Martin Kohlstedt: KSY, TAR & AMS
Martin Kohlstedt gehört wohl zu den Shootingstars der zeitgenössischen Komposition für Piano und Elektronik der letzten Jahre. Der in Weimar ansässige Musiker veröffentlichte im Jahr 2012 sein erstes Sudioalbum mit dem Titel „Tag“. Auf dieser Platte begann er, seine individuelle Gestaltungstechnik der „modularen Komposition“. Alle Titel Kohlstedts verkörpern dabei ein Modul, bestehend aus drei einzelnen Buchstaben. Die Module eines Albums, welche stets durch drei Buchstaben gekennzeichnet sind, betrachtet Kohlstedt als frei mit einander kombinierbar und nicht abgeschlossen. Tatsächlich kann man Martin Kohlstedts Musik als gleichermaßen kompositorisch und improvisatorisch bezeichnen. Stücke aus seinen Alben, wie etwa von der aktuellen Scheibe „Strom“, finden sich bei Live-konzerten teils nur in Grundthemen wieder, welche vom Komponisten live mit Improvisationen kombiniert werden. Dabei beschränkt sich Martin Kohlstedt schon lange nicht mehr auf das Klavier, sondern bereichert sowohl seine Alben, genau wie seine Konzerte auch mit elektronischen Komponenten. Seinen Durchbruch zur so genannten Hochkultur erreichte Kohlstedt spätestens mit seinem Solo-konzert in der Elbphilharmonie zu Hamburg. Aktuell entsteht eine Kooperation mit dem Gewandhaus-orchester zu Leipzig, welche noch in der aktuellen Jubiläumsspielzeit präsentiert werden soll.