Lizz Wright Grace
Wenn man in einem Örtchen am Interstate Highway 75 in Georgia aufwächst, muss man sich anstrengen, um Weltruhm zu erlangen. Die 37-jährige Lizz Wright tat’s – ihr Vater griff in die Tasten der lokalen Kirchenorgel und ermunterte die Tochter zum Singen. Die begriff ihr Talent, studierte in Atlanta Gesang und legte 2003 mit „Salt“ein tolles Debüt vor. „Grace“vereint elf von Produzent Joe Henry ausgewählte Songs (von 70), die die Wright couragiert covert, darunter Perlen von Ray Charles, Allen Toussaint, Nina Simone oder K.D. Lang. Da schwebt ihre dunkle Stimme über flockigem R&B, breitet sich wandlungsfähig in Gospel-Scat-Ambiente aus, versüßt New-Orleans-Esprit und adelt Dylans „Every Grain Of Sand“mit countryesker Verve. Was für eine Stimme, was für tolle Arrangements – und welch ein gnadenlos guter Klang: druckvoll, farbecht, räumlich und fein aufgelöst.