SOUNDBAR BATTLE
Die neue Bose Soundtouch 300 macht der Sonos Playbar das Revier streitig. Wird der Multiroom-Platzhirsch seine Position verteidigen?
Soundbars sind ein alter Hut? Nicht, wenn sie Bestandteil eines Multiroom-Konzepts sind. Und wenn sich die Soundbars mit Surround- Lautsprechern und potenten Subwoofern zu einem waschechten 5.1-System aufbohren lassen, ja dann zaubert das auch eingefleischten Heimkino- Fans ein Lächeln ins Gesicht. Vielleicht nicht das gleiche Lächeln, mit dem Zwei-Kanal-Anhänger und Besitzer hochwertiger HiFi- Anlagen auf die zierlichen Klangstangen herunterblicken. Doch HiFi- Freunde seien an dieser Stelle gewarnt: Beide hier getesteten Systeme besitzen eine unsichtbare Geheimwaffe. Mit DSP und akustischer Raumeinmessung können Bose und Sonos deutlich teurere Zwei- Kanal-Anlagen ganz schön in die Bredouille bringen. Und das ganz ohne Kabel! Naja, so ganz ohne Strip- pen geht es dann noch nicht: Jede der Komponenten sucht die Nähe einer Steckdose. Logisch.
MUSIK FLIEGT DURCH DIE LUFT
Bei Bose hängt zwischen den kleinen Rear-Speakern ein schwarzes Kästchen, das den Drahtlos- Receiver beherbergt. So fallen bei beiden Systemen die lästigen Signalkabel für die Surround- Böxchen weg. Nicht nur, dass das Verlegen dieser Leitungen mühselig ist, die Kabelage stört jede Ehefrau und manchmal auch den Mann. So freuen wir uns über jede Funkbrücke. Das gilt auch für die zwei Subwoofer im Test, die ebenfalls drahtlos glücklich sind. Klar: Beide Setups wirken auf den ersten Blick kostspielig, bekommt man doch schon für deutlich unter 200 Euro Sound- bars mit Subwoofer. Dann aber ohne Multiroom, ohne Surround, ohne Einmessung – und ohne Klang. So etwas kann man guten Gewissens nicht empfehlen. Die gute Nachricht: Beide Setups sind modular. Sie können also jetzt mit der Soundbar starten. Im Sommer verzichten Sie auf Urlaub am Strand und investieren das Urlaubsgeld in den Subwoofer, das Weihnachtsgeld stecken Sie in die Surround- Lautsprecher. Bei Sonos werden zwar über 400 Euro für das komplette Kinofeeling fällig, aber dafür bekommt man auch hier zwei Play:1-Systeme, die nach einer kleinen Umkonfiguration auch standalone, als Multiroom-System oder als Stereopärchen auf der Terrasse bei der nächsten Gartenparty aufspielen, mit und ohne Sub. Der nächste Sommer kommt bestimmt!