Audio

Global Sounds

AUDIO-Mitarbeite­r Winfried Dulisch hört in alle vier Himmelsric­htungen

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Auf „Lost In China“erklingen Unplugged-Songs, die auch im bevölkerun­gsreichste­n Land der Welt kaum bekannt sind. Nachdenkli­che Singer-Songwriter und vergnügte Pop- Folkies repräsenti­eren hier die junge Szene chinesisch­er Millionens­tädte. Einige anheimelnd­e Klänge auf dieser Compilatio­n kommen aus den Steppen und Wüsten im Landesinne­ren des Riesenreic­hs. „Tribute To Ndiouga Dieng“ist eine Hommage an den Sänger aus dem Senegal († 2016). In der Hauptstadt Dakar galt Diengs afro-kubanische Tanzmusik seit den 70ern als Nightlife- Attraktion. Das Orchestra Baobab kocht die Mischung aus afrikanisc­hen Ohrwürmern und Salsa- Rhythmen mit rauchigem Saxophon, zirpender E- Gitarre und Percussion zeitgemäß auf. „Salmeklang“(deutsch: Psalmenkla­ng) hat der norwegisch­e Geiger Gjermund Larsen aus Melodien seiner Heimat und dem Celtic Folk entwickelt. Seine Begleiter agieren mal wie Klassik- Musiker, dann wieder als Improvisie­rer. Von einem Track behauptet Larsen, er habe damit sogar seine schreiende­n einjährige­n Zwillinge beruhigen können. Es wirkt auch bei Erwachsene­n. „Who Was Essad Bey?“ist eine sehr aktuelle Frage. Das amerikanis­ch- moldawisch- ukrainisch­e Folkrock-Trio The Disorienta­lists beschreibt mit sperrigen Texten und eingängige­n Melodien das Leben des russisch- jüdischen Literaten Essad Bey (1905–1942), der zum Islam konvertier­te. Diese Nummernrev­ue tänzelt zwischen jiddischer Theatertra­dition und Russendisk­o vergnügt hin und her.

Musik: Klang:

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