Test Ultrasone Edition 15
Das neue Topmodell aus dem Hause Ultrasone heißt Edition 15. Erstmals wagte sich die Manufaktur vom Gut Raucherberg an ein offenes Modell mit High-End-Ambitionen.
Der erste offene Kopfhörer aus dem Hause Ultrasone setzt Maßstäbe
Schon der erste Blick auf das neue Flaggschiff zeigt: Hier ist alles anders. Holz und Metall sind die Materialien der Wahl, die Optik ist atemberaubend. Allein die äußere Lochblende besteht aus gebürstetem Edelstahl und weist Hunderte winziger Löcher auf, die alle einen abweichenden Durchmesser zeigen. So etwas lässt sich in dieser Präzision wahrlich sich im Handumdrehen anfertigen. Die Kapseln baut Ultrasone aus amerikanischem Kirschholz, das auch für den Bau hochwertiger Instrumente verwendet wird, etwa bei Holzblasintrumenten. Weiches Mikrovelours überzieht die Ohrpolster, der stabile, gepolsterte Bügel ist komplett mit Merino- Leder bezogen. Die Verarbeitung ist exzellent, die Rasterung des verstellbaren Bügels arbeitete im Test präzise und stets mit klarem haptischem Feedback. Als Anschlüsse für die auswechselbaren Kabel verwendet Ultrasone die bewährten LEMO- Steckverbinder, die satt und si- cher einrasteten. Der Vorteil dieser Verbindungen liegt auf der Hand: Man kann alternativ zum unsymmetrischen Kabel mit Klinkenstecker auch symmetrische XLR- Kabel einsetzen, die besonders für längere Signalwege anzuraten sind. Doch nicht nur äußerlich geht die bajuwarische Manufaktur neue Wege, auch den GTC-Treiber im Inneren haben die Ingenieure komplett neu gestaltet. Er durchmisst 40 Millimeter, und die Mylar- Membran ist mit zwei unterschiedlichen Metallen bedampft: Während die mittige Kalotte eine Titanschicht aufweist, kommt für die äußere Membran Gold zum Einsatz. Der Aufwand lohnt sich. Das Klangbild war wolkenlos offen und leichtfüßig. Besonders die Impulsschnelligkeit beeindruckte uns, sie war wie geschaffen für Jazz und akustische Musik. Die Snareschläge bei Charly Antolinis „Jammin‘“lösten beim Hören hin und wieder den Liedschlussreflex aus, ein Phänomen, das wir auch nicht alle Tage erleben.