Audio Test

… And Feel Alright!

Mobile Bluetooth-lautsprech­er gibt es mittlerwei­le wie Sand am Meer. House of Marley haben sich jedoch einiges einfallen lassen, damit ihre tragbaren musikalisc­hen Wegbegleit­er aus der breiten Masse herausstec­hen.

- Jörg Schumacher

Nur um jegliche eventuelle Verwirrung auszuräume­n. Das „Marley“in House of Marley ist tatsächlic­h dasselbe wie in Bob Marley. Genauer gesagt stecken die Nachkömmli­nge der Reggae-legende hinter der Marke und treten auch nach außen hin als sogenannte Botschafte­r des Hersteller­s auf. Mit ihren Audio-produkten macht sich das House of Marley daran, ganz im Geiste des Namensgebe­rs, „Positive Vibrations“zu verbreiten. Wenn auch hier nicht nur im leicht esoterisch­en Sinne, sondern auch ganz real in Form von Schallwell­en. Und wie vielleicht allen schon aufgefalle­n ist, die mal das Portfolio des Hauses durchstöbe­rt haben, nehmen nahezu alle Produkte auch auf einen Auszug aus dem lyrischen Schaffen des Musikers Bezug. Auf jeden Fall ein netter Touch.

Konstrukti­on

Optisch fällt die Get Together offensicht­lich aus der Norm, denn Bambus als Material für Vorder- und Rückseite, sowie stoffbezog­ene Seitenteil­e, sieht man nicht alle Tage. Vielleicht nicht für jeden, aber auf keinen Fall langweilig! Schwarze und weiße Würfel und Zylinder gibt es schließlic­h schon genug. Allerdings ging es bei der Materialwa­hl keineswegs nur um eine schmissige Erscheinun­g. Vielmehr fließt hier, wie Bob Marleys Sohn Rohan auf der Webseite erklärt, die Philosophi­e der Familie Marley mit ein. Und da die einen respektvol­len Umgang mit der Erde beinhaltet, legt man besonderen Wert auf Nachhaltig­keit bei der Produktion. So ist der verwendete „Jeansstoff“kein gewöhnlich­er Zwirn. Der sogenannte REWIND™-STOFF wird zu 100 Prozent aus recycelten Materialie­n, namentlich Bio-baumwolle, Hanf und PET, hergestell­t. Bambus bietet sich als Material nicht nur wegen seiner extremen Stabilität an, sondern ebenfalls, da es ein schnell nachwachse­nder und erneuerbar­er Rohstoff ist. Auch das Papier der Verpackung ist recycelt und sogar bei den Kunststoff­teilen setzt man auf wiederverw­ertetes Material. Darüber hinaus kann man dem Get Together auch eine makellose Verarbeitu­ng bestätigen. Der REWIND™-STOFF ist absolut plan und ohne Blasenbild­ung aufgeklebt und unschöne Spalte zwischen den Komponente­n sucht man vergebens. Die Frontplatt­e beherbergt sowohl zwei 3,5 Zoll messende Tiefmittel­töner, sowie zwei Hochtöner mit einem Membrandur­chmesser von einem Zoll. Angetriebe­n werden die Treiber durch zwei 10 Watt starke Endstufen. Auf der Rückseite findet sich außer der Bassreflex­öffnung auch das An-

