Bernstein, Sondheim, Monk et al.
Pictures of America Natalie Dessay, Paris Mozart Orchestra, Claire Gibault
Königin der Nacht in Aix-en-Provence, La Traviata an der Met – das war einmal. Nach ihrer Opernkarriere hat sich Natalie Dessay nun dem Chanson zugewandt. Und wie! Auf ihrem neuen Album „Pictures of America“präsentiert die Französin die jazzigen Evergreens von Leonard Bernstein bis Thelonious Monk in komplexen, exquisiten Streicher-Arrangements (glänzend das Paris Mozart Orchestra unter Claire Gibault). Das groovt auch schon mal dezent mit Walking Bass und Besen-Swing. Und erst die Stimme der Dessay: cool, präzise, hauchzart, niemals dick auftrumpfend, dafür jederzeit intensiv, hoch suggestiv, („I Feel Pretty“) und oft faszinierend somnambul („Autour de minuit“). Grandios! Joni Mitchell: Both Sides Now (Reprise)
Otto Paul Burkhardt