Free The Vinyl Collection
Free zählten 1968 bis 1971 und dann nochmal kurz 1972 zu den besten, dank ihres Megahits „All Right Now“kurzfristig zu den größten Bands des britischen Bluesrocks. Ihr Schaffen auf LPs hat Universal jetzt zu einer schmucken Box (ein falsches Cover auf der Rückseite) vereint, der leider alles würdige Beiwerk wie ein Extrabooklet, eine Scheibe mit Single-Mixes und ähnlich musikhistorisch Wertvollem fehlt. Alles liegt ja in der 5-CD-Box „Songs Of Yesterday“oder auf den CDRemastern vor. Dafür gibt’s hier alle einzeln zellophanierten LPs im Original-Artwork, selbst die auf mehreren Spielstätten eingesammelte „Live“-LP steckt im aufwendigen „Brief“-Steckcover. Vom Debüt „Tons Of Sobs“bis zum in leicht veränderter Besetzung eingespielten Schlusspunkt „Heartbreaker“machte die Band fantastische Musik, egal ob knackiger Midtempo-Rocker oder Ballade. Klar gibt es hier und da Durchhänger, nicht jedes Album ist durchgängig so stark wie das sensationelle „Fire And Water“. Kaum ein Rock-Quartett aber konnte so auf den Punkt kommen. Sänger Paul Rodgers hatte ein einzigartiges Organ,der psychisch labile Gitarrist Paul Kossoff hat einige der seelenvollsten Soli der Rockgeschichte gespielt. Bassist Andy Fraser unterlegte nicht nur melodisch den Bandsound, sondern steuerte gemeinsam mit Rodgers die meisten Songs bei, zu denen Simon Kirke absolut straight trommelte. Die dem Autor vorliegenden deutschen IslandNachpressungen aus den 1970ern tönen leicht dumpfer mit etwas verschleierter Stimme und niedrigerem Pegel. Für die 2001 remasterten CDs hatte Peter Mew in den Abbey Road Studios die Höhen deutlich angehoben, das klingt auf den nun von Andy Pearce betreuten LP-Remaster wieder runder.