Hardrock, Bluesrock Grand Funk Railroad
Trunk Of Funk, Vol. 1 und Vol. 2
An einem heißen Juli-Freitag des Jahres 1969, wenige Wochen vor Woodstock, spielte sich auf dem „Atlanta Pop Festival“ein frisches Trio in die Herzen der 100 000 Zuhörer – neben arrivierten Bands wie Creedence Clearwater Revival oder Procol Harum. Mark Farmer, Sänger und Gitarrist von Grand Funk Railroad, Drummer Don Brewer und Bassist Mel Schacher kreierten früh ihren eigenen Rocksound, mit satter Bassgitarre und flirrenden E-Gitarren-Riffs. Das Label Capitol biss an und legte den Grundstein für eine kurze, aber eigenständige Geschichte. Diese zwei Box-Sets mit je sechs CDs dokumentieren das Hard-/Blues-/Soul-Rock-Schaffen der Jungs aus Michigan von 1969 bis 1976. Höchste Zeit, denn die 3-Disc-Box „Thirty Years Of Funk: 1969–1999“mit 45 Songs gilt als Rarität und wird hier mit 135 Tracks, darunter 26 Bonus-Stücke (Demos, Langversionen), satt getoppt. Jede Box bringt außerdem ein Booklet mit Liner Notes und Fotos. Unerhört: In nur drei Jahren haute das Trio fünf Studio- und ein Live-Album raus – zu hören auf „Vol. 1“. Mit „Born To Die“von 1976 endet das CDSextett von „Vol. 2“– die Hoch-Zeit der Band war vorbei. Zu den Ten Years After, Free, Bad Company Alben-Highlights von „Vol. 1“zählen „Grand Funk“mit klassischem Rock-Radio-Sound und „Closer To Home“mit Streichern (1969/70), „Vol. 2“zieren funkig-soulig unterwanderte Werke wie „We’re An American Band“(1973) und „Caught In The Act“von 1975. Ein pralles Stück Rockgeschichte der 70er-Jahre – zum Wiederentdecken und zum deftigen Abrocken.
Claus Dick