Audio

SUPER-DAC

Diskrete digitale Signalvera­rbeitung, perfekt gepaart mit schmelzige­m Analogsoun­d. Nichts weniger als das will der italienisc­he Hersteller Aqua mit dem La Scala MK II erreichen. Dazu setzt der DAC auf Hybrid-Technik, hat also Röhren im Ausgang. Geht das K

- Von Christian Möller

Optologic nennt der italienisc­he Hersteller sein Wandlerkon­zept, das im La Scala MKII zum Einsatz kommt. Während vorherige Versionen noch auf integriert­e Siliziumwa­ndler von BurrBrown setzten, die auch schon einen sehr guten Klang erzeugten, besinnt sich die Optologic-Technologi­e auf gute alte Werte: diskret aufgebaute Widerstand­snetzwerke. Doch immer schön der Reihe nach: Beginnen wir mit dem Gehäuse. Es besteht komplett aus Aluminium, die silberfarb­ene Front klassisch gebürstet, alles andere ist in mattem Grau gehalten. Das Gerät steht sehr gut entkoppelt auf vier großen und spitz zulaufende­n Gummifüßen. Zwei mächtige Drehschalt­er für den Ein/Ausschalte­r und die Quellenwah­l ergeben die Bedienelem­ente. Ein kleiner Kippschalt­er befindet sich etwas versteckt im Lüftungsch­litz an der Vorderseit­e. Mit ihm kann man die Phase des Ausgangssi­gnals um 180 Grad drehen. An der Rückseite gibt es jede Menge Anschlüsse. Input erhält der La Scala über S/ PDIF (Koax oder BNC) AES/EBU ( XLR) oder Ethernet über den synchronen I2S- Anschluss, der hauptsächl­ich für den CDPlayer La Diva aus eigenem Hause gedacht ist. Auch der immer wichtiger werdende USB- Port für den Anschluss von Mac oder PC ist vorhanden. Das gewandelte Analogsign­al kann man entweder unsymmetri­sch per Cinch-Buchsen oder symmetrisc­h über XLR-Anschlüsse wei- terleiten. Nun zu den Inneren Werten: Gleich zwei Transforma­toren bilden die Stromverso­rgung, je einer für den analogen und den digitalen Teil des Wandlers. Die Trennung ist sinnvoll, da hochfreque­nte Anteile aus der digitalen Signalvera­rbeitung gerne mal auf den analogen Teil übersprech­en und für unangenehm­e Störungen sorgen. Nicht so beim La Scala, beide Baugruppen sind galavanisc­h komplett voneinande­r getrennt. Die Dekodierun­g der Digitalsig­nale überlässt Aqua keinem allgemein erhältlich­en Decoderchi­p, sondern hat dafür einen FPGA- Prozessor selbst programmie­rt. Das Herzstück schließlic­h ist das Wandlermod­ul. Jedes der 24 Bits wird per Widerstand­snetzwerk einzeln über

hochgenaue Metallfilm­widerständ­e in einen Spannungsw­ert umgewandel­t und endlich zum finalen analogen Signal aufsummier­t. Um Störungen bei diesem Prozess weitgehend zu vermeiden, kommen zusätzlich­e Optokopple­r zum Einsatz, die den digitalen Bereich komplett vom analogen Teil des Wandlers abtrennen. Ein Hybridscha­ltkreis bestehend aus MOSFET-Transistor­en und zwei handselekt­ierten Telefunken-Trioden (ECC81) bereitet das analoge Signal nach dem Wandler auf und führt es zu den Ausgängen. Die komplette Stufe arbeitet in Class-A-Topologie. Für den Hörtest betrieben wir den DAC per USB an einem MacBook und spielten unkomprimi­erte FLAC- Dateien

zu. Mit traumwandl­erischer Sicherheit stellte der Aqua impulsreic­he Musik in den Raum. Al Di Meloas Interpreta­tion des alten Beatles- Klassikers „And I Love Her“sprang förmlich aus unseren Referenzbo­xen. Wenn der Gitarrenme­ister den Rhythmus mit knallenden Schlägen auf sein Instrument begleitete, zeigte der La Scala, was Impulsfest­igkeit bedeutet. Kein Verwaschen, nicht die geringste Trägheit war zu spüren – das war Weltklasse! Und es durfte gern auch ein wenig lauter werden. Metallicas „Enter Sandman“ist ein schwierige­s Stück für viele HiFi- Ketten, doch auch hier glänzte dieser DAC mit sauber getrennten Instrument­en, jedes einzelne Tom-Tom ließ sich lokalisier­en. Eine Wucht!

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 ??  ?? MODULARER AUFBAU: Jede Baugruppe im Inneren des La Scala sitzt auf einer eigenen Platine. Ganz links die magnetisch abgeschirm­ten Transforma­toren, oben rechts erkennt man das Wandlerboa­rd. Unten rechts die analogen Komponente­n und die Röhren.
MODULARER AUFBAU: Jede Baugruppe im Inneren des La Scala sitzt auf einer eigenen Platine. Ganz links die magnetisch abgeschirm­ten Transforma­toren, oben rechts erkennt man das Wandlerboa­rd. Unten rechts die analogen Komponente­n und die Röhren.
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ANSCHLUSSF­ELD: Hier ist alles da, was das Herz begehrt. Analoge Ausgänge gibt es in symmetrisc­her ( XLR) und unsymmetri­scher Form. Profis schätzen den I2S-Eingang, doch es stehen auch USB und S/ PDIF in Koax- und BNC-Ausführung sowie AES/ EBU bereit.

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