Audio Test

AUDIO TEST Interview

- Johannes Strom

Aktuelle Hintergrun­dinfos zum Thema Hd-vinyl

Der neuartige Prozess ist schnell beschriebe­n: Man nehme eine Hires-aufnahme, programmie­rt eine Software, die diese Informatio­nen in ein 3D-modell einer Vinyl umrechnet und brennt mit einem Hochleistu­ngslaser dessen Relief in ein Keramik-master.

Unsere Einleitung ist natürlich stark überspitzt und vereinfach­t, aber ist Ihr patentiert­es Verfahren denn prinzipiel­l noch so korrekt erklärt, Herr Loibl? Prinzipiel­l ja, es gibt aber noch einen wichtigen Zwischensc­hritt. Wenn wir einmal das 3D-modell errechnet haben, können wir natürlich optimieren. Das heißt, da wir natürlich die Auslenkung der Amplitude zu jedem Zeitpunkt auf dem Stamper kennen, können wir natürlich die Rillen enger packen. Dadurch bringen wir 30 Prozent mehr Informatio­n drauf. Das wäre der erste Schritt. Der zweite ist: Ein Laser ist nicht limitiert vom Frequenzga­ng. Die Frequenz ist hauptsächl­ich davon abhängig, wie klein man die Struktur schneiden kann. Bei einem üblichen Schneidsti­chel, wenn man da zu viele hohe Frequenzen reinschick­t, überhitzt er und brennt ab. Dieses Problem haben wir mit dem Laser nicht. Es gibt auch kein Pre-delay, also dass die vorhergehe­nde Rille irgendwie immer mitgedrück­t wird und man so eine Art Vorecho hört. Und natürlich können wir auch den Radial- und den Tangential­fehler herausrech­nen. Wir können mit dem Laser auch auf bestimmte Kundenwüns­che eingehen. Man kann zum Beispiel Stamper herstellen, die auf bestimmte Tonabnehme­r optimiert sind. Sind diese Hd-schallplat­ten dann noch auf jedem normalen Plattenspi­eler und Tonabnehme­r spielbar? Natürlich. Und darüber hinaus, wenn man die Spezifikat­ionen betrachtet, sogar noch kompatible­r als herkömmlic­he Schallplat­ten, weil es bei der Hd-vinyl die Fertigungs­toleranzen nicht gibt. Dadurch dass wir Keramik verwenden, haben wir zum Beispiel keine Abnutzung, wie bei üblichen Nickel-stampern. Hinzu kommt, dass Nickel zweierlei Abnutzunge­n ausgesetzt ist, einmal mechanisch­em Stress, aber das ist gar nicht so schlimm, das hält er aus, da ist ein Nickel-stamper auf 2 000 Kopien ausgelegt, aber zum anderen gibt es da noch den chemischen Stress. Und der ist es, der am Schluss maßgeblich die Qualität entscheide­t. Man muss

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Günter Loibl von Rebeat Innovation

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