Stark & Clever
Testen wir die Lautsprecher oder testen sie uns? Man gerät schon ins Grübeln, wenn man derartige Edel-Wandler für noch überschaubares Geld erlebt. Echte Preisbrecher. Da lohnt der Blick in die Details.
Uns überrascht man nicht so leicht. Wir haben einige Redaktionsjahre angesammelt und können entscheiden, ob ein Lautsprecher gut oder nur mäßig tönt. In diesem Testfeld waren unsere Werte besonders gefragt. Oder anders herum: Diesmal testeten die Lautsprecher uns, denn die klangliche Ausbeute war phänomenal. Durch die Bank wollten und mussten wir ein „Überragend“für die Preis/Leistung vergeben. Auch bei der Verarbeitung war unsere maximale Bewertung fällig. Können diese Lautsprecher tatsächlich so gut sein? Sie sind es, wir staunten über perfekt ausbalancierte Klang- wandler. Der klare Trend: Nie gab es bei Standboxen mehr Klang fürs Geld. Woran liegt’s? Die Hersteller haben einen Schub in der Entwicklung durchgemacht. Oft sickert das Know- how der Toplinien in erschwinglichere Regionen. Die Opera Grand Mezza MK II etwa kostet 2000 Euro – das ist fast so etwas wie ein Kampfpreis angesichts traumhafter Verarbeitung und bester SeasChassis. Vor allem fiel uns die Ehrlichkeit der Testteilnehmer auf: Kein Lautsprecher wollte sich mit inszenierten Frequenzgängen in den Vordergrund drängen, alle warteten mit grundehrlichen Messwerten auf. Weit oben in dieser Gunst: die Elac FS 267. Das war ein Messergebnis wie mit der Schnur gezogen. Die Kieler führen in diesem Test die Tabelle mit der besten Einstufung an. Das war ein wunderbar plastisches, schnelles Klangbild. Alles erschaffen aus Membranen, die am Firmenstandort in Kiel entstehen. Nach gleichen Prinzipien schreitet auch Canton mit der Chrono SL 596 DC voran. Das ist ein Lautsprecher, der bis in den hintersten Winkel der Weiche mit Original- Canton- Bauteilen versehen ist – und fabelhaft viel Schub in unseren Hörraum brachte. Das Maximum an Membranfläche hat Nubert in seiner Nuvero 110 verbaut. Hier schwingen gleich sechs Chassis – der Mitteltöner gedoppelt in bester D’Appolito-Tradition. Sie ist die nominell teuerste Box im Testfeld, aber auch ein wahrer Abräumer. Schließlich eine weitere Italienerin: die Chameleon T von Sonus Faber. Eine bildschöne Standbox, die sich in ihrer Farbe dem Wohnraum anpassen kann – das ist ebenso schlau wie klangstark gelöst. Welcher ist Ihr persönlicher Favorit? Die folgenden Seiten werden Ihnen bei Ihrer Heldensuche helfen.