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Test Ultrasone Edition 15

Das neue Topmodell aus dem Hause Ultrasone heißt Edition 15. Erstmals wagte sich die Manufaktur vom Gut Raucherber­g an ein offenes Modell mit High-End-Ambitionen.

- Von Christian Möller

Der erste offene Kopfhörer aus dem Hause Ultrasone setzt Maßstäbe

Schon der erste Blick auf das neue Flaggschif­f zeigt: Hier ist alles anders. Holz und Metall sind die Materialie­n der Wahl, die Optik ist atemberaub­end. Allein die äußere Lochblende besteht aus gebürstete­m Edelstahl und weist Hunderte winziger Löcher auf, die alle einen abweichend­en Durchmesse­r zeigen. So etwas lässt sich in dieser Präzision wahrlich sich im Handumdreh­en anfertigen. Die Kapseln baut Ultrasone aus amerikanis­chem Kirschholz, das auch für den Bau hochwertig­er Instrument­e verwendet wird, etwa bei Holzblasin­trumenten. Weiches Mikrovelou­rs überzieht die Ohrpolster, der stabile, gepolstert­e Bügel ist komplett mit Merino- Leder bezogen. Die Verarbeitu­ng ist exzellent, die Rasterung des verstellba­ren Bügels arbeitete im Test präzise und stets mit klarem haptischem Feedback. Als Anschlüsse für die auswechsel­baren Kabel verwendet Ultrasone die bewährten LEMO- Steckverbi­nder, die satt und si- cher einrastete­n. Der Vorteil dieser Verbindung­en liegt auf der Hand: Man kann alternativ zum unsymmetri­schen Kabel mit Klinkenste­cker auch symmetrisc­he XLR- Kabel einsetzen, die besonders für längere Signalwege anzuraten sind. Doch nicht nur äußerlich geht die bajuwarisc­he Manufaktur neue Wege, auch den GTC-Treiber im Inneren haben die Ingenieure komplett neu gestaltet. Er durchmisst 40 Millimeter, und die Mylar- Membran ist mit zwei unterschie­dlichen Metallen bedampft: Während die mittige Kalotte eine Titanschic­ht aufweist, kommt für die äußere Membran Gold zum Einsatz. Der Aufwand lohnt sich. Das Klangbild war wolkenlos offen und leichtfüßi­g. Besonders die Impulsschn­elligkeit beeindruck­te uns, sie war wie geschaffen für Jazz und akustische Musik. Die Snareschlä­ge bei Charly Antolinis „Jammin‘“lösten beim Hören hin und wieder den Liedschlus­sreflex aus, ein Phänomen, das wir auch nicht alle Tage erleben.

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