Stockfisch Reference
Unsere neue AUDIO-CD vereint zehn audiophile Songs des High-End-Labels Stockfisch: Allesamt Titelstücke von zehn hervorragenden Soloalben, künstlerisch wunderbar umgesetzt und tontechnisch exzellent eingefangen.
Das Beste aus dem Hause Stockfisch auf unserer audiophilen CD
1. Carrie Newcomer The Slender Thread Für die Klangmeister um Günter Pauler gerieten die Aufnahmen für das Stockfisch- Label- Debüt der US- Amerikanerin zum „märchenhaften“Happening – dank „engelsgleichem Antlitz und samtiger Stimme“der Singer-Songwriterin. Tatsächlich bezaubert das Album „The Slender Thread“mit inhaltlicher Tiefe und Reflexion über das Leben ebenso wie mit fein gewebter, folkiger Americana, die an Karen Carpenter oder Mary Chapin Carpenter erinnern. Der „Boston Globe“bezeichnete dies als „Prairie Mystic“, der „Rolling Stone“meinte, dass Carrie „die richtigen Fragen stellt“. „Everyday we are living moments of grace and wonder, shadow and light. These are the moments I write about“, so die fast 60- Jährige aus Michigan. Das Album betört mit 13 Songs, die sie im Team unter anderem mit Gary Walters (Piano, Marimba), Ian Melrose (Gitarre, Perkussion), Jean Kelly (irische Harfe), Manfred Leuchter (Akkordeon), Jens Kommnick ( Tin-Whistle) und Hans- Jörg Maucksch (Fretless Bass) einspielte. Der Titelsong kommt als Folksong par excellence – mit sonorer Stimme, filigran gespielter Akustikgitarre und Pianotupfern nebst zärtlich-versöhnlicher Melodie, die ihre Kraft aus einem tiefen Inneren schöpft.
2. Brian Flanagan Where Dreams Are Made „Bei dieser Musik freut sich nicht nur die HiFi- Anlage, sondern auch das Herz“, stand über dieses Klangtipp-Album in AUDIO 10/17. Der irische Liedermacher, Komponist, Sänger, Musiker und Dichter Brian Flanagan zählt zu den großen jungen Entdeckungen der Atlantik- Insel. Flanagan spielte bereits mit Eric Bibb, Sharon Shannon oder Michael Flatley zusammen. „Where Dreams Are Made“zeigt, wie traumhaft er musiziert – was für eine fantastische Folkballade: Akustikgitarren tänzeln schillernd um die sanft- markante Stimme des Iren herum, die etwas an Don McLean, Doug Ashdown oder James Griffin von Bread erinnert. Ein schwereloser Refrain, ein wärmend- herzlicher Tonfall mit gesundem Abstand zum Pathos und im Mittelteil schön getragen von einem kleinen Flötensolo, das sich aufschwingt wie eine Frühlingbrise an der irischen Küste. Aber auch die anderen Songs des Albums betören. „Flowers In The Window“, ein Nachruf auf einen Freund, mit einem leichtfüßigen irischen Dudelsack oder mit einem dezenten Harmonium im Traditional „Lagan Love“. Seine Mitstreiter auf diesem Album: Jens Kommnick (Gitarre, Flöte, Banjo, Bouzouki), Lutz Möller (Piano, Keyboard), Jean Kelly (Harfe), Ian Melrose (E- Gitarre, Lap Steel, Gitarre), HansJörg Maucksch (Fretless- und E- Bass) sowie Sven von Samson an der Percussion.
