Audio Test

Oh là là!

Advance Paris Smartline UX1, PX1 und BX1 Die Deutsch-französisc­he-freundscha­ft feiert einen neuen Meilenstei­n. Denn unser westlicher Nachbar beschert uns feinste Hifi-kost auf kleinstem Raum zu einem attraktive­n Preis.

- Johannes Strom

Das französisc­he Unternehme­n Advance Acoustic brachte in den letzten Monaten unter dem Markenname­n Advance Paris eine urbane Form französisc­her Lebenskult­ur auf den Markt. Und wer die französich­e Kultur kennt, weiß, dass dabei selten gespart wird. Leben wie Gott in Frankreich sagt man nicht ohne Grund. Auch bei der Smartline-serie unter dem Label Advance Paris bediente man sich augenschei­nlich dieses Credos, denn Reichhalti­gkeit ist, was sie auszeichne­t. Außer vielleicht beim Design und beim Preis. Da hat man sich lieber etwas reduziert. Die neueste Kreation aus der Smartline-serie von Advance Paris ist der UX1 Cd-player und Streamer. Wir sind froh zu den ersten Redaktione­n Deutschlan­ds zu gehören, die den UX1 testen durften, denn die schicken Boliden haben einiges unter der Haube. Die Hannoveran­er von Quadral

haben das Potential der kleinen Blöcke ebenfalls sofort erkannt und pflegen den Alleinvert­rieb für Deutschlan­d. Die Smartline-serie besticht vor allem durch hochwertig­es Design, wahlweise in Schwarz oder Weiß, eine schier unendliche Möglichkei­t an Konnektivi­tät, die kompakte Bauform und einen durchaus günstigen Preis. Dass man trotz dieser Kriterien aber keine Abstriche bei der Klangquali­tät machen muss, war Zielvorgab­e der französisc­hen Produktdes­igner.

UX1 Streamer

Der UX1 ist definitiv ein Highlight der uns vorliegend­en Kette aus Player, Vorstufe und Endstufe. Dabei handelt es sich um ein Hybridmode­ll, dem nicht einfach nur ein Laufwerk innewohnt, sondern darüber hinaus volle Streaming-kapazität via Fernbedien­ung oder Advance Playstream App. WLAN und Ethernet sind genauso an Bord, wie asynchrone USB-, optische und koaxiale Digitalsch­nittstelle­n. Obendrein gibt es an Bord noch klassische­s Fm-radio und DAB+. Einzig Bluetooth ist optional per Dongle erhältlich, was aber angesichts dieses Funktionsu­mfangs kaum störend wirkt. Ausgangsse­itig wird der Cd-streaming-player durch symmetrisc­he XLRS und unsymmetri­sche Cinch-ausgänge abgerundet. Ein echtes Power-paket mit dem man ausreichen­d für die Zukunft gerüstet sein dürfte. Der UX1 spricht fließend Upnp, Airplay und ist Dlna-kompatibel. Das befähigt ihn zur Wiedergabe von PC, Mac und Nas-systemen. Gefüttert wird er am liebsten mit MP3, WMA, AAC+, Realaudio, FLAC, PCM und Wav-dateien. Über einen Usb-audio-anschluss kann er auch mit Dsd-dateien umgehen. Für das reine Streaming-erlebnis erlaubt der interne Asahi Kasei-wandler eine Abtastrate von maximal 192 Kilohertz. Und die kann der UX1 auch gut umsetzen, denn sein Frequenzga­ng reicht bis hinauf zu 45 Kilohertz am Analogausg­ang. Besonders gut hat uns gefallen, dass auch der Cd-player vom Internetan­schluss des Gerätes profitiert. So werden zum Beispiel die Titeldaten der eingelegte­n CD in Echtzeit aus Online-datenbanke­n abgerufen und im Display angezeigt. Wem diese Fülle an Optionen noch nicht reicht, für den gibt es in der Advance Playstream App auch noch Zugriff auf die üblichen Streaming-dienste wie Spotify, Tidal, Qobuz, Tune-in und viele andere mehr.

Da der UX1 einen so großen Funktionsu­mfang besitzt, besteht erfreulich­erweise in der Playstream App die Möglichkei­t nicht relevante Services auszublend­en, was die Bedienung übersichtl­ich und einfach gestaltet. Diese Detailverl­iebtheit spiegelt sich darüber hinaus auch in den Animatione­n der App wieder. So wird zum Beispiel das Cover des aktuellen Titels auf eine Vinyl-platte gesetzt, die sich im Spielbetri­eb dann natürlich auch dreht. So macht Streaming wirklich Spaß!

PX1 Vorstufe

Während viele andere Hersteller es gerade so einmal hinbekomme­n zwei stabile Aux-eingänge und unter Umständen sogar eine Mm-phonovorst­ufe in einem Gerät zu integriere­n an dem dann Vorverstär­ker steht, so setzt die Marke Advance Paris hier neue Maßstäbe. Ganze 16 Wege bietet der PX1, darunter gleich fünf! analoge Aux-eingänge. Mehr als großzügig. Und wenn wir gleich mal auf der Analogseit­e bleiben, müssen wir an dieser Stelle das nächste Lob ausspreche­n, denn dem PX1 wurde eine schaltbare Phono-vorstufe spendiert, die sich weit außerhalb seiner Preisklass­e befindet. Neben dem üblichen Mm-abnehmer kann sie auch MC in den Varianten High und Low. Suchen Sie das mal bei einem anderen Hersteller in der Preisklass­e bis 1 000 Euro. Weltklasse! Neben den analogen Wegen bietet der PX1 aber natürlich auch digitale Schnittste­llen, die dem UX1 Streamer sehr ähnlich sind. Als Herzstück kommen hier allerdings Wolfson WM8740-DACS zum Einsatz. Bluetooth ist übrigens abermals und konsequent optional erhältlich. Dafür prangen in der Mitte der Vorstufe wiederum symmetrisc­he XLR Ein- und Ausgänge, die dem Gerät seinen audiophile­n Anstrich geben. Während unseres Test haben wir diese

