CLEVER UND STARK
Gerade einmal 4 Kilo wiegt der Elac-Amp EA101EQ-G. Trotzdem bietet er reichlich hochmoderne Digitaltechnik, inklusive Raumanpassung und DSP.
Man sieht es ihm nicht an, doch im Elac EA101EQ- G steckt jede Menge clevere und durchdachte Technik. Und das, obwohl sich an der Frontseite gerade einmal drei Bedienlemente finden: je eine Sensortaste für den Einschalter und die Quellenwahl sowie ein großer Endlosregler für die Lautstärke. Ergänzt wird das Design durch ein OLED-Textmatrix- Display und einen Kopfhörer- Ausgang. Auf der Rückseite geht es deutlich enger zu: Außer den Lautprecherklemmen für ein Paar Boxen gibt es zwei Hochpegel-Eingänge für analoge Quellen, zwei optische Ins sowie einen Coax- Digitaleingang. Eine Mono- Cinchbuchse versorgt aktive Subwoofer, der USB- Port Typ A ist nur für Servicezwecke gedacht (um etwa neue Firmware-Versionen aufzuspielen). Direkt daneben sitzt auch noch ein USB- Eingang Typ B (asynchron). Hier schließt man seinen Mac oder PC an und kommt so in den Genuss des eingebauten DAC, der auch HiRes- Audiosignale bis 192 kHz in 24 Bit dekodiert. Bluetooth (mit aptX-Codec) gibt’s ebenfalls. Immerhin 2 x 80 Watt liefert die Endstufe, die zunächst in klassischer A/ BTechnik aufgebaut ist. Damit der Verstärker seine Leistung bei dieser geringen Baugröße auch erreicht, hat sich Elac ein Vollbereichsverstärker- Konzept ausgedacht, das der Hersteller „Bash“nennt. Hierbei kommt ein Schaltnetzteil zum Einsatz, das die Versorgungsspannung ständig an die geforderte, vom Musiksignal abhängige Leistung anpasst. Das geschieht mit 400 kHz! Der Clou ist jedoch der eingebaute DSP, der zusammen mit der Smartphone-App den Abhörraum einmisst. Die App verbindet sich per Bluetooth mit dem Verstärker, man kann mit oder ohne Subwoofer einmessen. In zwei Durchgängen (Nahfeld und Abhörposition) bestimmt die App den Frequenzverlauf zwischen 20 und 200 Hz und erstellt daraus eine Entzerrungskurve, die fest im Verstärker gespeichert wird. Eine tolle Sache, die im Test einwandfrei funktionierte. Im Hörraum überraschte und dann der gute Klang des Elac. Zunächst gaben wir ihm ordentlich Feuer: „Meaningless“vom neuen Album von Pain of Salvation (Rezension im Musikteil) lotete die Mög-
lichkeiten des Verstärkers bis an seine Grenzen hin aus. Die zweistimmige Hookline des Songs kam druckvoll und prägnant aus den Referenzboxen. Die Drums waren präzise gesetzt, lediglich bei höheren Lautstärken fehlte es ein wenig an Fundament. Also schlugen wir leisere Töne an und legten „Life Is An Ocean“der Art- Progger Blackfield auf. Herrlich schwingend und farbenfroh kamen die Klangskulpturen von Steven Wilson und Co zur Geltung. Hier fühlte sich der Elac zuhause. Auch impulsfreudige, akustische Musik lag ihm. Da ist eine Stockfisch- Produktion immer eine gute Adresse. Bei Chris Jones’ Uptempo-Song „Fender Bender“blitzten die nagelneuen Gitarrensaiten im Hörraum auf, man konnte sie beinahe sehen. Wirklich erstaunlich für einen Verstärker dieser Größenordnung und Preisklasse. Gut gemacht, Elac!