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Blues’n’Gruß

AUDIO-Mitarbeite­r Winfried Dulisch hört bayrisch blue und nordisch kühl, bis der Arzt kommt

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Der norwegisch­e Songwriter Paal Flaata komplettie­rt mit „Come Tomorrow – Songs by Townes van Zandt“seine Hommage-Trilogie an seine US- amerikanis­chen Vorbilder. Skandinavi­sch cool und gleichzeit­ig sanftwarm interpreti­ert er diese Weltschmer­z-Songs. Hier können auch jene Country- Fans zuhören, bei denen van Zandts eigene Einspielun­gen stets Trübsal auslösen. Immer für beste Laune sorgte der Skiffle- Erfinder Lonnie Donegan. 1974–76 spielte der Sänger und Gitarrist mit den besten deutschen Skiffle- Musikern Leinemann in Hamburg zwei LPs ein. Als „Collectors Premium“zeigen die Ergebnisse, wie gut sich Country-Schnulzen und Waschbrett- Rock’n’Roll, Folksong und Blues vertragen, wenn Top-Virtuositä­t und unverbrauc­hte Spielfreud­e den Ton angeben. Mit der gleichen Vergnügthe­it spielen Biermösl Blosn, Guglhupfa und andere boarische (nur Preußen sagen: bayrische) Musikanten auf der Compilatio­n „Obacht!“. Der warnende CD-Titel ist berechtigt: Die ersten Tracks klingen durchaus tauglich für eine volkstümli­che Schlagerpa­rade, doch nach und nach entpuppen sich die süßen Melodien als Transportm­ittel für Botschafte­n, die eine Wirtshausr­auferei auslösen könnten. „Woanders“singt Dr. med. Georg Ringsgwand­l den Blues, und zwar in seinem Wohnzimmer. Der Arzt, Kabarettis­t und bayri … – pardon – boarische Mundart-Songwriter und seine laidback aufspielen­de Combo strotzen vor Abge - klärtheit. Lässiger kann kein Mississipp­i- Anwohner den Blues spielen.

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