3. Steve Strauss Sea Of Dreams Der gerne melancholisch dreinschauende New Yorker weiß, wie das Leben spielt, schließlich war er auch schon mal Sozialarbeiter. Als Sänger und Gitarrist veröffentlichte er 2015 nach einer Atempause von zehn Jahren „Sea Of Dreams“. 14 Stücke sind‘s geworden, im Mittelpunkt steht seine noble Duesenberg- Gitarre. Der Titelsong kommt als skurrile Kurzgeschichte, in der sich in
einer freakigen Welt Monster tummeln. Weltkritik ohne Schreien, sondern serviert als rhythmisches Soufflée, in dem seine wohltuend dunkel temperierte, reife Stimme dominiert und ein psychedelisches, dezent gespieltes Gitarrensolo die Leichtigkeit bei allem Ernst unterstreicht. Die übrigen Album-Tracks leben dank Einsprengseln von Tuba, Piano, Flöte, Dobro, Saxofon, Lapsteel, Pedal Steel, Akkordeon oder Ukulele. In zwei Cover-Songs ehrt Strauss zwei große US- Musiker: Mit „For The Turnstiles“Neil Young und mit „With Open Arms“Burt Bacharach. Mit Strauss im Studio waren Don Ross, Lutz Möller, Manfred Leuchter, Martin Huch, Beo Brockhausen und Wolfgang Beisert.
4. McKinley Black Beggars Fools and Thieves
„Beggars, Fools and Thieves“ist das Stockfisch- Debüt der amerikanischen Künstlerin mit portugiesischen Wurzeln und Wohnsitz Berlin. „Vom Gitarristen Ian Melrose erhielten wir den Tipp, besuchten eines ihrer Konzerte und waren begeistert von der Musikalität und dem beeindruckenden Wesen dieser Künstlerin“, so das Stockfisch-Team.Und so spielte die Singer-Songwriterin im Stockfisch-Studio zusammen mit Ian Melrose, Katharina Franck (Rainbirds), dem Drummer Ralf Gustke (Söhne Mannheims, Xavier Naidoo) und weiteren einpackendes Repertoire ein. AUDIO kommentierte das so: „… enorm charismatische Sängerin und Gitarristin … die gefühlvoll- unprätentiöses Songwriting mit bluesigen Untertönen kombiniert“. Ihr schillernder Lebenslauf spiegeln kraftvolles Gitarrespiel, reflektierende Texte und sinnliches Gespür für feine Melodien wider. Das Stück „Beggars, Fools And Thieves“kommt als Fast- ForwardSong daher, gespickt mit zackigem Schlagstockeinsatz und sprühenden Hihats, eingebettet in federnde Rhythmen, die einen zarten Bogen zwischen SoftJazz und R&B spannen. Die US-Sängerin garniert das Stück mit ihrer sanft- hellen bis energischen Stimme, die auch schon mal Spoken-Word- Anflüge verarbeitet.
5. David Munyon Prett y Blue
„Probably one of the best Songwriters ever!“, soll kein Geringerer als Brian Wilson über David Munyon gesagt haben. Das geht in Ordnung, schließlich schöpft der US-Amerikaner aus Alabama aus einem riesigen Fundus an Songs, die er gerne im kleinen Kreis, auch bei Wohnzimmer-Sessions zum Besten gibt. Mit „Pretty Blue“leuchtet der Hobbymaler Stilrichtungen wie Americana, Blues, Folk und Rock tief aus und schreibt dazu intime, bewegende Geschichten, die oft autobiografische Züge tragen. Seine Stimme tönt leicht angeraut, teils sympathisch- brüchig, fast nach innen gerichtet und unaufgeregt präsent. Es unterstützten ihn unter anderem Lutz Möller am Fender Rhodes, Ian Melrose an der Gitarre sowie Hans- Jörg Maucksch und Grischka Zepf an den Bässen. Der Titelsong strahlt neben Melancholie Zuver- sicht aus, spürbar in Munyons Stimme und akustischer Gitarre. Dagmar Wirtz becirct die Melodie mit hell- klaren Backing-Vocals. Das wirkt, als habe ein Maler alle Zeit der Welt, um ein kleines Stimmungsbild zu kreiern: „Pretty Blue“. Das Original- Album kommt mit einem opulent gestalteten Booklet, gespickt mit Fotos aus Davids Familienalbum und Anmerkungen zu seinen Texten.