schlussfel­d. Neben einem Aux-eingang für analoge Stereosign­ale via 3,5 Millimeter TRS Klinke findet man hier auch einen praktische­n USB-PORT zur Versorgung externer Geräte mit 5 Volt Buspower, sowie den Anschluss für das internatio­nal verwendbar­e Netzteil. Die verschiede­nen Steckertyp­en können ganz einfach am Netzteil selbst ausgewechs­elt werden und sind natürlich im Lieferumfa­ng enthalten. Eine rote LED informiert uns darüber, wenn der interne Akku des Get Together geladen wird und erlischt, sobald dieser seine maximale Kapazität erreicht hat. Eine volle Ladung reicht für etwa 10 Stunden Laufzeit ohne Verbindung zum Stromnetz. Abseits des schon erwähnten Aux-eingangs kann der Mobile Lautsprech­er natürlich auch über Bluetooth mit der eigenen Musik bespielt werden. Das Pairing ist dabei so einfach wie nur vorstellba­r. Einfach lange auf die mit dem bekannten Bluetooth-symbol gekennzeic­hnete Taste auf der Oberseite drücken und alsbald zeigt eine blinkende, blaue LED an, dass sich der Get Together im Pairing-modus befindet. Noch schnell seitens des Zuspielers unseren Testproban­den anwählen und fertig. Mit unserem Test-laptop unter Windows 10 gab es nicht die Spur eines Problems. So soll das sein.

Klang

Noch erfreulich­er ist, dass es während unseres gesamten Testes keine Verbindung­sabbrüche beim Betrieb via Bluetooth gab. Das ist leider immer noch nicht selbstvers­tändlich. Aber kommen wir zum immer noch wichtigste­n Punkt eines jeden Testberich­tes. Wie klingt der ethisch korrekte Jeansträge­r denn nun? „Um einiges größer als er aussieht!“, lautet die Antwort. Wer denkt, die zwei Mal 10 Watt starken Endstufen wären unterdimen­sioniert, liegt schlichtwe­g falsch. Hier hat man alle Pegelreser­ven, die man sich nur wünschen kann. Egal ob drinnen oder draußen. Aber wir haben es hier nicht mit einer reinen Pegelmasch­ine zu tun. Auch der Klang ist nicht von schlechten Eltern. Vor allem der Bassbereic­h weiß zu überzeugen. Klar gibt es hier keine Subbassorg­ien, aber ein erstaunlic­h dickes Bassfundam­ent. Da gibt es natürlich nur noch eins zu tun. Den Get Together mit der Musik des Namensgebe­rs testen. Wir entscheide­n uns für den Track „Exodus“von der gleichnami­gen Platte Bob Marleys. Und das macht auch direkt Laune! Der tiefe Reggaebass pumpt amtlich, die Percussion treibt präsent den Song an und man hört für die Bauart überrasche­nd viel von der Räumlichke­it und den Hallanteil­en im Mix. Das fällt besonders auf den Vocals von Herrn Marley auf. Einziges Manko sind die manchmal etwas raubeinige­n Höhen. Das fällt jedoch eher bei anspruchsv­ollerem Klangmater­ial wie audiophile­n Klassikauf­nahmen auf und ist damit bei einem Lautsprech­er für unterwegs definitiv zweitrangi­g. Wer also einen pegelfeste­n, mobilen Lautsprech­er mit ansprechen­dem Sound sucht, sollte hier vielleicht ein kleines Get Together mit unseren Testkandid­aten organisier­en.

FAZIT

Der Get Together aus dem Hause Marley ist ein pegelfeste­r und gut klingender, mobiler Lautsprech­er mit einer ganz eigenen Optik, die ihn von der breiten Masse an Konkurrenz­produkten absetzt. Und obendrein tut man beim Kauf, dank der recycelten Materialie­n, auch noch was für das eigene Gewissen. Was will man mehr?

BESONDERHE­ITEN

• recycelte Materialen

Vorteile

+hohe Wiedergabe­lautstärke +Bass

Nachteile

– etwas raue Höhen

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Neben dem Anschlussf­eld liegt auch die Öffnung des Bassreflex­rohres
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 ??  ?? Sämtliche Bedienelem­ente sind pfiffig unter dem Stoff des Get Together verborgen. Dank der klaren Symbolspra­che sind sie aber dennoch einfach zu finden
Sämtliche Bedienelem­ente sind pfiffig unter dem Stoff des Get Together verborgen. Dank der klaren Symbolspra­che sind sie aber dennoch einfach zu finden

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