Anouar Brahem
Barzakh
Das aktuelle Werk von Anouar Brahem „Blue Maqams“(Seite 147) hat ECM auch parallel auf Doppel-LP veröffentlicht, hinzu kommt als hochwillkommenes Reissue das Trio-Album „Barzakh“(1991). Der Oud-Virtuose spielte auf seinem ECM-Debüt zusammen mit dem Geiger Bechir Selmi und dem Perkussionisten Lassad Hosni eine für unsere Ohren unverfälschte arabische Musik ein, was auch immer das heißen mag. Durch all die mit reichlich Hall garnierten Gleit- und Vierteltöne leuchtet eine melodische und rhythmische Kraft, die schlicht begeistert. Und wie nah der spanische Flamenco verwandt ist, wird in einigen rasanten Stücken nur zu deutlich. Erstklassiger Klang, knackfreie Pressung. „Fontessa“nahmen Milt Jackson (vib), John Lewis (p), Percy Heath (b) sowie der neue Drummer Connie Kay größtenteils am 22. Januar 1956 auf. Nur „Bluesology“reichten sie am 14. Februar in zwei Fassungen nach für die Mono- und die Stereoversion ihres ersten Albums für Atlantic. Speakers Corner veröffentlicht die Monoversion neu, auf der vor allem das von Jackson gewohnt virtuos und noch mit viel swingender Verve bearbeitete Vibrafon präsenter aus der Mitte kommt. Sein kongenialer Gegenpart John Lewis schrieb mit dem Titelsong eine elfminütige Suite, die für den Autor zu den stärksten Stücken des 1950er-Jahre-Jazz überhaupt gehört. Die vorliegende Pressung lief tadellos. Gitarrero-Legende Ronnie Montrose (1947–2012) machte ab 1973 mit der nach ihm benannten Band Hardrock-Furore, zunächst mit dem späteren Van-Halen-Sänger Sammy Hagar. Kurz vor seinem Tod hatte Montrose begonnen, eine CD mit zehn Sängern in zehn Songs aufzunehmen. Seine Mitstreiter, Bassist Ricky Phillips und Drummer Eric Singer haben das unvollendete Werk nun abgeschlossen – mit einer irren Phalanx von Sängern (Hagar, Glenn Hughes, Tommy Shaw, Edgar Winter, Eric Martin, Gregg Rolie u.a.) und Gitarristen (Joe Bonamassa, Steve Lukather, Rick Derringer u.a.). Ein abwechslungsreiches HardrockAlbum, so richtig schön altmodisch. Stark komprimierter Sound, gut gepresst.