Test Electrocompaniet ECM-1
Sein Design ist mystisch und dunkel: Dieser norwegische Netzwerkplayer symbolisiert Understatement. Klanglich zeigt er sich als Top-Allrounder
Was Netzwerk-Technologien und das Internet mit digitaler Musik vermögen, ist sehr spannend. Dass es auch richtig schick sein kann, zeigt dieser edle Netzwerkplayer aus Norwegen.
Gold und Blau, das ist schon mal eine interessante Farbkombination. Zusammen mit der Front aus Acrylglas wirkt der ECM-1 von Electrocompaniet edel und etwas geheimnisvoll, beinahe schon mystisch. Das überdimensionale Punktmatrixdisplay dominiert die Vorderseite. Es leuchtet in sattem Blau, lässt sich aber per Fernbedienung in vier Stufen dimmen oder abschalten. Die Abmessungen des Geräts sind mit einer Breite von über 46 cm nicht gerade auf Standard- HiFi- Kompo- nenten ausgelegt – der ECM-1 passt so eher zu 19-Zoll- Profi- Equipment. Das Gehäuse besteht aus 2,3 mm starkem Stahlblech, das perfekt lackiert ist. Der Streamer bringt immerhin 8 Kilo auf die Waage. Die Verarbeitung kann man nur als exzellent bezeichnen: keine scharfen Kanten, nichts wackelt oder klappert, toll! Am Gerät selber lässt sich lediglich die Lautstärke regeln und zwischen den Quellen umschalten. Insgesamt darf man vier digitale Quellen per S/ PDIF (optisch oder koaxial) anschließen. Analoge Eingänge gibt es nicht. Die Fernbedienung bietet auch nicht viel mehr Funktionen als die Knöpfe am Gerät. Wer den ECM-1 voll ausnutzen will, muss die Smartphone/ Tablet- App installieren. Die Ersteinrichtung geht über die App oder über einen Mac/ PC mit Web- Browser flott von der Hand. Lobenswert: Die Weboberfläche lässt dieselben Möglichkeiten zu wie die App, ist teilweise sogar flotter in der Bedienung. Sowas findet man nicht oft bei Geräten dieser Art. Streamingdienste wie Tidal oder Qobuz richtet man direkt in der App ein, und dann kann der Musikgenuss auch schon losgehen. Wer lieber auf Netzwerkspeicher zugreift, kann diese in den Einstellungen als Datenquelle hinzufügen. Der Streamer braucht einige Zeit, bis er alle Songs auf dem NAS gefunden und in seiner Datenbank erfasst hat. Auch ein auf der Rückseite angeschlossener USB- Stick muss über diese Funktion hinzugefügt werden, er erscheint leider nicht automatisch als Quelle. Der Clou des ECM-1 ist aber die Möglichkeit, eine Festplatte einzubauen, um die Musik direkt von dort zuzuspielen. Den Einbau kann man leicht selbst vornehmen. Dazu muss man nur vier Schrauben auf der Unterseite lösen und eine beliebige 2,5- oder 3,5-Zoll- Festplatte mit SATA- Anschluss installieren. Die Kabel liegen praktischerweise schon bei.