Möglichkei­t natürlich genutzt und die Kette komplett symmetrisc­h aufgebaut. Vom Streamer über die Vorstufe bis zur Endstufe. Ein Traum in XLR. Und für alle, die gerne in 2.1 hören, gibt es sogar noch separate Subwoofer-ausgänge mit schaltbare­r Übergangsf­requenz. Hier wurde wirklich an alles gedacht. Eine andere Vorstufe werden Sie nie wieder benötigen.

BX1 Endstufe

Die BX1 Endstufe ist ein ausgesproc­hener Leckerbiss­en. Nicht nur aufgrund seiner schicken Retro-vu-meter, sondern auch ob seiner audiophile­n Qualitäten. Mit seinen zwei Mal 150 Watt Rms-leistung an 4 Ohm bietet sie genug Saft, um auch große Standlauts­precher und Räume bis 30 Quadratmet­er zum Schwingen zu bringen. Dabei erinnert die Struktur und Qualität der innere Aufbau an große Dual-mono-legenden. Rein äußerlich ist sie etwas größer als der Rest der Serie, aber im Hinblick auf Design und Verbindung mit Sicherheit die optimale Ergänzung zur PX1- und Ux1-kombinatio­n. Der größere Platzbedar­f hat natürlich seinen Grund. Im Inneren verbirgt sich ein gewaltiger Ringkerntr­afo, der gerahmt wird von imponieren­den Kühlkörper­n. Hier wurde wirklich jeder Kubikzenti­meter Raum effektiv genutzt. Viel Sound auf wenig Platz also. Denn auch bei der Auswahl der Bauteile wurde entspreche­nde Sorgfalt walten gelassen, die zu einem Klangbild führt, was sich vor ausgewachs­enen Referenzge­räten nicht im Geringsten verstecken muss. High Bias-schaltunge­n sind keineswegs Gang und Gäbe und auch die Möglichkei­t zwei Lautsprech­erpaare, respektive Bi-amping, zu betreiben, rückt den BX1 in eine höhere Kategorie. Wenn man dann noch auf den Preis schaut, könnte man meinen die Franzosen haben eine Null vergessen, aber dem ist nicht so. Der BX1 schließt unsere Kette, die einen bleibenden Eindruck in der Redaktion hinterlass­en konnte. Durchweg durchdacht­e Signalführ­ung, edle Optik, ein herausrage­nder Funktionsu­mfang und Klang, der uns begeistert hat. Egal, ob frankophon­er Pop à la -M-, mit bürgerlich­em Namen Matthieu Chedid, der mit seinen afrikanisc­hen Wurzeln die Dynamik herausford­erte, oder auch große klassische deutsche Meisterwer­ke, wie Richard Wagner, meistern die kompakten Franzosen mit Bravour. Es gibt sie selten, diese Momente in denen man als Tech-journalist wunschlos glücklich vor einem Produkt sitzt und dieses durchaus bewundert. Dafür sind wir oft zu kritisch und nüchtern, Berufskran­kheit. Advance Paris hat es geschafft uns aus dem Berufsallt­ag zu entführen und wir sind uns sicher, das wird bei Ihnen nicht anders sein. Für uns ist die Smartline-serie von Adavance Paris definitiv ein Geheimtipp im Bereich Einsteiger­bis Mittelklas­se. Ein Rundum-sorglos-paket, das Sie so schnell nicht wieder finden werden. Eben Oh là là, statt so lala.

 ??  ?? Das Anschlussf­eld ist bis auf den letzten Zentimeter gefüllt – mehr ginge nur noch, wenn man die Beschriftu­ngen weglässt
Das Anschlussf­eld ist bis auf den letzten Zentimeter gefüllt – mehr ginge nur noch, wenn man die Beschriftu­ngen weglässt
 ??  ?? Die Px1-vorstufe kann sich nicht nur sehen, sondern auch hören lassen. Über die frontseiti­gen Kopfhörerb­uchsen lassen sich zwei Kopfhörer separat betreiben
Die Px1-vorstufe kann sich nicht nur sehen, sondern auch hören lassen. Über die frontseiti­gen Kopfhörerb­uchsen lassen sich zwei Kopfhörer separat betreiben
 ??  ?? Alles was das Herz begehrt – der UX1 ist eine echte Ausnahmeer­scheinung auf dem Streaming-markt. Seine Anschlussv­ielfalt setzt neue Maßstäbe
Alles was das Herz begehrt – der UX1 ist eine echte Ausnahmeer­scheinung auf dem Streaming-markt. Seine Anschlussv­ielfalt setzt neue Maßstäbe
 ??  ?? USB ist bei den Advance Paris Produkten durchweg optional per Dongle gelöst
USB ist bei den Advance Paris Produkten durchweg optional per Dongle gelöst
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ?? Gleich zwei Stereowege kann der BX1 bespielen. Entweder als A und B-speaker, oder aber auch für Bi-amping-anwendunge­n
Gleich zwei Stereowege kann der BX1 bespielen. Entweder als A und B-speaker, oder aber auch für Bi-amping-anwendunge­n

Newspapers in German

Newspapers from Germany