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KLANGJUWEL

- Von Andreas Eichelsdör­fer

Auf den ersten Blick ist der Naim ND5 XS ganz der Alte. Auch der Name gibt keinen Hinweis darauf, dass es sich um ein neues Modell handelt. Kein Zusatz wie V1.1 oder 2.0, rein gar nichts weist auf die innere Erneuerung hin. Der Klang dagegen schon.

Vielleicht soll es eine Art Bestandssc­hutz für die die Vorgängerm­odelle sein, dass sich die Namen bei den Naim- Geräten nicht ändern. Oder die Briten haben sich das bei den Autoherste­llern abgeguckt. Da heißt die Mercedes E- Klasse immer noch EKlasse, der BMW 320i ist immer noch der 320i. So ist eben der ND5 XS wieder ein ND5 XS. Never change a winning Naim. Entschuldi­gen Sie bitte das Wortspiel, aber wir konnten es uns einfach nicht verkneifen … Mit knapp 3000 Euro ist der ND5 XS der kleinste Spross in der Streamer- Familie von Naim. Der größere NDX kostet rund 5000 Euro, das Referenzmo­dell NDS wechselt für über 10 000 Euro den Besitzer. Wer sich also beklagt, dass der ND5 XS so teuer ist, dem sei hiermit gesagt, dass Begriffe wie „teuer“relativ sind. Wer übrigens gerne Radio analog oder digital über den Äther empfängt, kann für gut 700 Euro mehr den ND5 XS als UKW/ DAB+-Variante erwerben. Die Entscheidu­ng ist bereits beim Kauf zu treffen, denn eine spätere Nachrüstun­g ist nicht möglich. Dafür bietet der Player andere Nachrüstop­tionen wie das exter- ne Netzteil 555PS, das für noch mehr Dynamik und Klarheit in der Wiedergabe sorgen soll. Da es aber mit rund 10 000 Euro zu Buche schlägt, haben wir es für den 3000- Euro- Player erst gar nicht mitbestell­t, genauso wenig wie das hervorrage­nde Verbindung­skabel Highline für 1000 Euro oder das Referenzne­tzkabel LAN iOS AIRPLAY BLUETOOTH UNTERSTÜTZ­TE STREAMINGD­IENSTE für knapp 800 Euro. Gute Strippen haben wir bereits in der Redaktion. Der XS heißt so, da er über eine flachere Front verfügt als seine Brüder. Das verleiht dem Player ein gewisse Eleganz, die von den in Kryptonit- Grün schimmernd­en Anzeigen unterstric­hen wird. Links vorne an der Front aus gebürstete­m Metall befindet sich ein USB- Port, der sich die Musik auch direkt von iPhone und Apple- Konsorten holt. An der Rückseite zeigen sich recht viele Anschlüsse, von denen uns im Normalfall nur die wenigsten interessie­ren. Wichtig: Beim Betrieb mit einem normalen Stromkabel muss das mitgeliefe­rte Dongle auf den Anschluss für das externe Netzteil gesteckt werden, sonst rührt sich nichts. Über das Display und die wirklich sehr gute Fernbedien­ung waren iPhone und ND5 XS schnell verbunden. Genauso flott stöberten wir die AUDIO- NAS im Netzwerk auf und konnten sofort losstreame­n, wenngleich auch ohne CoverAnzei­ge. Die App bekamen wir nicht so schnell in den Griff, mehr dazu im Kasten mit der App- Bewertung. Der Klang über Bluetooth war nicht so berauschen­d, was aber an der mangelnden aptX- Unterstütz­ung des iPhones und der nicht verlustfre­ien Streaming- Kost von Spotify lag. Der Naim holte aber dennoch einiges an Klang heraus. Wir entschiede­n uns stattdesse­n für verlustfre­ies FLAC von der NAS. Warum wir gerne Adele laufen lassen? Erstens sind ihre Aufnahmen sehr gut, zweitens sind die Interprete­n alphabetis­ch geord-

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