SUMIKO S.9
1000 EURO
Während mit Velodyne und SVS zwei Marken im Test als ausgesprochene Subwoofer- Spezialisten groß wurden, hat Sonus Faber als einer der wenigen Hersteller überhaupt keine Subwoofer im Programm. Diese Lücke schließt indirekt sein nordamerikanischer Importeur Sumiko aus der Nähe von San Franzisko. Mit Unterstützung der italienischen Boxenbauer entwickelten die Tonabnehmer- Spezialisten aus USA eine Subwoofer-Serie. Deren Topmodell heißt S.9 und kostet 1000 Euro. Dafür liefert Sumiko einen soliden Gegenwert mit tadellosem Finish und zeitlosem Design. Die Front wird dominiert von seinem 10-Zoll-Treiber mit seiner großen Gummisicke. Das ist aber nur die Passivmembran des Subwoofers. Sein aktives Element sitzt vor Blicken geschützt auf der Unterseite. Der Durchmesser beträgt 26 cm, die breite Gummisicke ist ebenfalls für großen, gleichmäßigen Hub ausgelegt. Zum Antrieb spendierte Sumiko seinem Subwoofer einen 350 Watt Sinus starken Verstärker, der ungewöhnlicherweise in Class- A/ B-Technik arbeitet. Das führt zu einem großen Elektronik- Einschub auf der Rückseite, der die entstehende Verlustwärme über aus dem Vollen gefräste, üppige Kühlrippen abführt. Rechts oben neben dem Kühlblock findet sich eine exotische Speakon- Buch- se. Das ist gut für HiFi- Fans, die ohne Subwoofer- Ausgänge an ihrer Anlage auskommen müssen. Das zugehörige, mitgelieferte Kabel hat auf der Verstärkerseite vier blanke Drahtenden, die sich an den Lautsprecherklemmen anschließen lassen. Ansonsten gibt es auch noch Cinch- Buchsen (Line und LFE) für alle, die etwa einen mit entsprechenden Ausgängen bestückten AV- Receiver besitzen. Für jeden Eingang gibt es einen eigenen Pegelsteller für Doppel-Verwendung im AV- und HiFi- System. Dazu kommt eine variable Übergangsfrequenz (30–120 Hz). Die Phase lässt sich in zwei Stufen umschalten. Die Anpassung des Sumiko war nicht besonders kritisch, aber auch nicht unbedingt narrensicher. Zum einen musste man mangels Fernbedienungsmöglichkeit für jede Korrektur und deren Beurteilung hin und her rennen. Zum anderen fällt der S.9 oberhalb seiner oberen Grenzfequenz steil ab, was die Justage für den perfekten Übergang etwas erschwert. Immerhin legten die Konstrukteure den Sumiko-Sub recht breitbandig aus, weshalb sein - 6-dB- Punkt mit 94 Hz vergleichweise hoch liegt. Der S.9 erzeugte mächtige, rabenschwarze Bässe. Damit empfiehlt er sich für jene, die ihren großen Standboxen etwas Unterstützung in den untersten Oktaven zukommen lassen möchten. Im Heimkino machte seine Interpretation von Special Effects ebenfalls viel her. Gleichzeitig erwies sich der Sumiko als Musikvirtuose, der die Darbietung nach unten abrundete und ihr ein unerschütterliches, mächtiges Fundament verlieh, das sehr zur Authentizität beitrug. Das Anreißen und Ausschwingen von E- und Kontrabass- Saiten kam satt und straff: Eine solide Vorstellung fürs Geld.