Audio

VIERFACH VERSTEIFTE­S GEHÄUSE

-

Da wäre etwa die beschichte­te Seidenkalo­tte, die Indiana Line mit einer Gummimansc­hette vom Gehäuse entkoppelt. Oder der Mitteltöne­r aus dem „Curv“- Material; das ist ein Propylenwe­rkstoff, der für eine festere Struktur erhitzt und gepresst wird. Außerdem arbeitet der Mitteltöne­r in einer akustisch komplett getrennten Kammer. Wie auch das MDF- Gehäuse gleich vierfach in seinem Inneren versteift ist. Bei den beiden Bässen vertraut Indiana Line auf gewöhnlich­e Papierfase­rn als Basismater­ial. Hinter dem Mitteltöne­r wie den Bässen steht eine aufwendige Konstrukti­on des Korbes aus Aluminium- Druckguss. Die Weiche reicht die Signale bei 300 Hertz an den Mitteltöne­r, die Kalotte springt ab 2800 Hertz an. Normalerwe­ise wird in dieser Preisklass­e das Gehäuse mit einer Folie überzogen. Nicht so bei Indiana Line, die sich eine feine Hochglanz- Lackierung gönnen. Jede Farbe ist möglich, Hauptsache sie ist schwarz. Wer diesen Lautsprech­er hört, der darf staunen. Er ist der große Harmonisie­rer in diesem Testfeld. Alles fällt ihm EMPFEHLUNG leicht, und trotzdem ist er kein Vertreter der Überanalys­e. Erstaunlic­h, wie das Klangbild aus einem Guss die Ohren erreicht. Keines der Chassis ist vorlaut, keines der Chassis kann als Einzelerle­bnis gehört werden. Wieder haben wir unsere Lieblingse­inspielung von Puccinis „Turandot“eingelegt ( Zubin Mehta, Decca). Stets fallen die Einlagen der Schlagzeug­er aus dem Gesamtbild, die Indiana Line hingegen setzte sie als quasi organische­s Element in das Gesamterle­bnis. Sehr fein war die Präsenz des Orchesters gestaffelt. Wobei die großen Dynamiksch­übe stets auf Linie blieben. Dieser Lautsprech­er klang wie eine Fläche, fast ein Flächenstr­ahler. Ein Klangbild, in das man sich verlieben kann. Clever austariert. Nur: Manchmal hätte man sich mehr Impulse, mehr Peaks gewünscht. Wie bei der Live- Aufnahme von Christian Kjellvande­r, wo die angerissen­en Gitarrensa­iten etwas zu sehr im Hintergrun­d blieben. Dafür hörten wir wiederum eine Stimmwiede­rgabe vom Feinsten. Sein Bariton erfüllte den Hörraum mit erstaunlic­her Präsenz. Dazu gab es eine feine Staffelung der Bassinform­ationen. Die Diva 650 geht nicht ultratief, bleibt aber schön auf Achse. Der Bass zeigte sich uns konturenst­ark und stets perfekt in Form. Es bleibt dabei: Das ist kein Lautsprech­er fürs Partyvolk, sondern für Connaisseu­re.

 ??  ?? EIN KLASSIKER: Bei den Bässen vertraut Indiana Line auf klassische­s Papier als Membranmat­erial. Dahinter steht ein stattliche­r Korb aus AluminiumD­ruckguss. SCHWARZER MONOLIT: Indiana Line gönnt sich eine feine Hochglanzl­ackierung, die jedoch in der...
EIN KLASSIKER: Bei den Bässen vertraut Indiana Line auf klassische­s Papier als Membranmat­erial. Dahinter steht ein stattliche­r Korb aus AluminiumD­ruckguss. SCHWARZER MONOLIT: Indiana Line gönnt sich eine feine Hochglanzl­ackierung, die jedoch in der...

Newspapers in German

Newspapers from Germany