DATEIFORMATE? KEIN PROBLEM
Als Betriebssystem setzt Hidizs auf eine Eigenentwicklung. Prima: CoverBilder der Songs werden beim Abspielen in Farbe dargestellt, aber leider nicht bildschirmfüllend. 8 GB Speicher sind fest im Player verlötet, per Micro- SDKarte kann man weitere 128 GB zuschalten. Das dürfte für die meisten mittleren Musiksammlungen reichen, selbst wenn man die Titel mit verlustloser Kompression (FLAC, ALAC) auf die Karte spielt. Was die Dateiformate angeht, zeigt sich der AP100 souverän. MP3, AAC, OGG spielt er ab, auch unkomprimierte Formate wie WAV und AIFF waren im Test kein Problem. Ebenso lief unser DSDMaterial im DSF- Format einwandfrei bis zu einer Abtastrate von 5,6 MHz. Da muss manch anderer Player passen, vom iPod ganz zu schweigen. Sehr praktisch: Per USB- Kabel kann man nicht nur die Audiodaten vom Computer auf den Player kopieren, der Player lässt sich auch als vollwertiger externer DAC ein- setzen. Sobald man ihn mit dem Rechner verbindet, fragt das System, welche USB- Betriebsart man verwenden möchte. Einfacher geht’s nicht mehr. Im Hörtests musste der AP100 dann an mehreren Kopfhörern zeigen, was er draufhat. Dabei fiel uns sofort der kräftige Kopfhörer- Ausgang auf: Selbst wirkungsgradarme Kopfhörer versorgte er umstandlos mit amtlicher Lautstärke. Am besten gefiel ihm der Audeze EL- 8. Wunderbar groovig und erdig erklang „Rhythm In The Spirit“vom neuen Kansas- Album „The Prelude Implicit“(Seite 146). Mit fein durchzeichneten Höhen präsentierte er Paul O’Briens Akustikgitarre im Song „Walk Back Home“. Wir meinten fast vor uns zu sehen, wie die Hände des Künstlers über das Griffbrett flitzten. Der analytisch klingende Wandler bildete eine breite Bühne mit fein gestaffelter Tiefe ab, was vor allem Freunde klassischer Musik schätzen dürften. HiRes-Klang gepaart mit Souveränität im Umgang mit Dateiformaten – das gab es bislang nicht zu einem Preis von mal 300 Euro. Hier legt der Hidizs AP100 die Messlatte eindeutig höher. Dank der beiden digitalen und analogen Ausgänge dürfte es kaum ein Anschluss-Szenario geben, bei dem der Player passen müsste. Kritik ist es allenfalls am leider zu kleinen Bildschirm erlaubt, der vom Betriebssystem zudem nicht immer konsequent genutzt wird.