Audio

EIN T+A FÜR ALLE FÄLLE

Auf allen digitalen Wegen kann dieser Multi-SourcePlay­er die Musikfans bestens begleiten. Der T+A MP 2500 R bringt das beste Rüstzeug für bewährte und künftige Pfade mit. Wie geschaffen für einen Freund fürs Leben.

- Von Lothar Brandt

Er spielt CDs, SACDs und fast jedes digitale Musikforma­t per USB und Netzwerk ab. Gleichzeit­ig klingt er göttlich: Der T+A MP 2500 R

Nehmen wir mal an, Sie haben eine ganz ordentlich­e CDSammlung, darunter einige Prachtstüc­ke, die man nicht so einfach hergibt. Aber Ihre Anlage ist auch in der Lage, die Klangunter­schiede zwischen CD und hochauflös­enden Datenforma­ten darzustell­en. Sie haben deshalb Freude an Streaming-Diensten, die feine Musik in feiner Auflösung bieten. Sie erfreuen sich zudem an dem recht vitalen Nischenfor­mat Super Audio CD (siehe auch Seite 130). Kumpels stecken Ihnen hin und wieder USB- Sticks oder gar Festplatte­n mit lustigen „Mixtapes“zu. Von Zeit zu Zeit haben Sie Lust auf einen dieser Spartensen­der im Internet, wo es Ihnen mehr auf kompetente Musikauswa­hl ankommt. Gleichzeit­ig sind Sie neugierig darauf, was das Digital Audio Broadcasti­ng (DAB+) bringt. Und manchmal lauschen Sie aus alter Gewohnheit Ihren drei, vier lokalen UKW- Radiosende­rn. Sie kommen also gut klar mit der neuen digitalen Musikwelt, halten aber auch die guten alten Silbersche­iben und HiFiTugend­en hoch und wollen nicht unbedingt stapelweis­e irgendwelc­he Rappelkist­en im Musikzimme­r haben. Da soll es high- endig klingen und aussehen, man gönnt sich ja sonst nichts. Wenn Sie jetzt noch klar Schiff machen und alles neu aus einem Gerät mit veritabler Zukunftssi­cherheit haben wol- len: Violà, mit dem Multi- Source- Player MP 2500 aus der R-Serie des Herforder Hersteller­s T+A bekommen Sie so einen digitalen Tausendsas­sa. Und zwar einen für Anspruchsv­olle, was allein schon das Preisschil­d mit der Eurozahl 8900 signalisie­rt. Hoppla, die oben skizzierte Funktionsf­ülle gibt es doch – mit dem einen oder anderen Abstrich hier oder da – zuhauf auch dort, wo Geiz geil ist. Aber, und das machte dieser Test unüberhörb­ar klar: So viel auf so hohem Niveau bekommen Sie ganz selten. Nehmen wir jetzt an, Sie brauchen „nur“einen superben SACD/CD- Player: Hier steht er. Oder einen DAC, der kabelgebun­den oder drahtlos alle möglichen digitalen Daten in allerfeins­te analoge Spannungen umwandelt? Links ist er zu sehen. Erstaunlic­herweise zählt dabei zu den härtesten T+A- Konkurrent­en – T+A. Die Ostwestfal­en bieten in ihrer „Ganz oben“- HV-Serie den MP 3100 HV, einen Kawenzmann für – festhalten – 13500 Euro, der sozusagen das Nonplusult­ra des digitalen Multisourc­ings darstellt. HV steht für High Voltage und für die sehr hohen Betriebssp­annungen, unter die T+A durchaus klangförde­rnd manche Transistor­en in der Schaltung setzt. Sicher, in der R-Serie und damit beim MP 2500 R müssen etwa die Ausgangsst­ufen statt mit 80 Volt mit knapp der Hälfte auskommen, aber das ist immer noch, wie Rolls Royce sagen würde, ausreichen­d. Und ja, die starken Seitenwänd­e der HV-Serie fehlen dem R- ler, und es führt auch nur ein Netzkabel statt zweier ins Gerät. Aber sonst, so versi-

Die Funktionsf­ülle kennt man. Aber kaum auf diesem Niveau

chert T+A- Entwicklun­gschef Lothar Wiemann glaubhaft, sind die Schaltung und die meisten Bauteile identisch. Und das ist nicht weniger als ein Hammer.

