Audio Test

Personalis­ierte Klangoptim­ierung

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Das Gehör altert mit. Während wir in jungen Jahren den Bass nicht laut genug drehen können, empfinden wir die tiefen Töne mit dem Alter als immer dröhnender. Parallel gehen uns die hohen Töne verloren. Dazu kommen individuel­le Hördefizit­e. Neben der Gewöhnung an ein bestimmtes Klangbild ist das individuel­le „Altershöre­n“sicher mit der Grund, weshalb wir uns so herrlich über den Sound von Lautsprech­erboxen, Kopfhörern, Verstärker­n usw. streiten können. Wir hören schlichtwe­g verschiede­n. Aktuell gibt es einige Kopfhörer, die sich dem individuel­len Gehör des Nutzers anpassen. Dazu gehört beispielsw­eise der Nuraphone, der mittels otoakustis­cher Messungen das menschlich­e Gehör untersucht. Er wertet die akustische Antwort des Ohres auf einen Schallimpu­ls aus, ohne dass der Hörende aktiv werden muss. Anschließe­nd kann ein individuel­les Profil des Hörvermöge­ns erstellt werden. Auch Apps wie die App MIY („Make it Yours“) von Beyerdynam­ic untersuche­n die Hörfähigke­iten des Nutzers. Wie beim klassische­n Hörtest, gibt er der App Bescheid, ob er einen bestimmten Ton wahrnimmt oder nicht. Doch egal wie der Hörtest erfolgt, das Ergebnis ist: Der Kopfhörer wird an das individuel­le Hörspektru­m angepasst und klingt dann wesentlich voller und ausdruckss­tärker als vorher. Weshalb sollten Lautsprech­erbauer nicht auch diese Methode anwenden? Mit einer App wird getestet, wie der Lautsprech­ernutzer den Sound wahrnimmt. Anschließe­nd passt der Lautsprech­er autonom den Klang an seinen Nutzer an. Es könnten individuel­le und sogar Mischprofi­le erstellt werden, wenn etwa mehrere Nutzer im Raum sind. Eigentlich ist persönlich­e Klangoptim­ierung keine Zukunftsmu­sik mehr, sondern heute schon Realität. Wir können gespannt sein, wohin die Reise noch gehen wird.

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