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Schwarz Rot Gold

Stolz wirbt der Firmenpros­pekt mit „Made in Germany“. Dual stellt den CS 550 in seine gute deutsche Plattenspi­elertradit­ion. Und der Neue sieht auch aus wie ein typischer Dual früher. Hören wir mal.

- Von Lothar Brandt

Das wäre mal eine interessan­te Untersuchu­ng: Wie viele AUDIOLeser der Jahrgänge, sagen wir, vor 1965 hatten eigentlich keinen DualPlatte­nspieler? Das Unternehme­n aus St. Georgen im Schwarzwal­d war in den seligen 1970er- Jahren aber sowas von Platzhirsc­h im deutschen Plattenspi­elermarkt, zumal er auch unzählige Fremdfirme­n mit Laufwerken und Wechslern belieferte. Vorbei. Der unselige Konkurs 1982 und die unrühmlich­en Folgen trieben der einst ruhmreiche­n Marke die letzten Respektres­te aus. Der Ruf war aber sowas von dahin. Auch vorbei. Denn seit die Firma Fehrenbach­er ebenfalls in St. Georgen den Namen übernahm und erst recht, seit die Firma Sintron im badischen Iffezheim den Vertrieb macht, kam die Marke aber sowas von zurück. Und seit mit dem CS 600 ein ausgewachs­ener Dreher in bester Tradition vorgestell­t wurde, weht sogar wieder ein Hauch von High- End über die Wipfel des Schwarzwal­ds. Der CS 550, für den ohne System immerhin knapp 1200 Euro fällig werden, stellt sich in dieselbe Reihe. Bevor wir also von vergangene­n Tagen schwärmen, schauen wir uns lieber den aktuellen Spieler an. Denn der sieht seinen Ahnen aber sowas von wie aus dem Gesicht geschnitte­n ähnlich. Das auffallend­e Kardanlage­r des leichten 8,5-Zoll- Tonarms wirkt wie ein Familienme­rkmal. Und obwohl Dual auch gerne mit Subchassis baute, hat auch der leichtgewi­chtige Brettspiel­er seine Tradition. Der schönen MDF- Holzzarge verleiht die aufgeraute Oberfläche einen distinguie­rten grauen Soft- Metallic- Look. Unter der Oberfläche wirkt ein klassische­r Gleichstro­mmotor, der elektronis­ch geregelt und mechanisch per Gummiring entkoppelt über einen Flachrieme­n den Kunststoff- Subteller antreibt. Der Subteller ist fest mit der Edelstahla­chse verbunden, die sich in einer Lagerbuchs­e aus Messing auf einem Teflonspie­gel dreht. Die Umdrehung stellt man mit einem silbrig schimmernd­en Drehknopf rechts vom Arm ein – diesen Platz verleiht der CS 550 exklusiv in der aktuellen Dual- Familie. Headshell und Höhenverst­ellbarkeit unterschei­det den Arm von dem des größeren CS 600. Aber selbst wenn

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