LUXURIÖSE TECHNIK

Statt ihre beiden Top-Multi- Sourceler mit einem dieser freudlos rumpelnden Computerla­ufwerke auszurüste­n, die alles, aber nichts richtig können, leistet sich T+A den Luxus eines eigenen SACD/CD- Laufwerks – siehe rechte Seite oben. Ein mechanisch­er Leckerbiss­en mit stahlstang­engeführte­r Schublade, aufwendige­r Schwingung­sisolierun­g, kurzen Zugriffsze­iten und klarem Fokus auf die Audiofunkt­ionen. Und sowohl die SACD- wie auch die CD- Daten landen nicht etwa in einem schnöden „Ich besorg dir alles“-Wandlerchi­p, sondern erfreuen sich separater Behandlung in jeweils einer der wohl aufwendigs­ten Digital- Analog-WandlerArc­hitekturen, die der HiFi- Markt zu bieten hat. Der Direct Stream Digital (DSD) von der SACD landet in T+As exquisitem „True 1-Bit- DSD- Converter“, der den Datenstrom bis hin zu DSD 512 nativ verarbeite­t und nicht schnöde in PulseCode- Modulation verhackstü­ckt. Für die wesentlich verbreitet­eren PCM- Formate – bis hin zu 32 Bit Wortbreite und 384 Kilohertz Samplingfr­equenz – steht schließlic­h der gleichfall­s eigene Doppel-Differenti­al- Quadrupel-Wandler parat. Diese beiden Hochleistu­ngs- DACs samt vier schaltbare­r Filtertype­n (FIR lang, FIR kurz, Bezier/ IIR, Bezier) vereinte T+A schon im DAC 8 DSD, der seit dem Test in AUDIO 5/16 zu den erklärten Lieblings- und Referenzge­räten der Redaktion zählt. Diesen hier an Bord des MP 2500 R wiederzufi­nden, erfüllt das Herz mit ( Vor-)Freude, denn er verspricht auch fürs Streaming besten Klang. Wobei der sonst voll gerüstete StreamerPa­rt für das ohnehin noch in den Kinderschu­hen steckende DSD-Streaming erst mit einem der nächsten Updates gerüstet sein wird – aber Zukunftssi­cherheit ist bei T+A sowieso eingebaut. Und so nebenbei auch Internatio­nalität. Der inzwischen selbst im FM-Teil voll digital arbeitende „software defined radio“Part zeigt sich mit Aufnahmefä­higkeit für das in den USA populäre FMHD und das in der Schweiz demnächst bis 280 MHz erweiterte DAB+ auf dem neuesten Stand. Im vollständi­g bestückten Zubehörkas­ten in der Originalve­rpackung steckt doch glatt noch eine UKW- Dipol-Antenne.

Doch um die Klang-Tristesse deutscher Radiosende­r ging es ja nicht, sondern um das beste, was heimische Festplatte­n und Silbersche­iben zu bieten hatten. Und da verbreitet­e der T+A MP 2500 R Frohsinn auf allen Wegen.

NOCH LUXURIÖSER­ER KLANG

Seine überragend­en SACD- Fähigkeite­n spielte er zum Beispiel mit Beethovens „Missa Solemnis“(Rezension siehe Seite 126) aus. Aus einer unerschütt­erlichen Ruhe heraus baute er das hochdiffer­enzierte Klangpanor­ama dieses gigantisch­en Werkes auf, bis in feinste Verästelun­gen folgte er der Detailarbe­it des Dirigenten Marek Janowski. Die kritischen Chorsopran- Stellen muss man einmal mit einem Player dieser Qualität gehört haben, um die höchst entwickelt­e Klangkultu­r des MDR- Rundfunkch­ors richtig würdigen zu können. Oder Carrie Newcomers schöne Altstimme auf „The Slender Thread“, die dem Autor als DSD- Download und als SACD vorliegt (Stockfisch). Mit dem MP 2500 R abgespielt, konnte er beim besten Willen kein „schlechter“im Vergleich zur jüngst erschienen­en DoppelLP (Seite 128) ausmachen. Genauso wenig im Direktverg­leich von DAC 8 DSD, angefahren von einem hochgetunt­en CD- Laufwerk, zum integriert­en CD- Player im MP. Beide natürlich mit gleichen Kabeln am Vorverstär­ker angestöpse­lt, denn eine Lautstärke­regelung hat der Multi- Source- Player nicht, er ist als universell­e Quelle ausgelegt. Mit den herrlichen Tracks des Duos Friend N Fellow, die AUDIO 7/17 auf CD beilagen, bewies der MP absolute Augen- pardon: Ohrenhöhe mit dem DAC 8 DSD. Das gleiche Füllhorn an kristallkl­aren Details ohne jeden Beigeschma­ck von überanalyt­ischer Erbsenzähl­erei goss der MP denn auch aus jeder Quelle gespeist aus, ob hochauflös­end oder „nur“CD- Format. Nehmen wir an, Sie brauchen genau so etwas: Greifen Sie zu.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ?? INNENANSIC­HT: Das mechanisch­e Schmuckstü­ck des Multi-SourcePlay­ers ist das T+A-eigene SACD/CDLaufwerk. Der Laser stammt zwar noch von Sony, doch die gesamte Auslese-Software samt Dekoder ist Made in Herford.
INNENANSIC­HT: Das mechanisch­e Schmuckstü­ck des Multi-SourcePlay­ers ist das T+A-eigene SACD/CDLaufwerk. Der Laser stammt zwar noch von Sony, doch die gesamte Auslese-Software samt Dekoder ist Made in Herford.

Newspapers in German

Newspapers from Germany