man ausreichend für die Zukunft gerüstet sein dürfte. Der UX1 spricht fließend Upnp, Airplay und ist Dlna-kompatibel. Das befähigt ihn zur Wiedergabe von PC, Mac und Nas-systemen. Gefüttert wird er am liebsten mit MP3, WMA, AAC+, Realaudio, FLAC, PCM und Wav-dateien. Über einen Usb-audio-anschluss kann er auch mit Dsd-dateien umgehen. Für das reine Streaming-erlebnis erlaubt der interne Asahi Kasei-wandler eine Abtastrate von maximal 192 Kilohertz. Und die kann der UX1 auch gut umsetzen, denn sein Frequenzgang reicht bis hinauf zu 45 Kilohertz am Analogausgang. Besonders gut hat uns gefallen, dass auch der Cd-player vom Internetanschluss des Gerätes profitiert. So werden zum Beispiel die Titeldaten der eingelegten CD in Echtzeit aus Online-datenbanken abgerufen und im Display angezeigt. Wem diese Fülle an Optionen noch nicht reicht, für den gibt es in der Advance Playstream App auch noch Zugriff auf die üblichen Streaming-dienste wie Spotify, Tidal, Qobuz, Tune-in und viele andere mehr.
Da der UX1 einen so großen Funktionsumfang besitzt, besteht erfreulicherweise in der Playstream App die Möglichkeit nicht relevante Services auszublenden, was die Bedienung übersichtlich und einfach gestaltet. Diese Detailverliebtheit spiegelt sich darüber hinaus auch in den Animationen der App wieder. So wird zum Beispiel das Cover des aktuellen Titels auf eine Vinyl-platte gesetzt, die sich im Spielbetrieb dann natürlich auch dreht. So macht Streaming wirklich Spaß!
PX1 Vorstufe
Während viele andere Hersteller es gerade so einmal hinbekommen zwei stabile Aux-eingänge und unter Umständen sogar eine Mm-phonovorstufe in einem Gerät zu integrieren an dem dann Vorverstärker steht, so setzt die Marke Advance Paris hier neue Maßstäbe. Ganze 16 Wege bietet der PX1, darunter gleich fünf! analoge Aux-eingänge. Mehr als großzügig. Und wenn wir gleich mal auf der Analogseite bleiben, müssen wir an dieser Stelle das nächste Lob aussprechen, denn dem PX1 wurde eine schaltbare Phono-vorstufe spendiert, die sich weit außerhalb seiner Preisklasse befindet. Neben dem üblichen Mm-abnehmer kann sie auch MC in den Varianten High und Low. Suchen Sie das mal bei einem anderen Hersteller in der Preisklasse bis 1 000 Euro. Weltklasse! Neben den analogen Wegen bietet der PX1 aber natürlich auch digitale Schnittstellen, die dem UX1 Streamer sehr ähnlich sind. Als Herzstück kommen hier allerdings Wolfson WM8740-DACS zum Einsatz. Bluetooth ist übrigens abermals und konsequent optional erhältlich. Dafür prangen in der Mitte der Vorstufe wiederum symmetrische XLR Ein- und Ausgänge, die dem Gerät seinen audiophilen Anstrich geben. Während unseres Test haben wir diese
Möglichkeit natürlich genutzt und die Kette komplett symmetrisch aufgebaut. Vom Streamer über die Vorstufe bis zur Endstufe. Ein Traum in XLR. Und für alle, die gerne in 2.1 hören, gibt es sogar noch separate Subwoofer-ausgänge mit schaltbarer Übergangsfrequenz. Hier wurde wirklich an alles gedacht. Eine andere Vorstufe werden Sie nie wieder benötigen.
BX1 Endstufe
Die BX1 Endstufe ist ein ausgesprochener Leckerbissen. Nicht nur aufgrund seiner schicken Retro-vu-meter, sondern auch ob seiner audiophilen Qualitäten. Mit seinen zwei Mal 150 Watt Rms-leistung an 4 Ohm bietet sie genug Saft, um auch große Standlautsprecher und Räume bis 30 Quadratmeter zum Schwingen zu bringen. Dabei erinnert die Struktur und Qualität der innere Aufbau an große Dual-mono-legenden. Rein äußerlich ist sie etwas größer als der Rest der Serie, aber im Hinblick auf Design und Verbindung mit Sicherheit die optimale Ergänzung zur PX1- und Ux1-kombination. Der größere Platzbedarf hat natürlich seinen Grund. Im Inneren verbirgt sich ein gewaltiger Ringkerntrafo, der gerahmt wird von imponierenden Kühlkörpern. Hier wurde wirklich jeder Kubikzentimeter Raum effektiv genutzt. Viel Sound auf wenig Platz also. Denn auch bei der Auswahl der Bauteile wurde entsprechende Sorgfalt walten gelassen, die zu einem Klangbild führt, was sich vor ausgewachsenen Referenzgeräten nicht im Geringsten verstecken muss. High Bias-schaltungen sind keineswegs Gang und Gäbe und auch die Möglichkeit zwei Lautsprecherpaare, respektive Bi-amping, zu betreiben, rückt den BX1 in eine höhere Kategorie. Wenn man dann noch auf den Preis schaut, könnte man meinen die Franzosen haben eine Null vergessen, aber dem ist nicht so. Der BX1 schließt unsere Kette, die einen bleibenden Eindruck in der Redaktion hinterlassen konnte. Durchweg durchdachte Signalführung, edle Optik, ein herausragender Funktionsumfang und Klang, der uns begeistert hat. Egal, ob frankophoner Pop à la -M-, mit bürgerlichem Namen Matthieu Chedid, der mit seinen afrikanischen Wurzeln die Dynamik herausforderte, oder auch große klassische deutsche Meisterwerke, wie Richard Wagner, meistern die kompakten Franzosen mit Bravour. Es gibt sie selten, diese Momente in denen man als Tech-journalist wunschlos glücklich vor einem Produkt sitzt und dieses durchaus bewundert. Dafür sind wir oft zu kritisch und nüchtern, Berufskrankheit. Advance Paris hat es geschafft uns aus dem Berufsalltag zu entführen und wir sind uns sicher, das wird bei Ihnen nicht anders sein. Für uns ist die Smartline-serie von Adavance Paris definitiv ein Geheimtipp im Bereich Einsteigerbis Mittelklasse. Ein Rundum-sorglos-paket, das Sie so schnell nicht wieder finden werden. Eben Oh là là, statt so lala.