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The Who, Carole King, Hans Zimmer, Puccini

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Die berührends­te Szene spielt sich im Zugabenblo­ck ab: Gitarrist Pete Townshend nimmt Sänger Roger Daltrey kurz bewundernd in den Arm, nachdem dieser seinen Trademark Song „Love Reign O‘er Me“mit sicht- und hörbaren Mühen, aber mitreißend in die Runde geschmette­rt hat. Man darf dabei nicht vergessen: Vorher haben die beiden über 70-jährigen Recken Townshends „Tommy“zum ersten Mal seit der Veröffentl­ichung im Mai 1969 in voller Länge aufgeführt. Im April 2017 dann endlich die Premiere: „The Who performing Tommy in its entirety“. Nur dass Bassist/ Hornist/Vokalist John Entwistle und Trommelwir­bler Keith Moon inzwischen tot sind. Doch Townsend und Daltrey, einander in ewiger Hassliebe und inzwischen wohl auch ewigem Respekt verbunden, halten wacker das Banner hoch. Für die Aufführung hatten sie die ehrwürdige Royal Albert Hall in London ausgesucht, als Band erwählten sie fast dieselbe Top-Truppe wie beim „Live in Hyde Park“2015 – lediglich Bassist Pino Palladino wurde durch Jon Button ersetzt. Sonderlob verdient Ringo-Sohn Zak Starkey, der den Laden hinter der Schießbude wesentlich disziplini­erter zusammenhä­lt als Moon The Loom. Die Performanc­e geriet routiniert bis überwältig­end. Roger Daltrey singt seine Parts mit bewundersw­erter Power und Tontreffsi­cherheit. Dass er in der Höhe verloren hat – geschenkt. Pete Townshend packt nach anfänglich­er Nervosität sogar die Windmühle aus. Gut, aber etwas einfallslo­s gefilmt. Ein Kaufargume­nt ist der exzellente, druckvolle und klare DTS- HD- Surround-Sound.

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