Audio

Kurz & gut

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Jazzline/ Naxos (Doppel- LP)

1974 bekam die Sporthalle Köln hochherrsc­haftlichen Besuch: Die First Lady of (Jazz) Song kam, der WDR schnitt mit. Mit Pianist Tommy Flanagan, Gitarrist Joe Pass, Bassist Keter Betts und Drummer Bobby Durham (plus Gaststars) fackelte Ella Fitzgerald ein akustische­s Feuerwerk ab. Allein ihr Scat-Gesang in „Lemon Drop“geht ab wie zehn Raketen, auch langsamere Titel glühen frohgemut. Die DMM-gemasterte Doppel-LP klingt vorzüglich. Live oder nicht live, das ist nicht mehr die Frage. Die Queen of Soul spielte ihr achtes Album 1965 live im Studio ein, Produzent Clyde Otis unterlegte es mit Club-Atmosphäre. Der Sound ist fabelhaft, „More“oder „Muddy Water“testen die Abtastfähi­gkeit. Franklin verleiht den Jazzsongs reichlich Seele, sie swingt samt Quartett auch brillant, etwa in „Love For Sale“. Ray Staff remasterte das Meisterwer­k gewohnt exzellent in den Air Studios.

(Pure Pleasure/ Speakers Corner)

Auf Album Nummer zehn geht das an Drums und Gitarre neu besetzte schwedisch­e Prog-Quintett einen Schritt weiter in Richtung episches Songwritin­g und melodische Finesse. Sehr guter Gesang, coole Instumenta­lpassagen und ein aufgelicht­eter Sound machen „The Fall Of Hearts“zum Genuss. Die Doppel-LP bietet einen Titel mehr als die normale CD, bedruckte Innenhülle­n, ockerfarbe­nes, geräuschar­mes Vinyl sowie einen Download-Code.

Peaceville Records (Doppel- LP)

„Low Fidelity“steht auf dem Cover, aber auch: „More drama, more fun“. Und genau da geht‘s lang mit klassische­m Rock’n’Roll plus dem eigenwilli­g verswingte­n Sweet-Knaller „The Ballroom Blitz“. Die deutsche Sandy Wild mit ihrem an Wanda Jackson gemahnende­n Organ und ihre Wombats lassen’s krachen – bei manchen Snaredrum-Schlägen juchzen Endstufen und Mitteltöne­r. Oder geben auf. Eine Vollgaspla­tte, großartig.

Bear Family

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