6. Allan Taylor Down The Years I Travelled
Seit gut 50 Jahren ist der 72- Jährige aus Brighton unterwegs im Dienste der Musik und des guten Tons. Die Doppel- CD vereint 20 Songs aus seiner ergiebigen Schaffensperiode zwischen 1984 und 1995, in der Taylor unermüdlich zwischen Clubs, Konzertsälen und BBC-Studios tourte. Hans- Jörg Maucksch remasterte die Stücke, Taylor spielte zudem mit Pianist Lutz Möller den Titelsong neu ein. Unscheinbare Helden, eindrucksvolle Lebensläufe und Alltagsbegebenheiten faszinieren den Mann mit der versöhnlichen Stimme und dem feinen Gitarrenspiel. Dabei zeigt die Liste der damaligen Mitmusiker prominente Namen wie Rick Kemp (Bass; Steeleye Span), Maartin Allcock (Bass, Bouzouki; Fairport
Convention, Jethro Tull) oder Mike Silver (Harmonie-Vokalsätze, Gitarre). Weitere Mitstreiter waren unter anderem Richie Close (Piano, Yamaha DX7), Pete Glennon (Bass), Isaac Guillory (klassische Gitarre), Chris Leslie ( Violine). „Günter Pauler, Hans- Jörg Maucksch und Inés Breuer of Stockfisch Records haben einen exzellenten Job gemacht in puncto Auswahl und Mastering“, lobte Taylor. Das Titelstück beeindruckt in der Tat durch die charmante Reduktion auf die sonore Stimme Taylors und das Pianospiel – ein Roadtrip in die Seele mit sich wiederholenden Traditional- Girlanden.
7. David Roth Will You Come Home
„Einer der Gründe, warum ich Lieder schreibe und Musik mache, ist zu versuchen, mehr Schönes in eine Welt zu bringen, die mehr Schönes braucht“, so der mit vielen Auszeichnungen honorierte US- Amerikaner. Der Mann lehrt auch Singen, Songwriting und Performance. Sein Album „Will You Come Home“wirkt wie ein Fotoalbum schöner Erinnerungen, in der sich Vertrautes mit Neuem anfreundet und seine markante Stimme eine wunderbare Liaison mit dem souveränen Fingerpicking eingeht. In seinen Songs bewegt Roth das Leben
mit all seinen Facetten. „David Roth, a powerful new singer- songwriter has reached our hearts“, schwärmte Peter Yarrow von Peter, Paul & Mary. Im Titelsong ertönt glasklares Fingerpicking auf der Akustikgitarre, die zu einer wiegenden Melodie einen wohltuenden Kontrast aufbaut; die folkig-frischen Background-Vocals stammen von Lea Morris. Ein fluffiges Akkordeon (Manfred Leuchter) und ein schwebendes Saxofon (Beo Brockhausen) ergänzen den Reigen. Dazu gesellten sich Instrumente wie Dobro (Don Ross), Bodhran (Kerstin Blodig) oder Violoncello (Lucile Chaubard).
8. Brooke Miller Familiar (Piano Version)
Wow! Was für eine facettenreiche, sich schön artikulierende Stimme. In der Pianoversion des Songs „Familiar“aus dem gleichnamigen Album betört das Zusammenspiel zwischen Vocals und Tasten. Ihr Ehemann Don Ross bedient das Piano. Ein tolles, unprätentiöses, tief emotionales Stück der 36-jährigen Kanadierin aus Charlottetown auf Prince Edward Island. Bereits als kleines Mädchen spielte Brooke Saxofon, mit zehn griff sie dann zur Gitarre, mit elf begann sie selbst Lieder zu schreiben, mit zwölf hatte sie ihre Band. Sicher waren diese Jahre in der wilden Natur Kanadas prägend – dennoch spielte sie auch in PunkBands. Zu ihren Vorbildern zählt sie Bruce Cockburn, Rickie Lee Jones und Bonnie Raitt. Brooke Miller stand übrigens 2012 zur High End in München auf der Stockfisch- Bühne – viele AUDIO- Leser werden sich gerne daran erinnern.
