MULTIROOM & BARS
Soundbars haben einen schlechten Ruf, der auch nicht ganz unbegründet ist. Anfänglich sollten sie den miesen Fernsehton aufpeppen. Früher war das nicht nötig, fanden doch in den ausladenden Gehäusen der Röhren-TVs die Lautsprecher genügend Volumen für einen soliden Ton. Mit dem Siegeszug der Flat-TVs war es vorbei mit Volumen, und dank der schlanken Rahmen mussten die Chassis auf die Rückseite des Apparats ausweichen. Denkbar schlechte Voraussetzungen für guten Ton. Ein flankierender Klangriegel soll das Desaster retten. Man gebe den schma- len Bars noch Unterstützung in der Form eines Subwoofers, und fertig ist der perfekte TV- Sound. Perfekt? Nicht ganz. Wie soll für 100 oder 200 Euro guter Klang entstehen? Da gibt es Potenzial, das es auszuschöpfen gilt. Hochwertige Wiedergabe und Multiroom-Konzepte blasen frischen Wind unter die Soundbar- Flügel und wecken auch bei Stereoverfechtern Begehrlichkeiten. Neben unseren Testkandidaten von Sonos und Bose gibt es weitere empfehlenswerte Systeme, allerdings bietet keines von ihnen ein echtes 5.1- Erlebnis.
YAMAHA MUSICCAST
Der Name ist Programm, schließlich geht es doch um Musik, die in alle Räume gesendet werden soll. Das Konzept von Yamahas Musiccast unterscheidet sich etwas von anderen Multiroom- Konzepten: Yamaha versucht, bestehende Anlagen ins System einzubinden. Auch bieten sie Multichannel- Receiver an, die Musiccast unterstützen. Für den User bedeutet das, dass er sein Surround-Setup weiterhin verwenden kann und auf eine komplette Multiroom- Integration nicht verzichten muss. Wer sich für eine YamahaSoundbar entscheidet, hat die Wahl unter vier Soundbars und einer Soundstage (auch als Sounddeck bekannt). Besonders lecker finden wir den neuen YSP2700 für rund 1000 Euro.
RAUMFELD
Der Raumfeld-Soundbar war in AUDIO 7/16 im Test und schnitt mit sehr guten 90 Klangpunkten ab. Das Konzept von Raumfeld ist auf hochwertigen Musikge-
nuss ausgelegt. Das Portfolio reicht vom kleinen One- Box-System bis zu großen Standlautsprechern. Die Soundbar wird bei Bedarf von einem drahtlosen Subwoofer unterstützt, der flach genug für eine Wandmontage ist oder sogar unter dem Sofa verschwinden kann. Heimkinofreunde kommen mit diesem System allerdings nur bedingt auf ihre Kosten, denn Raumfeld bietet keinen Surround- Sound an, nicht einmal einen simulierten Dolby- Klang über Klangprojektion.
HEOS BY DENON
Das Portfolio bei Heos ähnelt ein bisschen dem von Sonos: Es gibt vier OneBox- Systeme in vier Größen, eine Soundbar mit Sub, einen Verstärker, der bereits im Wohnzimmer stehende Stereo- Lautsprecher in das System integriert sowie ein LinkModul, das vorhandene Anlagen mit einbezieht. Ja Multiroom- Herz, was willst du mehr? Auch HiRes- Fans kommen hier auf ihre Kosten, da jetzt auch hochauflösende Streams unterstützt werden. Eigentlich hätten wir die Soundbar von Heos ebenfalls gerne getestet, aber wir hatten sie ein wenig spät angefordert; die Lieferung kam schließlich erst eine Woche vor Produktionsschluss, was dann doch zu knapp war für einen richtugen Test. Dafür hat Heos uns einfach mal das komplette Sortiment geschickt, das kaum mehr auf unseren Laborwagen passte. Der Klangriegel hätte uns zwar gereicht, aber eventuell testen wir nun die ganze Familie in einer unserer nächsten Ausgaben.