Klassik Sibelius Sinfonien Nr. 1–7,
Sinfonien Nr. 1–7
Simon Rattle muss sich hier an seinem ersten Sibelius-Zyklus messen lassen, den er vons 1984 bis 1988 als junger Heißsporn am Pult des City of Birmingham SO einspielte. Und der Vergleich geht gut aus für den heute reifen Maestro, denn er rührt hier keinen milchig-nebligen Einheitsbrei an, sondern lässt aufeinanderprallen, was an konservativer wie progressiver Energie in Finnlands Nationalkomponisten steckt. Das führt zuweilen zu einigen selbst für Sibelius-Maniacs überraschenden Im- und Explosionen. So düster hat man große Teile der Fünften selten gehört, so positiv selten die Sechste. Aber auch „nordische“Romantik wie in der Zweiten und Mystik wie in der Siebten kommen zu ihrem Recht. Die Berliner Philharmoniker spielen zudem in einer eigenen Perfektionsliga, und die Klangqualität überzeugt auf zwei wie fünf Kanälen mit Wärme, Fülle und Details. Die gesetzten und die heimlichen Sibelius-Meister müssen ganz oben in der Liga wieder enger zusammenrücken. Lothar Brandt Rattle (EMI), Vänskä (BIS), Järvi (BIS), Davis (Philips), Maazel (Decca), Karajan (DG), Barbirolli (EMI), Collins (Vox)