9. Chris Jones Roadhouses & Automobiles
Leider lebt dieser Singer-Songwriter und Gitarrist nicht mehr – sein Werk lebt weiter und begeistert alte wie neue Fans. Bereits mit 14 erhielt er den Preis „Young Composer Of The Year“vom renommierten Peabody Conservatory in Maryland/ USA. Seine musikalischen Vorbilder sind Robert Johnson, James Taylor und Little Feat, ebenso wie Ry Cooder, Leadbelly oder Bonnie Raitt. Seine souligen Vokalsätze nebst tollem Gitarrenspiel machten ihn auch als Begleitmusiker begehrt – Sara K., aber auch Reinhard Mey, Hannes Wader, Allan Taylor und Mike Silver buchten ihn. Auf Sara K.s „Nautilustour 2002“glänzte er besonders und spielte kurz darauf sein Album „Roadhouses & Automobiles“ein. Ry- Cooder-Touch mit Tuba, Trompete und Hammond machen das Album zum Roadtrip, den der Titelsong widerspiegelt. „There’s a long row of zeros, shinin’ in that dashboard light/ Another million miles in some rental car, another highway in the night/ Another day, another week, another month, away from my family/ But I’d be lying if I told you there’s someplace I’d rather be“Chris starb am 13. September 2005. Am 25. Oktober 2005 fanden die Beisetzung und ein Memorial Concert in Ammer- buch bei Tübingen statt. Unter den Künstlern waren Sara K., Allan Taylor, Christian Willisohn, Werner Lämmerhirt, Paul Stephenson, Noel Shannon, Kieran Halpin, Steve Baker, Geraldine MacGowan und Brian O’Connor.
10. Sara K. Made in the Shade
„Queen of Audiophile“– diesen Titel erwarb sich die US- Singer- Songwriterin bereits in den 90er- Jahren. Spätestens mit der AUDIO- Auszeichnung „Goldenes Ohr 1994“für „Play On Words“erklomm die sympathische, zierliche Sängerin aus Santa Fe/ New Mexico den Singer- Songwriter- Olymp. Mit ihrer angerauten, wandlungsfähig- bluesigen Stimme und viersaitiger Gitarre erzählte sie weltoffen und reflektierend berührende Geschichten. Einige ihrer Alben wurden mit einem Jazz-Award bedacht, darunter „Tell Me I’m Not Dreaming“und „Hobo“. „Made In The Shade“glänzt mit erstklassigem Folkpop, JazzBlues und Scat. Das Werk war ihr letztes Album, denn Sara K. wollte sich danach mehr um ihr Privatleben kümmern. Das Album ist hochkarätig, voller gereifter Songs – wie dem Titelstück, das sie ihrem Freund Chris Jones widmete, der 2005 verstarb. Im Studio mit dabei waren Ian Melrose, Johanna Single, Lutz Möller, Christian Willisohn, Martin Großkurth, Christian Struck, Hans- Jörg Maucksch, Christian Archontidis und Beo Brockhausen, der allein schon ein immenses Sammelsurium an Instrumenten beisteuerte – zum Beispiel Saxofon, Klarinette, Udu, Güiro, Hulusi, Duduk, Bass- Mundharmonika und Sitar. Ihr Abschiedsgruß:
„Nach vielen Jahren, in denen ich unterwegs war und Musik komponiert habe, habe ich mich entschlossen, Touren und Aufnahmen zu beenden. Es lief gut, aber ich glaube, es ist vorbei. ‚Made in the Shade‘ erklärt dies, so gut ich kann … Vielen, vielen Dank an Günter Pauler und Stockfisch- Records. All meine besten Wünsche …“Sara