AUDIO TEST Interview
Aktuelle Hintergrundinfos zum Thema Hd-vinyl
Der neuartige Prozess ist schnell beschrieben: Man nehme eine Hires-aufnahme, programmiert eine Software, die diese Informationen in ein 3D-modell einer Vinyl umrechnet und brennt mit einem Hochleistungslaser dessen Relief in ein Keramik-master.
Unsere Einleitung ist natürlich stark überspitzt und vereinfacht, aber ist Ihr patentiertes Verfahren denn prinzipiell noch so korrekt erklärt, Herr Loibl? Prinzipiell ja, es gibt aber noch einen wichtigen Zwischenschritt. Wenn wir einmal das 3D-modell errechnet haben, können wir natürlich optimieren. Das heißt, da wir natürlich die Auslenkung der Amplitude zu jedem Zeitpunkt auf dem Stamper kennen, können wir natürlich die Rillen enger packen. Dadurch bringen wir 30 Prozent mehr Information drauf. Das wäre der erste Schritt. Der zweite ist: Ein Laser ist nicht limitiert vom Frequenzgang. Die Frequenz ist hauptsächlich davon abhängig, wie klein man die Struktur schneiden kann. Bei einem üblichen Schneidstichel, wenn man da zu viele hohe Frequenzen reinschickt, überhitzt er und brennt ab. Dieses Problem haben wir mit dem Laser nicht. Es gibt auch kein Pre-delay, also dass die vorhergehende Rille irgendwie immer mitgedrückt wird und man so eine Art Vorecho hört. Und natürlich können wir auch den Radial- und den Tangentialfehler herausrechnen. Wir können mit dem Laser auch auf bestimmte Kundenwünsche eingehen. Man kann zum Beispiel Stamper herstellen, die auf bestimmte Tonabnehmer optimiert sind. Sind diese Hd-schallplatten dann noch auf jedem normalen Plattenspieler und Tonabnehmer spielbar? Natürlich. Und darüber hinaus, wenn man die Spezifikationen betrachtet, sogar noch kompatibler als herkömmliche Schallplatten, weil es bei der Hd-vinyl die Fertigungstoleranzen nicht gibt. Dadurch dass wir Keramik verwenden, haben wir zum Beispiel keine Abnutzung, wie bei üblichen Nickel-stampern. Hinzu kommt, dass Nickel zweierlei Abnutzungen ausgesetzt ist, einmal mechanischem Stress, aber das ist gar nicht so schlimm, das hält er aus, da ist ein Nickel-stamper auf 2 000 Kopien ausgelegt, aber zum anderen gibt es da noch den chemischen Stress. Und der ist es, der am Schluss maßgeblich die Qualität entscheidet. Man muss