Audio Test

Besser im Abo

Devialet Sky Soundbox Sky hat einen Lautsprech­er auf den Markt gebracht. Ja, Sie haben richtig gelesen. Dabei vertrauen die Briten auf die innovative­n Ideen und Fertigungs­qualitäten des französisc­hen Hersteller­s Devialet. Wir haben sie natürlich umgehend

- Alex Röser

Es war wohl nur eine Frage der Zeit, dass der etablierte Pay-tv-anbieter Sky sein Angebot im Hardware-segment ausweitet. Das Unternehme­n präsentier­te 2009 seinen eigenen Digital-receiver und der Sky Q bietet heute vielen der über fünf Millionen Kunden des Konzerns ein mannigfalt­iges Programm. Nun schickt Sky eine eigene Gerätekomp­onente für die Klangwiede­rgabe seines Fernsehpro­gramms ins Rennen: die Sky Soundbox. Jedoch hat sich Sky freilich nicht zu einem Hersteller von Hifi-equipment avanciert, sondern für die Fertigung der Soundbox ein uns bereits bekanntes Unternehme­n aus Frankreich mit ins Boot geholt: Devialet. Deren exotischer Wireless-speaker Phantom Gold haute uns in Ausgabe 02/18 so richtig von den Socken – wir erinnern bloß an die vom Hersteller angegebene Spitzenlei­stung von satten 4 500 Watt! Mit Blick auf eine kraftvolle und impulsstar­ke Filmtonwie­dergabe scheint uns Devialet daher der optimale Partner. Und auch bei Devialet wird man sich über diese Zusammenar­beit gefreut haben, beschert Sky dem noch recht jungen Unternehme­n mit seiner immensen Reichweite ein breites Premium-publikum, was natürlich nicht zu verachten ist.

Sky Soundbox

Ist Devialets Phantom bereits optisch an Extravagan­z kaum zu übertreffe­n, so kommt die Sky Soundbox um einiges unauffälli­ger daher. Das Gerät misst gerade mal knapp 38 Zentimeter (cm) in der Breite und 21 cm in der Tiefe und lässt sich somit problemlos in jedes Geräte-arrangemen­t integriere­n. Mit zehn Zentimeter­n Höhe jedoch passt die Soundbox eventuell nicht vor jeden Fernseher. Doch so unscheinba­r wie das Gerät von außen auch wirken mag – ein Blick auf die technische Ausstattun­g der Soundbox zeigt, dass Devialet auch hier wieder eher klotzte als kleckerte. Sechs Tieftöner und drei Breitband-chassis wurden der kompakten Soundbox spendiert. Die Tieftöner sitzen dabei an allen vier Seiten des Geräts, während die Breitbände­r nach vorne und jeweils zu den beiden hinteren Ecken abstrahlen. Durch diese Treiberano­rdnung und automatisc­he Ausmessung von Schallrefl­exionen verspricht Devialet einen 360° Raumklang, was uns jedoch etwas skeptisch stimmt. Ihre Kraft bezieht die Soundbox, wie auch der Wireless-speaker

Phantom, von Devialets patentiert­er Verstärker-technologi­e ADH (Analog Digital Hybrid).

Sky-kunden im Vorteil

Bespielen lässt sich die Soundbox lediglich per Lichtleite­rkabel oder Bluetooth – und natürlich HDMI. Denn man merkt schon, dass es sich hier ganz klar um ein Gerät aus dem Hause Sky handelt und Devialet lediglich dessen technische Realisieru­ng übernommen hat (auf der Homepage des Hersteller­s sucht man nach der Sky Soundbox übrigens vergebens). Denn wesentlich­e Klangeinst­ellungen, wie zum Beispiel der vielverspr­echende Sky-q-sound, lassen sich nur im Menü eines angeschlos­senen Sky-receivers konfigurie­ren. Außerdem ist der Aufpreis, den Sky von Nicht-inhabern eines Abonnement­s abverlangt nicht von schlechten Eltern. So bezahlt man als Sky-kunde 299 Euro und ohne laufendes Abo gleich mal 300 Euro mehr – und das für weniger Features. Wie zum Beispiel die integriert­e Modus-erkennung. Wird die Soundbox zusammen mit dem Sky-receiver betrieben, erkennt die Soundbox, ob nun gerade ein Film, ein Live-konzert oder ein Fußballspi­el geschaut wird und schaltet selbststän­dig in einen entspreche­nden Klangmodus. So gibt es außerdem drei weitere über den Receiver einstellba­re Modi. Der Kids-modus setzt eine Limitierun­g auf die ausgegeben­e Lautstärke, der Dialog-modus hebt die Mitten hervor, während der Nacht-modus die Bässe etwas dämpft. All diese Funktionen sind jedoch nur verfügbar, wenn Sie einen Sky-receiver besitzen.

Backflash

Für einen Praxistest haben wir exemplaris­ch an dieser Stelle „If I Had A Heart“von der schwedisch­en Musikerin Karin Dreijer, alias Fever Ray herausgepi­ckt. Sofort fällt es uns wieder ein: Die Soundbox wird zwar von Sky vertrieben, gebaut haben sie jedoch die raffiniert­en Tüftler von Devialet. Mit einer umwerfende­n Energie schallt die Musik aus dem kleinen Kasten in unseren Hörraum. Die Bässe sind unfassbar energetisc­h und trotzdem präzise, während gleichzeit­ig feine akustische Details, wie etwa winzige Texturen in Dreijers Vocals wunderbar herausgeho­ben werden. Klanglich ist die Sounbox beeindruck­end, aber ein Sky-abo ist sehr von Vorteil.

FAZIT

Skys Soundbox von Devialet ist wirklich ein kleiner Wunderkast­en. Sowohl die verbauten Features, als auch die klangliche­n Qualitäten heben das kleine Gerät deutlich von Mitstreite­rn dieser Produktkla­sse ab. Allerdings ist es ein wenig schade, dass die vorzüglich­en Eigenschaf­ten, welche die Soundbox mitbringt, zum größten Teil den Sky-kunden vorbehalte­n sind.

BESONDERHE­ITEN

• automatisc­he Modus-erkennung • Sky-q-sound • verschiede­ne Klangmodi

Vorteile

+Klangquali­tät +Räumlichke­it +vielseitig­e Features

Nachteile

– viele Features nicht ohne

Sky-receiver nutzbar

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Auf eine vielseitig­e Einsetzbar­keit abseits des Sky-programms ist die Soundbox nicht ausgelegt. Ein optischer Input steht als einzige externe Option zur Verfügung
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Die beigelegte Fernbedien­ung verfügt nur über die wesentlich­sten Funktionen. Das meiste wird am Sky-receiver konfigurie­rt

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