Let’s Talk!
Polk Audio Command Bar
Der Marktführer der nordamerikanischen Hifi-szene Polk Audio geht mit der Zeit und bestückt seine neue Command Bar mit einem Subwoofer und Amazons Alexa. Wir müssen reden.
Seinen Schwerpunkt legt der Us-amerikanische Hersteller Polk Audio seit geraumer Zeit auf die Fertigung von Heimkino-tauglichen Lautsprecher-ensembles. Seit einigen Jahren nun wächst außerdem das Interesse an Soundbars, welche als unaufwändige und erschwingliche Variante in immer mehr Haushalten den oft bescheidenen Fernsehton ersetzen.
Polk und Alexa
Noch ganz frisch im Sortiment der Amerikaner ist die Command Bar, welche uns Polk für diesen Test zukommen lies. Für einige Geräte zählt Polk auf eine Zusammenarbeit mit dem Tech-riesen Google – für die neue Command Bar hat man jedoch erstmals einen weiteren Big Player aus dem Silicon Valley ins Boot geholt: Amazon. Alexa war bereits mit Amazons eigenem Smart-speaker Echo bei der AUDIO TEST zu Gast (siehe Ausgabe 02/17). Damals stellte sich die Frage noch, ob sich Alexa durchsetzen werde – wir können dies mittlerweile wohl getrost mit ja beantworten. Polks Command Bar ist obendrein mit einem kabellosen Subwoofer ausgestattet, um naturgemäße Schwächen im Bass zu kompensieren.
Ausgepackt und aufgebaut
Die Soundbar und ihr Subwoofer sind schnell entpackt und aufgebaut. Beide Geräte sind aus schwarzem Kunststoff gefertigt und in ihrer Optik sehr zurückhaltend. Mit einer Höhe von knapp fünf Zentimetern lässt sich der Klangriegel problemlos vor dem Fernseher positionieren, ohne in das Bild hineinzuragen. Auf der Oberseite der Command Bar finden wir das minimalistische Bedienfeld, welches mit seinem farbigen Lichtring sofort an Amazons Echo erinnert. Die vier verbauten Drucktaster sollten durchaus genügen, denn der Soundbar liegt außerdem eine Fernbedienung bei und sie soll ja sowieso zum größten Teil per Sprache gesteuert werden. Um dies einzurichten, müssen zuerst Polks Connect App und die Alexa App aufs Smartphone oder Tablet geladen werden. Hier lässt sich nun die Netzwerkverbindung herstellen und das eigene Amazon-konto mit Alexa verbinden. Dies geht alles schnell und unkompliziert von der Hand, sodass wir
innerhalb weniger Minuten nach dem Entpacken der Command Bar unser erstes Gespräch mit Alexa führen können.
Technische Ausstattung
Doch zuvor wollen wir noch einen Blick auf die technische Ausstattung von Polks Command Bar werfen. Diese verfügt intern über insgesamt vier Treiber, welche im Zwei-wege-prinzip geschaltet sind. Beide Stereokanäle sind mit jeweils einem drei mal acht Zentimeter messenden Tief-mitteltöner und einem Hochtöner von zweieinhalb Zentimeter Durchmesser bestückt. Diese werden von einem Class-d Verstärker mit einer Gesamtleistung von 160 Watt angetrieben, was ordentlich Schalldruck vermuten lässt. Externe Wiedergabequellen können per HDMI- oder Lichtleiterkabel an das Gerät angeschlossen werden. Polk liefert hier übrigens für beide Verbindungsmöglichkeiten entsprechende Kabel mit, was wir sehr löblich finden. Außerdem kann die Command Bar per Bluetooth mit einem Endgerät verbunden werden. Des Weiteren findet übrigens auch Amazons Firetv-stick einen Anschluss an der Rückseite des Geräts. Der Subwoofer der Command Bar arbeitet wie gesagt kabellos und verbindet sich selbstständig umgehend nach Einschaltung mit der Soundbar. Im Sub versorgt ein 100 Watt starker Class-d-verstärker einen im Downfire-prinzip abstrahlenden Tieftöner von immerhin 16,5 cm Durchmesser.
Praxistest
Wir kommen zum spannendsten Teil des Tests und bitten Alexa „Criminal World“von David Bowie über Spotify wiederzugeben. Der Song erklingt umgehend und klingt auch ziemlich gut. Dank des Subs verfügt das Klangbild über einen deftigen, klar umrissenen Bass. Außerdem entwickelt die Command Bar wegen ihrer Länge von fast 110 cm ein doch recht beeindruckendes Stereobild. Bei hoher Lautstärke bleibt der Klang gut gestaffelt und auch Alexa hört uns noch, trotz lauter Musik und obwohl wir vom anderen Ende des Raumes ihren Namen rufen. Wie wir es bereits vermutet haben, kann Alexa nahezu jeden Befehl, vom Wetterbericht bis zur Feminismus-definition problemlos umsetzen und hat lediglich Schwierigkeiten, Zusammenhänge herzustellen. Während wir beim Test des Echo noch Lücken im Grundwissen der KI feststellten, weiß Alexa mittlerweile auf fast
FAZIT
Sprachsteuerung ist die Zukunft des Home Entertainment. Polks Command Bar überzeugt daher nicht nur durch ihre klanglichen Qualitäten, sondern auch durch die kinderleichte und autarke Bedienbarkeit über Amazons Alexa. Deren Fähigkeiten haben sich in den letzten Monaten weiter gesteigert und machen auf jeden Fall neugierig, was die Zukunft hier noch mit sich bringen wird.
BESONDERHEITEN
• Amazons Alexa • externer Subwoofer • kompatibel mit Amazons Firetv-stick
Vorteile
+sehr guter Klang +ausgezeichnete Bedienbarkeit über Alexa +gutes Preis/leistungs-verhältnis
Nachteile
– keine alles eine Antwort und variiert sogar in deren Formulierung, stellt man dieselbe Frage mehrmals. Sie kann außerdem zwischen den verschiedenen Klangmodi der Command Bar umschalten. So lässt sich der Lautstärkepegel im Mittenbereich anheben, um in Filmen die Verständlichkeit von Dialogen zu verbessern. Für diese Anwendung verfügt das Gerät übrigens auch über eine Dolby/dts-dekodierung. Wir schauen kurz in „James Bond – Spectre“hinein und müssen der Command Bar auch hier eine wirklich gelungene Darbietung attestieren. Alles in allem ist Polk einen richtigen Schritt gegangen – die Integration von Amazons Alexa lässt die Command Bar auch in Sachen User-experience im besten Licht dastehen.